Traumhafte Begegnungen

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Auf leisen Sohlen schlich ich durch den Palast. Alles schien zu schlafen und nur vereinzelt waren Geräusche zu hören, welche die Stille durchdrangen. Ich weiß nicht wie spät es war um eins vielleicht halb zwei. Seit stunden versuchte ich einzuschlafen drehte mich jedoch nur einer Seite auf die andere. Jetzt hatte ich es nicht mehr ausgehalten und machte mich auf den Weg in Richtung der Bibliothek. Nach endlosen Fluren und zahlreichen Gängen hatte ich die Tür, welche zur Bibliothek führte erreicht. Darauf bedacht niemanden zu wecken öffnete ich so leise und vorsichtig wie möglich die schwere Tür aus dunklem Mahagoni, schlüpfte hindurch und schloss sie wieder.

Mit der Lampe in der Hand durchwanderte ich den Raum und schlich durch die Deckenhohen regale. Politik, Geschichte, Philosophie, Kunst. Nach einer Weile fand ich die Romane und sah mir die verschiedenen Bücher an. Als ich einen gefunden hatte der mir zusagte begab ich mich zu der Sitzgruppe die das Zentrum des Raumes bildete und nahm dort Platz. Nur mit meinem Morgenmantel den ich über mein dünnes Nachtgewand gezogen hatte bekleidet wurde es schnell kühl also legte ich mir die weiche Wolldecke über die Knie. Ich stellte die Leselampe an und tauchte in eine andere Welt ein. Nach und nach wurden meine Lieder schwer und ohne es zu bemerken schlief ich schließlich ein.

Maximilian POV

Ich konnte nicht schlafen nach der Unterredung mit meinem Vater gingen mir nun zu viele Dinge durch den Kopf. In dem Versuch auf andere Gedanken zu kommen begab ich mich zu meinem Lieblingsort im ganzen Palast. Schon immer hatte Literatur mich begeistert. In eine andere Welt eintauchen, die eigenen Probleme vergessen und Abenteuer erleben.

Als ich die Tür zur Bibliothek öffnete war ich erstaunt da noch Licht brannte. Erst dachte ich mein Vater hätte noch irgendwelche Karten oder dergleichen gesucht, jedoch viel mir dann ein das ich ihn hatte zu Bett gehen sehen. Als nächstes kam mir der Gedanke Einbrecher wären eingedrungen und ich wollte schon Alarm schlagen als ich das Zentrum der Bibliothek erreichte. Auf einem der Sessel lag zusammengerollt ein Mädchen mit blonden Haaren und schien zu schlafen. Leise da ich sie nicht wecken wollte trat ich näher an sie heran und erkannte das es Lady Evelyn war. Ihren zierlichen Körper hatte sie mit einer Decke umhüllt und ihre offenen, blonden Haare vielen in langen Wellen über ihre Schultern. Es war nichts Besonderes dennoch bin ich mir sicher ich hatte noch nie etwas so schönes gesehen. Ihre feinen Gesichtszüge waren entspannt und ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Sie sah aus wie ein schlafender Engel. Ich weiß nicht wieso aber diese Frau berührte mich auf eine Weise wie es noch keine vor ihr getan hatte. Ich frage mich wie lange sie schon hier war. Ich sah auf und bemerkte, dass sie aufgewacht war und mich verwirrt ansah.

Evelyn POV

Ich schlug meine Augen auf und sah mich um. Erinnerungen daran wie ich nicht schlafen konnte und mich dann in die Bibliothek begeben hatte. Offenbar war ich eingeschlafen denn ich saß immer noch auf genau dem Sessel auf dem ich vorhin gesessen hatte. Mein Blick glitt weiter und blieb an der Person hängen die mich neugierig musterten. Bei genauerem Hinsehen kam mir die Person bekannt vor. Und dann traf es mich wie ein Schlag. Vor mir stand die Person wegen der wir alle mehr oder weniger hier waren. Vor mir Stand Kronprinz Maximilian. Ich wollte gerade aufspringen und einen Knicks machen als er zu sprechen begann. „Lady Evelyn, darf ich fragen was sie veranlasst hat sich zu so später Stunde allein hier aufzuhalten? Und wo sind überhaupt ihre Zofen?"
,,Diese schickte ich fort schließlich bin ich immer noch in der Lage auf mich selbst Acht zugeben." "Dies wage ich auch nicht ansatzweise zu bezweifeln jedoch wäre es mir lieber sie würden sie dennoch bei sich behalten." "Habt keine Furcht mein Prinz ich bin ein großes Mädchen und durchaus in der Lage mich ohne Aufsicht dritter zu bewegen." "Wie dem auch sei ich denke sie sollten sich zurück in ihre Gemächer begeben bevor man sie dort vermisst. Jedoch bitte ich Sie Stillschweigen über unser kleines aufeinandertreffen zu bewahren da ich sie alle eigentlich erst in guten drei Stunden kennenlernen soll." "Ich denke dies ist eine gute Idee und kümmert euch nicht eure Hoheit ich hatte nicht vor dieses Erlebnis mit dem gesamten Palast zu teilen" ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen stand ich aus dem Sessel auf und verließ forschen Schrittes die Bibliothek in Richtung meiner Gemächer.

Pretty Little DestenyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt