Kapitel 1♦

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"Bin gleich so weit",rief ich meiner Mutter zu, die schon ungeduldig im Flur stand. Ich stopfte noch meinen Schlafanzug in die kleine Tasche, bevor ich den Reißverschluss zuzog.
Ich ging zu meiner Mutter in den Flur und zog mir meine weißen Nike-Schuhe an. "Schön dass du auch mal fertig bist, Cate",gab sie mir zu hören. Meine einzige Reaktion war ein genervtes Augenndrehen.

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich gerade mal 5 Minuten später fertig war, als sie es mir zuvor gesagt hatte. Warum mussten Eltern immer alles auf die Sekunde genau haben?
Ich griff noch nach dem Geburtstagsgeschenk für meine Freundin Vida, bevor ich die Wohnungstür hinter mir schloss und meiner Mutter zum Auto folgte.

Nach ungefähr 20 Minuten parkten wir vor der Haustür.Ich gab meiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange, ehe ich die Autotür hinter mir zu warf.
Ein Skelett glotze mich durch leere Augenhöhlen von der Fensterbank aus an. Ich streckte ihm demonstrativ die Zunge raus und drückte dann die Klingel.

Nur ein paar Sekunden später konnte ich Schritte von drinnen hören, die auch zu einem Nilpferd gehören könnten, so donnerte sie die Treppe runter.Freudig riss sie die Tür auf und zog mich in eine Umarmung.
"Hi",presste ich hervor und rang nach Luft, erleichtert atmete ich aus, als sie mich losließ. Dahinter kam mit deutlich leiseren Schritten meine andere Freundin Maddy, eigentlich Madlene, aber sie hasste diesen Namen, die Treppe herunter und wir umarmten uns ebenfalls.

So wie es aussah hatte Vida die Fenster abgedunkelt, denn es schien nur wenig Licht in das kleine Haus. An der Treppe, ebendso wie an der Gaderobe hingen irgendwelche Flattergeister, die eher putzig als gruselig aussahen. Aber jetzt mal im Ernst, wirklich gruselig konnte man es auch eigentlich nicht hinbekommen.

Wir gingen nach oben in ihr Zimmer, welches direkt unter dem Dach lag. Ich schmiss meine Tasche zu den anderen und ließ mich rücklings auf die weiche Matratze fallen.
"Und was hast du heute mit uns so gruseliges vor",nuschelte ich unverständlich vor mich hin, aber Vida verstand mich trotzdem.
"Also, wir...",fing sie an, wurde aber direkt von Madlene unterbrochen, die ihren Satz mit Freuden beendete.
"Wir werden als erstes was essen, dann um die Häuser ziehen, einen Horrorfilm gucken..."
Bei der hälfte stellte ich auf Durchzug und starrte nur ihre langen, blonden Haare an.
"Maddy!Das wollte ich doch sagen",schmollte Vida und boxte ihr leicht in die Schulter.
"Ok, cool",war meine einzige Reaktion. Zu 99% würde eh keiner die Tür öffnen und wenn doch wäre das einzige was ein paar vierzehn und fünfzehn jährige bekommen würden, warscheinlich eine kleine Packung mit abgelaufenen Gummibärchen, auch wenn es uns eigentlich nur um den Spaß an der ganzen Sache ging.

Kaum hatte ich zuende gedacht klingelte es wieder an der Tür. Wie eine kleine Zebraherde trampelten wir die schmale, graue Treppe runter.
Madlene und ich quetschten uns nebeneinander her. Aus Spaß drückte ich sie gegen die Wand. "Eyy!",fluchte sie und sah mich böse an."Sorry Lenchen",sagte ich und fing direkt danach an zu lachen.

Als Vida die Tür öffnete stand dahinter Alycia und grinste uns breit an. Wir begrüßten einander und gingen dann ins Wohnzimmer. Jetzt fehlte nurnoch Anya, aber nun ja, was soll man sagen, sie kam fast immer zu spät.

Auf dem langen Esstisch war alles aufgebaut was man sich wünschen konnte. Das meiste kannte ich schon, ich hatte es mit Vida am Vortag gebacken, auch wenn es in meiner Erinnerung besser ausgesehen hatte.
Zwanzig Minuten später kündigte sich Anya mit einem klingeln an der Tür auch endlich an.

Wir setzten uns alle an den Tisch und aßen. Es war schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig Augen in seiner Bole zu haben, die einen permanent anstarrten, während sie gemütlich an der Wasseroberfläche schwammen.

Wir drängten uns alle an die Spiegelwand um unser Make-up zu schminken. Bevor ich mich zwischen Alycia und Anya drängte half ich Vida noch dabei ihre Haare einigermaßen gleichmäßig mit dem grün pikmentierten Haarspray einzufärben, was so mittelmäßig funktionierte.

"Macht mal Platz",mit diesen Worten quetschte ich mich dann doch neben Maddy an den äußeren Rand der Spiegel.

Wir waren eine so bunt zusammengewürfelte Truppe, wir könnten glatt in einem Wamderzirkus auftreten. Madlen als ein Kürbis, Alycia als ein Vampir, Anya als die weiße Frau und und Vida und ich als the King & Queen of Gotham, Harley Quinn und der Joker.

Ich rannte die Treppe hoch um meine Spiegelreflexkamera aus meiner Tasche zu holen.Bevor wir losgingen, wollten wir unbedingt noch ein paar Bilder machen. Vida's Eltern machten von uns ein paar Bilder, aber wirklich begeistert schienen sie von dieser Aufgabe nicht zu sein.
Schon nach einer Minute gaben sie mir die Kamera zurück.
Warscheinlich war mein komisches Gesicht auf den Bildern, dass schlimmste was ich an diesem Abend zu sehen bekommen würde.

"Leute, warten wir noch ein bisschen?",fragte Anya, als sie einen Blick aus dem Fenster geworfen hatte,"es fängt gerade erst an zu dämmern."
"Klar",gab Maddy gleichgültig zurück und sah fragend zu uns. "Legst du es darauf an von einem dieser Horrorclown-Spinner überfallen zu werden, oder warum wartest du bis es dunkel ist?",fragte ich aus Spaß und alle fingen an zu lachen. Keiner von uns konnte sich vorstellen warum man sich in so ein Kostüm steckte nur um Leute einen Schrecken zu verpassen.

Bis jetzt wussten wir auch nochnicht, dass manche von ihnen auch anders waren, Soziapathen, die einen gerne leiden sehen wollten...

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