Befragung

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Ich suchte meinen Weg durch das Haus zu seinem Zimmer, richtete meine Kleidung und klopfte. Auf seine Anweisung trat ich ein.
Lucius Malfoy saß hinter einem langen Schreibtisch in einem Lehnstuhl aus dunklem Holz. Das Zimmer besaß kaum etwas weiteres außer Büchern in wandhohen Regalen und ein Fenster an der Seite.
Ich nahm auf einem Stuhl gegenüber Platz und stellte mir vor, wie Draco hier als kleiner Junge saß und Lektionen von seinem Vater hörte.
„Wie alt bist du, Liz?", fragte er.
„Ich werde im April 16, Sir."
„Was ist mit deinen Eltern?"
„Meine Mutter lebt nicht mehr."
„Dein Vater?"
Ich schluckte. „Er ist noch immer in Behandlung."
„Warum?"
„Er hat in den deutschen Kriegen auf der Verliererseite gestanden im Endeffekt und wurde dafür verfolgt. Ein Zauberer hat ihn Jahre später gefunden und verflucht. Heute ist er alt, doch braucht noch Pflege."
„Wie lange ist das her?"
„Fast genau 2 Jahre."
„Unterstützt du deinen Vater?"
Ich sah ihn an. Er trug ein schwarzes, leicht altmodisches Hemd. An seinem Finger blitzte ein Ring auf. „Er war das einzige Vorbild für mich und ich habe bis heute mich nicht rächen können."
Auf seinem Gesicht erschien etwas, das man vielleicht als Lächeln deuten könnte.
„Elizabeth, meine Liebe, du hast bereits vom dunklen Lord gehört?"
„Allerdings."
Er beugte sich vor. „Was hältst du von ihm?"
Ich überlegte kurz, ja nichts falsches sagen. „Interessant. Sowohl seine Vergangenheit, als auch wofür er überhaupt gekämpft hat. Man könnte meinen ähnliche Männer hätte es schon in der deutschen Geschichte gegeben."
„Glaubst du denn, er ist zurückgekehrt."
Sekunden verstrichen ehe ich sprach. „Ja."
In seinem Gesicht war nichts erkennbar, eine starre Maske ohne Emotion.
„Du darfst gehen."
Ich verließ das Zimmer und ging erst eine Weile durch das Haus, ehe ich zu Draco zurückkehrte. Über das Gespräch verlor ich kein Wort.

„Narcissa!", überschwänglich umstürmte eine schwarze Hexe die zart gebaute Frau. Bellatrix' Haar stand in alle Richtungen ab, die wilden schwarzen Locken waren von wenigen silbernen Strähnen durchsetzt.
„Und Draco. Schön dich zu sehen." Auch er bekam eine Umarmung, dann musterte sie mich.
„Elizabeth.", stellte ich mich vor.
„Du bist nicht von hier. Kennt man deine Eltern?", ihre Augen glänzten schwarz.
„Ich denke nicht, ich bin aus Deutschland und besuche in diesem Jahr Hogwarts."
„Grauenhafte Schule.", sie ging an mir vorbei und hatte noch immer ihren krummen Zauberstab in der Hand. Ihr Blick hatte etwas leichtes irres an sich als sie sich umsah.
„Nichts hat sich verändert, doch wo ist Lucius?"
„In seinem Arbeitszimmer bestimmt."
„Es gibt Neuigkeiten.", sprach sie zu Narcissa sie hatte dabei leicht ihren Kopf gebeugt und lächelte verschwörerisch.
Narcissa wirkte noch blasser neben der dunklen Gestalt. „Ja, aber das ist nichts für die Kinderohren." Ihre Stimme war zarter geworden. „Aber komm erst einmal an und pack deine Sachen aus."
Draco und ich verschwanden in dem großen Wohnzimmer.
„Sie wirkt auf mich etwas verrückt.", gab ich zu, als wir es uns auf der Couch bequem machten.
„Wärst du auch nach jahrelangem Azkabanaufenthalt."
Ich lehnte mich an ihn und er nahm mich in seine Arme.
„Deine Mutter geht unter ihr unter, oder?"
„Ja, irgendwer muss nun einmal das Sagen haben und es ist so oft die ältere Schwester."

Die nächsten Tage warengeprägt davon, dass Leute ein- und ausgingen, die ich nicht kannte. Die meistenunterhielten sich mit Lucius und Bellatrix, doch Draco und ich bekamen nichtsdavon mit. Stattdessen machte ich mich daran die Geheimnisse des Hauseskennenzulernen und die Bücher durchzuforsten. Ich erfuhr einiges über die Familie,aber es war schwer etwas über verbotene Themen zu finden.     

VerfallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt