Sie schaute nach oben und der Himmel war lila, lila mit grünen Wolken. "Ohhh." entfuhr es ihren Lippen und sie schaute ihn fasziniert an. Danach wieder den Drachen, danach den Himmel. Und dann den Drachen. Sie wusste nicht was faszinierender war, ein Drache oder ein farbiger Himmel.
"Wie heißt du?"
Eine menschliche Stimme störte sie in ihren Gedanken und sie warf einen Blick über ihre Schulter. Ein Mann stand dort, mit brauner, geschuppter Haut und rabenschwarzen Haaren. Er hatte ein edles Gesicht, doch einen ausgesprochen arroganten Gesichtsausdruck.
"Serea und du?", sie versuchte es mit Freundlichkeit und setzte ihre charmantestes Lächeln auf.
"Du bist nicht von hier oder?", er winkte ihre Antwort ab. "Man sagt hier nicht seinen Namen. Nicht seinen richtigen." erklärte er ihr und zu sich selber murmelte er etwas wie"warum immer ich?".
"Wie heißt du?" wiederholte sie ihre Frage.
"Kai." antwortete er, schnell, mit gesenktem Blick.
"Ist das dein richtiger Name?"
"Ja."
Mit dieser Antwort hatte Serea nicht gerechnet, sie verstand ihr eigenes Traum Konzept nicht mehr.
"Ist das deiner?" sie richtete die Frage an den Schuppentypen und deutete auf den Drachen.
Dieser lachte, bis ihm die Tränen kamen und spuckte ihr anschließend vor die Füße.
"Mit welchem Recht versuchst du die Bewohner dieser Welt Besitzern zuzuordnen. Sie sind frei, wir sind frei, ich bin frei und du bist frei." sprach er mit bedrohlich ruhiger Stimme.
"Ich bin kein Bewohner, nur Besucher." erwiederte sie.
"Haha." war alles was er sagte, bevor er sich dem Gegenstand neben sich zuwand. Einem Gegenstand ohne Fell, mit nackter, rosanen Haut und widerlich herausquellenden Augen. Auf seinem Kopf hatte es einige schwarze Strähnen, im Gesicht eine platte Nase und unter der Nase schmale Lippen, hinter denen riesige Schneidezähne zum Vorschein kamen. Es machte knirschende Geräusche. "Krschhhhhhhhssssssssssss", als wäre die Fernsehantenne vom Dach gefegt wurden und " wraaaaaaarrr" immer im Wechsel, bei all seinen "Wörtern" spie es einen Schwall von Sabber aus.
Serena beschloss, dass ihr dieser Traum zu abgedreht war und entschied sich zum Aufwachen. Der schuppige Mann hob seine Hand, sagte freudig 'Tschüss' und drehte ihr den Rücken zu, während sie sich auflöste und aus ihrem Traum verschwand.

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Immania
FantasyWenn dein aktuelles Leben, welches dein absoluter Lebensmittelpunkt war, von einem anderen Leben verdrängt wird, welches du anscheinend auch zu führen hast, realisierst du, dass du ein Problem hast. Wenn du dazu noch eine neue Farbwahrnehmung hast...