Ich spürte wie etwas kaltes nasses auf meine Lippen tropfte. Ich leckte mir über die Lippen und fing an zu wimmern. Sie waren ganz ausgetrocknet und rau, sodass es schon schmerzte. Ich öffnete meine Augen doch ich sah nur grelles Licht und graue Wände. Ich hob meinen Kopf vom Boden auf und versuchte aufzustehen. Doch plötzlich durchschoss mich ein Schmerz. Ich griff an meine Rippen und merkte, dass ich gar nicht mehr meine Klamotten an hatte. Irgendwie hatte mich jemand umgezogen, denn jetzt trug ich einen grauen Overall.
Langsam kam die Erinnerung wieder zurück. Ich war entführt worden und bin in einer Zelle aufgewacht. Dann diese Männer die rein kamen , wie sie mich festhielten und mir ein Serum gespritzt hatten. Die Stimme des Mannes kam mir wieder in den Sinn, wie er sagte das ich in 24 Stunden mein Gedächtnis verlieren würde. Ich bekam Panik. Mein Gedächtnis würde weg sein. Ich versuchte mich an alles wichtige zu erinnern. Ich bin Lia, ich werde 16 , meine Mum und ich leben in einem weißen Haus. Meine beste Freundin ist Elea. Wie konnte ich mich an all die Sachen erinnern ? Sollte mein Gedächtnis nicht weg sein ? In was war ich nur rein geraten ?
Ich klappte auf dem Boden zusammen und die Tränen rollten mein Gesicht runter. Meine Rippen schmerzten von dem Zusammentreffen mit den Männern. Der eine hatte mich so festgehalten, dass ich das Gefühl hatte meine Rippe war gebrochen. Ich rief mir meine Mum ins Gedächtnis. Sie wollte ich auf gar keinen Fall verlieren. Ich versuchte mich an jedes Detail zu erinnern. Was ist, wenn ich sie durch das Serum bald verlieren würde. Ich hatte solche Panik, dass ich anfing zu schreien.
Die Zeit hatte ich völlig verloren. Ich wusste noch nicht mal wie lange ich hier drinnen war. Was hatten die Typen noch mal gesagt ? 24 Stunden bis ich mein Gedächtnis verlieren würde. Doch ich wusste nicht wie lange ich ohnmächtig gewesen war. Eins wusste ich jedenfalls , meine Mum sollte der letzte Erinnerung sein, an die ich dachte. Sie war bestimmt schon ganz krank vor Sorge. Was sie wohl durchmachen musste. Ich würde sie vermutlich sowieso dann nicht mehr erkennen. Aus Verzweiflung schlug ich auf den Boden. Der Schmerz lenkte mich ein wenig ab.
Plötzlich öffnete sich die Tür. Ich sprang schnell auf um besser vorbereitet zu sein, falls die beiden Männer noch einmal kommen würden. Auf gar keine Fall wollte ich es zulassen das sie mir noch mal das Serum spritzen. Doch die Tür öffnete sich weiter und keine Person kam rein. Ich entschied mich vorsichtig zur Tür zu gehen. Vielleicht war es eine Falle, oder es war meine einzige Chance zur Flucht. Mein Instinkt war schneller. ohne zu überlegen rannte ich einfach los.
Ich wusste nicht wohin ich rennen sollte. Das einzige was ich wollte war soweit wie möglich weg zu sein von dem Raum und den Typen die wieder kommen würden. Ich rannte mehrere Gänge lang. Doch alles sah gleich aus. Die Wände und Türen waren weiß. Ich fühlte mich wie in einem schrecklichen Albraum wie ich sie manchmal hatte. Adrenalin pumpte durch meinen Körper und mein Herz raste wie wild. Ich rannte einen langen Gang entlang, der am Ende eine Tür hatte. Ich zog an der Türklinke herum und sie öffnete sich und ich rannte in den Raum. Plötzlich blieb ich stehen.
