Ich erwache durch das Schreien meiner Mutter "Mimi sofort aufstehen, in einer halben Stunde geht es los." Na toll (ironisch). Ich bin ja nicht eine die sehr lange im Bad braucht aber schon nur bis ich wach bin und aus dem Bett bin brauche ich eine halbe Stunde. Heute habe ich diese Zeit wiedermal nicht, und dann ist auch noch Samstag Morgen und ich könnte nach meinem gewohnten Rhythmus ausschlafen. 5 Minuten um mich anzuziehen den Rest brauche ich um mich zu 'schminken'. Ich mach mich nicht unbedingt hübsch für andere, nein ich mach das eher für mich, damit ich mich wohlfühlen kann, klar ich will auch nicht dass mich die Menschen denen ich begegne für einen verschlafenen Penner halten aber dennoch mach ich es mehr für mich als für Menschen denen ich egal bin und sie mich sowieso schnell wieder vergessen.
Noch drei Minuten, schnell die Treppe hinunter und die nächst beste Nahrung in mich hinein stopfen um nicht mit ganz leerem Magen 3h im Auto zu sitzen.
Da lief meine Mutter in die Küche wehrend sie mich grinsend musterte und zu mir sprach:"Dein Koffer ist bereits im Auto, willst du dich noch von deinem Bruder und Stan verabschieden?"
Um das klar zu sagen, er ist nicht mein Bruder, ja schon aber nur halb. Ich ging also nochmal die Treppe hoch und da ich meinem 'Bruder' nicht das ausschlafen nehmen wollte wie es mir schon genommen wurde, strich ich ihm durch die Haare und verliess sein Zimmer. Daraufhin ging ich zu Stan welcher der Freund meiner Mutter und der Vater meines Halbbruders ist und sagte "bis in 6 Wochen" doch da dieser noch im Bett lag murmelte er nur ein "jaja.. bis später"
Damit gab ich mich zufrieden und stieg ins Auto.
Während der Fahrt wechselte ich so gut wie kein Wort mit meiner Mutter sondern hörte die ganze Zeit über irgendwelche Musik.
Als wir uns dem Ziel näherten sah man schon dass es immer wie mehr bäume und weniger Handy empfang gab. Irgendwann fuhren wir nicht mal mehr auf einer Strasse sondern irgendwo in einer Baumfreien Strecke mitten durch den Wald. Als meine Mutter den Wagen stoppte und ich dieses Haus sah, wusste ich nicht was ich sagen soll, ich mein das Haus ist aus Holz, ich bin eher der Moderne typ.
Als wir dann vor dem Haus standen drücke mich meine Mutter noch fest und gab mir den Koffer in die Hand "bis bald Schätzchen, ich weis, ich mach mich gerade nicht beliebt bei dir mit diesem Camp aber ich denke es wird dir hier sehr gefallen und du wirst eine tolle Zeit haben, genau so wie deine Schwester vor 5 Jahren."Was? meine Schwester war hier? Ja, ich hab/hatte eine Schwester, jedoch starb sie vor 3 Jahren bei einem Autounfall. Es war eine schwere Zeit für mich damit umzugehen aber sie sagte immer dass wenn sie eines Tages stirbt, will sie nicht dass wir unser Leben lang um sie trauern sondern dass Leben weiterhin geniessen so wie es ist. Als sich unsere Eltern trennten lebte sie bei unserem Vater und ich bei unserer Mutter, somit sahen wir uns nichtmal so oft, dass mir aufgefallen ist dass sie für 6 Wochen hier war.
Ich sah meine Mutter nur mit grossen Augen an und dann nahm den Koffer und spazierte in Richtung Eingang.
In mir kamen plötzlich so viele Gedanken wie noch nie auf und ich wurde immer wie neugieriger wer wohl hinter dieser Tür stand.
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Wo die Zeit stehen bleibt
Teen FictionMimi wird nach einem streit mit ihrer Mutter für 6 Wochen in ein "Ferien-Erziehungs-Camp" gehen. Ein Ort mitten in den Bergen. Ein altes Holzhaus, von Bäumen umzingelt. Kein Wlan wie auch Handy empfang. Mimi ist nicht alleine dort, nein, noch drei a...