Ehrlichkeit vor Perfektion

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Was für eine Frau. als sie dort saß wirkte sie so zart. Beinahe zerbrechlich und dann plötzlich hatte sich die zarte Elfe in eine taffe Frau verwandelt, welche beinahe beängstigend gut für sich selbst eingestanden hatte. Nachdem sie verschwunden war hatte ich noch einen Moment reglos dagestanden. Sie hatte es geschafft mich innerhalb von fünf Minuten sprachlos zu machen. Dennoch verwirrte mich ihr verhalten. Die anderen hätten womöglich angefangen zu kreischen und am liebsten den Medien von der baldigen Verlobung berichtet was natürlich irrsinnig wäre aber dennoch. Sie hatte sie ganze Situation souverän beinahe kühl gemeistert. Aber wenn sie nun kein Interesse an mir zu haben schien.. Warum war sie dann hier? Hätte sie Interesse an der Krone hätte sie versucht durch Schmeicheleien und laszive Blicke meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Doch da dies nicht der Fall gewesen war muss es einen anderen Grund dafür geben, dass sie hier war. Doch welchen?

Eine halbe Stunde später betrat ich den Festsaal, welcher derzeit als Speisesaal fungierte.  Einige der Damen waren schon anwesend und unterhielten sich angeregt in kleinen Gruppen. andere waren noch nicht erschienen. Offiziell soll das gemeinsame Frühstück mit den Kandidatinnen erst in einer halben stunde beginnen, dennoch habe ich vor diese zeit zu nutzen die Damen zu beobachten wenn diese das Gefühl haben kein Mitglied der Königsfamilie wäre zu gegen. Die Tür öffnete sich und eine wunderschöne, junge Frau betrat den Raum. Ich erkenne sie als Lady Evelyn wieder. Die selbe, welcher ich heute Nacht in der Bibliothek begegnet war. gespannt beobachtete ich jeden ihrer Schritte. Anstatt zu den anderen zu gehen und sich mit ihnen zu unterhalten lief sie an den Wänden entlang und betrachtete die Gemälde. 

Ohne es bemerkt zu haben, habe ich mein Versteckspiel aufgegeben und bin auf sie zu gelaufen. hinter ihr bleibe ich stehen und sehe, dass sie gerade ein Familienporträt bestaunt. Ohne zu zögern sprach ich: "Dieses ist zum 14. Geburtstag meines Bruders angefertigt worden." Erschrocken dreht sie sich herum; atmet aber erleichtert aus als sie erkennt, dass nur ich es war der sie angesprochen hat. "Es ist ein sehr schönes Bild nur leider nicht vollkommen." diese Antwort überraschte mich. Zur Anfertigung dieses Gemäldes wurde der beste Porträtmaler des Landes engagiert, er hatte extra darauf geachtet alles perfekt zu machen. Alle Familienmitglieder waren zu sehen, die Kleidung tadellos, Licht und Schatten wurden perfekt eingesetzt. Inwiefern war dieses Bild nicht vollkommen? "Inwiefern?", sie zögerte kurz und schien abzuwägen ob sie es sagen sollte oder nicht. Doch dann begann sie zu sprechen: "Alles in diesem Bild ist perfekt durchdacht. Alle Akzente sind wohl überlegt und alles ist makellos. Jedoch,... "sie zögerte kurz dann sprach sie weiter "jedoch fehlt es dem Bild an wärme und Leben. " "Wie meinen sie das?" "Naja es hat nichts lebendiges, lebensfrohes. Alles ist strukturiert und geplant. Dies hat nichts mit dem wahren Leben zu tun. Es wirkt kalt und emotionslos, ich meine... Lieben sie ihre Eltern und ihre Brüder?" Empört sah ich sie an. "Natürlich tue ich das." "Daran zweifle ich auch keines Wegs aber dennoch stehen sie auf diesem Gemälde alle mit ernster Emotionsloser Miene da und zeigen keine Gefühle. Deshalb ist das Bild nicht Perfekt. Es zeigt zwar alles in seiner ultimativen Schönheit und Perfektion, dabei geht aber die Ehrlichkeit verloren." Perplex sehe ich sie an. So habe ich das ganze noch nie betrachtet, aber sie hatte recht. Ich empfand es nicht als schlimm von ihr dinge erläutert zu bekommen. Was ich als schlimm empfand war die Tatsache, dass es mir selbst nie aufgefallen war.

Während wir uns unterhielten hatten auch andere meine Anwesenheit bemerkt und standen nun in einer Traube um mich versammelt. Lady Evelyn hatte sich in eine andere Ecke des Zimmers zurückgezogen und betrachtete das geschehen mit wenig Interesse und einer eindeutigen Abneigung. 

Ich war froh als der Rest meiner Familie eintraf und zu Tisch gebeten wurde. anstelle einer langen Tafel hatte man sich für mehrere 5 Mann Tische entschieden. 

Das Essen verlief ruhig und angenehm. Nur fand ich es verwirrend wie wenig die Damen aßen. Am Tisch zu meiner linken zum Beispiel saß Lady Joanne. Sie hatte während des gesamten Frühstücks nur fünf Weintrauben verzehrt. Ich meine F-Ü-N-F Weintrauben. Davon wird nicht mal ein Wellensittich satt. und so war es bei einem Großteil der Damen. Dieses Verhalten war für mich vollkommen unverständlich.

Nach dem wir das Essen beendet hatten folgte ich meinem Vater in Sein Arbeitszimmer und arbeitete gemeinsam mit ihm an aktuellen Staatsangelegenheiten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 23, 2017 ⏰

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