Überall liefen Leute umher. Ich war in einer Art Kantine gelandet. Die Leute redeten normal miteinander, saßen zusammen an den Tischen, als wäre hier alles ganz normal. Ich befreite mich aus meiner Schockstarre und rannte zur erstbesten Person in meiner Nähe. Der Junge hatte blonde kurze Haare ,er konnte nicht älter sein als ich. Ich ging auf ihn zu und brüllte ihn fast schon an. "Du musst mir helfen. Bitte ! Ich muss hier raus. Da sind Leute, die haben mich eingesperrt. Die haben mich festgehalten und mir so ein Zeug gespritzt. Bitte sag mir wo es hier rausgeht. Ich muss nach Hause." Ich merkte nicht, wie ich meine Hände in seinen Arm gekrallt hatte, aus purer Verzweiflung. "Wovon redest du ? Das hier ist ein friedlicher Ort. Hier gibt es keine Gewalt und schon gar keine Leute die einen einsperren." Er hatte ein komisches Grinsen auf den Lippen, dass für mich sehr aufgesetzt aussah. "Bitte hilf mir. Bevor die mich finden. Helfe mir doch." Ich fing an ihn zu schütteln. "Hör doch bitte auf, solch eine Unruhe zu stiften. So etwas gibt es hier nicht. Entschuldige mich bitte." Er wendete sich von mir ab und ging mit schnellen Schritten weg. "Nein geh nicht ! Hilf mir doch !" Er ignorierte mich einfach und tauchte in der Menge unter.
Aus Panik rannte ich zu der nächst gelegten Gruppe. "Hallo ? Bitte helft mir ! Wo geht es hier raus ? Ich muss hier weg." Doch niemand drehte sich um oder würdigte mich eines Blickes. Langsam wurde ich wütend und fing an zu schreien. "Bitte sagt mir doch einfach wo es hier raus geht. Bitte ich habe solche Angst. Sagt doch etwas !" Doch es kam einfach nichts. Verzweifelt rannte ich zur nächsten Gruppe, doch niemand sagte mir etwas. Alle klangen aufgesetzt, so fröhlich. So belanglos, als ob das hier kein schlimmer Ort wäre.
Ich drehte mich im Kreis schaute mich um. Doch ich fand einfach keinen Ausgang aus dieser Hölle. Was lief hier nur für ein krankes Zeug ab. Bei der ganzen Aufregung merkte ich gar nicht das die ganzen Leute hier das selbe trugen wie ich. Alles sah gleich aus. Alles war weiß. Alles drohte zu verschwimmen. Ich wollte nicht schon wieder ohnmächtig werden, nicht jetzt. Ich musste so schnell ich konnte hier raus. Fast blind rannte ich wieder los, als ich plötzlich gegen jemanden prallte. Ich drehte mich um und stand wie erstarrt da.
Vor mir stand Elea. Sie war genauso angezogen wie ich. An ihrem Hals sah ich blaue Flecken. Ich sprang fast auf sie vor Erleichterung. So fest wie ich konnte umarmte ich sie. "Elea. Du bist hier. Ich bin so froh. Endlich jemand der mir helfen kann. Ach Elea du kannst dir nicht vorstellen wie froh ich bin dich zu sehen." Ich hatte das Gefühl das ich sie fast erdrückte, daraufhin lies ich sie los doch ich hatte solche Angst das sie verschwinden würde. Ich blickte sie an doch ich sah nur Verwunderung in ihren Augen. Sie ging ein paar Schritte zurück "Sollte ich dich kennen ? Was willst du von mir und wer ist bitte Elea ?"
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Das ist das 3 Kapitel meiner Geschichte. Ich hoffe es gefällt euch. Danke an alle die mir so süße Kommis hinterlassen haben, hat mich wirklich sehr gefreut xoxo
Weiterhin würde ich mich über Kommentare und Votes freuen.
Mary xoxo
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Venture Kein Entkommen
Teen FictionLia ist 15 und lebt in einer Stadt. Doch immer wieder verschwinden junge Menschen. Niemand weiß wo sie sind. Eines Tages passiert es. Sie verschwindet spurlos. Doch was hat es damit auf sich und wohin verschwinden die jungen Leute ? Gibt es ein entk...