Mein Name ist Acrylle und ich kann Distrikt 1 als meine Heimat benennen. Hier wurde ich geboren und bin aufgewachsen. Und was noch viel wichtiger ist: ich wurde vorbereitet. Vorbereitet auf den Zeitpunkt, wenn ich auf einer Plattform in einer Arena stehe und einen Countdown höre, bereit, meine Mitmenschen abzuschlachten.
Gerade stehe ich auf dem Versammlungsplatz. Zwischen vielen anderen Mädchen. Aufregung bahnt sich einen Weg durch meine Blutlaufbahnen und ich bemerke, wie ich nervös werde.
Ich sah in den Spiegel und lächelte. Meine blonden Locken hatte ich hochgesteckt und ich trug ein Armband aus Diamanten. Ich trug ein weißes Leinenkleid, was meine gute Figur betonte.
Meine Mutter kam in den Raum. Sie hatte, genau wie ich, blonde, lange Haare und war schlank und groß. Ihre Augen waren so blau wie das Meer, das wir nie zu sehen bekommen hatten, ähnlich meinen.
„Mein Schatz, heute wirst du es“, sagte sie stolz und ihre schmalen, roten Lippen lächelten.
„Ja, heute. Ganz bestimmt.“
Meine Hände zittern.
Mein Freundeskreis ist groß, doch was bringen mir schon Freunde, wenn ich in der Arena um mein Leben kämpfe? Nichts. Nichts bringen sie mir.
Trotzdem sehe ich mich nach meiner Freundin Cotton um und lächele sie an, als ich sie entdecke.
Ihre Augen funkeln herausfordernd. Auch sie will sich dieses Jahr als erstes freiwillig melden.
Doch nicht sie wird es schaffen. Denn wer ist besser? Eindeutig ich. Und ich verdiene es mehr, in dieser gottverdammten Arena zu stehen und in das schöne Kapitol zu reisen.
Fruit Joislen betritt die Bühne und strahlt über ihr ganzes hässliches Gesicht.
Wie ich diese Person verabscheue. Jedes Mal am Tag der Ernte kommt sie her, auf ihren klingenlangen Absätzen und mit ihren Haaren bis zum Knie. Lila. Rosa. Diese Farben sind mir einfach zu schwach.
Ich sehe zu den Mägden herüber. In einer Reihe stehen sie dort. Sie sehen alle gleich aus. Sie tragen graue Schürzen und haben einen geflochtenen Zopf. Die Brosche an ihren Schürzen kennzeichnet sie als Mägde.
Ihr fragt euch, was Mägde sind?
Hier in den besseren Distrikten bilden sie uns aus, in der Arena zu kämpfen. Was meiner Meinung nach nur richtig ist. Doch wenn alle ihre Zeit mit der Kampfausbildung verbringen, wer kocht dann? Wer näht?
Deshalb werden jedes Jahr zwanzig Mägde – weiblich und männlich – ausgewählt, all diese Dinge zu lernen und zu tun. Für diese Leute müssen wir uns freiwillig melden, weil sie unseren Distrikt in der Arena bloß blamieren würden.
Wenn einer von uns, von den Kämpfern, gezogen wird, ist es für ihn gelaufen. Er wird keinen Fuß in das Kapitol setzen. Denn es gibt zu viele Freiwillige, die ihm diese Ehre abnehmen.
„Guten Tag, willkommen zum Tag der Ernte. Meine lieben Funkeldiamanten aus Distrikt eins, ich werde euch dieses Jahr wieder die Ehre zuteil werden lassen, in der Arena zu gewinnen. Beginnen wir mit den Mädchen.“
Meine Hand zittert und ich versuche, sie unter Kontrolle zu halten.
Fruits Hand greift in den Losbottich und zieht ein Los heraus.
„Crystal Freigh“, schrillt Fruits Stimme über den Platz und mir fällt ein Stein vom Herzen.
„Ich melde mich freiwillig“, schreit meine Stimme als erste - ohne meine Genehmigung.
Was? Aber...? Ich will das nicht... Aber warum nicht? Ich wurde doch extra dafür ausgebildet. Ich möchte doch gewinnen. Ich will die Tribute aus den anderen Distrikten bluten sehen und ihnen die Kehle aufschlitzen.
Ich zwinge meine Beine, mich zur Tribüne zu bewegen und lächle Fruit an.
Sie lächelt mit ihren blauen Lippen und bewegt sich auf den Bottich der Jungen zu.
Jetzt wird es spannend. Mit dieser Person werde ich die ersten Tage zusammenarbeiten müssen.
Ich werfe einen Blick in die Menge. Die meisten kenne ich nur von den Trainingseinheiten. Einige Namen kenne ich, andere Jungen habe ich noch nie gesehen.
„Wood Metool“, verkündet Fruits Stimme und sofort löst sich ein blonder Junge aus der Menge.
Er sieht mich nicht an, als er auf die Tribüne steigt und sich neben mich stellt.
Das kann ja lustig werden.
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Karriero ll hunger games ff
FanfictionMein Name ist Acrylle und ich kann Distrikt 1 als meine Heimat benennen. Hier wurde ich geboren und bin aufgewachsen. Und was noch viel wichtiger ist: ich wurde vorbereitet. Vorbereitet auf den Zeitpunkt, wenn ich auf einer Plattform in einer Arena...