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Louis' POV:

"Nein, das wirst du nicht." Mein Coach blickte mich seelenruhig an, wohingegen ich kurz vor einem Anfall stand. "Doch", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Ich werde kein Versteckspiel spielen."
Er hob bloß eine Augenbraue. "Ich werde keinen schwulen Fußballer erdulden!" Seine Stimme wurde lauter, als wolle er mir drohen.

Wütend sprang ich von meinem Stuhl auf. "Ich. Werde. Kein. Versteckspiel. Spielen", wiederholte ich meine Worte, jedes einzelne extra betonend, woraufhin auch er sich erhob und sich über seinen Schreibtisch beugte, um mich genau zu mustern.
Dann erhellte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck und ein süffisantes Grinsen erschien auf seinen Lippen.
"Louis, du bist doch ein schlaues Kerlchen. Stell dich nicht dümmer als du bist. Eine Schwuchtel hat nie Chancen, im Fußball irgendwas zu erreichen."

Empört riss ich die Augen auf, ehe ich meine Hände zu Fäusten ballte. "So denkst du also über mich? Dass ich eine" Schwuchtel" bin?", fragte ich ehrlich getroffen, da ich von meinem Trainer so etwas nicht erwartet hätte. Dass das Coming Out nicht einfach werden würde und viele was dagegen haben würden in meinem Team und erst recht im gesamten Verein, aber zumindest von Marc hatte ich gedacht, dass er mir vielleicht nicht um den Hals fallen würde, wenn ich ihm von Harry erzählte, aber auf gar keinen Fall mich beleidigte.

"Komm Lou, sei keine Pussy. Du weißt, wie ich das meine." "Nein." Ich taumelte einen Schritt rückwärts, damit seine nun ausgestreckte Hand mich nicht berühren konnte. "Nein, das weiß ich nicht."
Genervt seufzte er auf. "Bitte sei nicht so kindisch. Es geht nicht, finde dich damit ab."
Gerade wollte er noch etwas hinzufügen, doch ich unterbrach ihn einfach. "Dann steig ich aus."
Erst runzelte er die Stirn, bevor wieder dieses dämliche Grinsen auftauchte und er die Arme vor der Brust verschränkte. "Willst du mich auf den Arm nehmen? Fußball ist dein Leben, das wirst du nicht einfach so aufgeben."

Daraufhin drehte ich mich auf dem Absatz um, stürmte aus dem Büro und ließ hinter mir krachend die Tür ins Schloss fallen. Tränen liefen meine tauben Wangen hinab, als ich unser Mannschaftsquartier verließ.
Draußen schien zwar die Sonne, mir hingegen war eher nach dem englischen Wetter zu mute - Regen hätte meine Stimmung nun ganz gut unterstrichen.
Weinend lief ich einfach durch die Straßen Los Angeles. Ich ignorierte die Fotografen, die mich prompt erwischten, sondern starrte einfach sturr geradeaus.

Der Tag war mehr als beschissen. Heute Morgen war ich direkt zu Marc gerannt, um mit ihm über meine Beziehung zu sprechen, was ich an sich schon absurd fand - schließlich war ich ein erwachsener Mann. Allerdings zählte das im Sport herzlich wenig, wenn man mit einem anderen Mann liiert war. Sauer auf die ganze Welt und ihre homophoben Arschlöcher kickte ich ein paar Steine beiseite, woraufhin einige Passanten aufgeschreckt wurden.

Weil ich nicht wusste, wohin mit meiner Energie, rief ich kurzerhand Liam an.

"Louis? Wie ist das Gespräch gelaufen?"

Anstelle von einer Antwort bekam er bloß mein Schluchzen zu hören.

"Oh scheiße. Mann Kumpel, das tut mir leid. Wo bist du?"

"Auf dem Weg nach Hause", schniefte ich,  weshalb er sagte: "Okay, du kannst bei mir klingeln. Ich hab zum Glück erst nachher einen Termin. Tee und eine Umarmung warten auf dich."

"Liam, du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann", murmelte ich und musste direkt lächeln. Er war einfach immer da für mich, egal was anstand.

Zwanzig Minuten später stand ich bei ihm auf der Matte und wurde ohne Umschweife von ihm in eine innige Umarmung gezogen. "Soll ich meine Kollegen holen und die ganzen Idioten verdreschen?", schlug er vor, was mich zum Kichern brachte. "Das wärs."
Sobald wir uns lösten, verfrachtete er mich auf die Couch und brachte mir die versprochene Tasse Tee, danach setzte er sich neben mich.

"So nochmal von Anfang an. Du bist zu Marc, hast ihm von Harry erzählt und er will nicht, dass du dich outest?" Frustriert nickte ich, weswegen er seufzte. "Aber das war doch irgendwie klar, oder?"
Niedergeschlagen zuckte ich mit den Schultern. "Keine Ahnung. Schon, aber ich hab gedacht, dass er mir sagt, dass das schwierig wird und er erst mit unserem Cotrainer reden muss oder so. Oder dass die restliche Mannschaft zuerst davon erfahren sollte, ehe ich mich öffentlich oute. Aber er hat mich eine Schwuchtel genannt."                                          Erneut brannten Tränen in meinen Augen, als ich dieses schreckliche Wort in meinem Kopf immer und immer wieder abspielte. Noch nie vorher hatte ich mir so etwas anhören müssen und jetzt knallte es mir ausgerechnet mein Trainer rein.                                   Jemand, der mich seit zwei Jahren unentwegt unterstützt und gefördert hatte, egal was ich tat. Insgeheim wusste ich auch, dass ich sein Liebling aus der Mannschaft war. So etwas von ihm zu hören, tat weh.

"Komm her." Abermals schlang Liam seine Arme um mich, sodass ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge vergraben konnte.

Plötzlich vibrierte mein Handy, weshalb ich ihn losließ und es aus meiner Hosentasche zog. Zwei neue Nachrichten. Die eine war aus dem Mannschaftsgruppenchat, in dem ungeduldig gefragt wurde, wo ich blieb, das Training hätte schon längst angefangen. Die zweite war von Marc.

Marc: Heute Nachmittag, 3 Uhr in meinem Büro. Sei pünktlich, es gibt was zu besprechen.

dramaaaaaaaaa is coming!! ihr denkt, dass es das schon war? bitch please, da kommt noch mehr.

anyway meine kleinen schokomuffins, votet und kommentiert doch bitte fleißig, damit zaubert ihr mir nämlich ein lächeln ins gesicht 😊

und schaut doch vielleicht bei happy little pill vorbei, da mir die story echt was bedeutet. ich weiß, dass ich das über viele ffs sage, aber dieses mal ist es echt was anderes. in der geschichte verarbeite ich selbst so ein bisschen meine persönlichen erfahrungen mit depressionen und meiner eigenen suche nach meiner sexualität. ich werde sehr viel herzblut in diese story stecken, da ich sie echt total mag und ich würde mich freuen, wenn ihr sie lest und ein kleines feedback hinterlasst.

anyway, ich hoffe, DAS kapitel hat euch gefallen und ihr seid neugierig, was noch kommt. lieb euch ♥

spaces between us (larry) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt