Kapitel 5》Geht《

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"Wer? Was? Warum?",rief Maddy verwirrt und brachte nicht mal zwei zusammenhängende Wörter heraus. Ich spürte wie mein Herz in einem ungesunden Tempo schlug und meinen Körper mit so viel Adrenalin versorgte, dass ich wahrscheinlich noch ewig in diesem Tempo hätte laufen können, bis sich mein Kreislauf für immer verabschiedete.

"Weiß überhaupt irgendeiner wo wir sind?",brachte ich keuchend hervor und versuchte das brennen an meinem Bein zu ignorieren.
"Ja!",schrie mir Vida von vorne zu. Sie ließ sich ein kleines bisschen zu Madlene und mir zurückfallen, damit sie ihren Plan nicht so schrien musste, dass der Irre hinter uns ihn hören würde.
"Wenn ich mich nicht vertue, dann wohnt meine Tante hier in der nähe. Wir müssen zu ihr!"

Ich riskierte einen hastigen Blick über die Schulter, aber er war immernoch hinter uns. Zwar hatten wir ein paar Meter gutgemacht, aber das hieß noch lange nicht das wir ihn abhängen konnten.

"Warum rennen wir eigentlich weg?",fragte Maddy plötzlich," die tuen im Normalfall doch nie etwas." Sie wollte schon stehen bleiben, aber Vida riss sie am Arm wieder vorwärts.
"Im Normalfall!",zischte sie,"aber ich bin nicht scharf darauf es drauf ankommen zu lassen."

Ich konnte nicht mehr, meine Füße schmerzten und meine Lungen brannten, fast schon unerträglich. Alles in meinem Körper rief danach, endlich stehen zu bleiben, aber mein Kopf wehrte sich dagegen. Wir durften nicht stehen bleiben.

"Da in die Straße rein", sagte Vida und drängte Anya nach rechts.
Die Straße kam mir noch dunkler und bedrückender vor als die erste, wenn das überhaupt möglich war. Die Hauswände schienen näher zu kommen, als wollten sie alles um sich herum verschlingen. Der Boden unter meinen Füßen wankte und schon im nächsten Moment stolperte ich über den Bordstein. Mit Mühe fing ich mich ab und verhinderte gerade ebend einen Stürz.
Alycia war mit Vida bereits weit voraus gerannt, ich hatte sie noch nie so schnell rennen sehen. Plötzlich blieben sie stehen und klingelt im Sekundentakt an einer der vielen Türen, gerade als wir zu ihnen aufgeschlossen hatten.

Vor uns stand die verwirrte Tante von Vida und sah uns fragend an. Vida, Alycia und auch ich versuchten ein Wort heraus zu bringen, schafften es aber nicht, weil wir viel zu sehr nach Luft schnappten.

Es kam mir vor wie wenige Sekunden als die Klingel einer Wohnung der oberen Etagen gedrückt wurde. Schockiert sahen wir uns an, aber keiner realisierte was gerade passierte, bis zu den Moment als sich die Haustür öffnete und er in den Flur trat.

Mit wenigen Schritten stand er neben Maddy und hielt ihr seine Machete an die Kehle.
Rückwärts taumelte ich die letzten zwei Stufen der Treppe hoch, bis ich mit meinem Rücken gegen die kalte Wand knallte. Erst jetzt bemerkte ich den Schmerz in meinem Oberschenkel, der immer weiter Anstieg.

Langsam verstärkte er seinen Druck und die scharfe Klinge Schnitt in ihre Haut ein. Tränen glitzerten in ihren Augen, als warmes Blut ihrem Hals hinab lief und sie wusste das sie, dass wir, wehrlos waren.
"Geht",dieses Wort formte sie still mit ihren Lippen und sah uns auffordernt an.
An ihrer Stelle hätte ich wahrscheinlich geschrien, aber ich sah Maddy an dass sie sich kaum traute zu schlucken. Auch ich merkte wie mir Tränen die Wange runter liefen und als ich zu Vidas Tante sah, schien es mir, als würde sie nicht begreifen was geschah, als dachte sie, dass dies hier geplant war, als ob wir IHR einen Schrecken einjagen wollten.

Wir bewegten uns erst wieder, als das Licht im Treppenhaus erlosch. Plötzlich verschwand das Taubheitsgefühl in meinen Beinen und ich rannte hinter Alycia in die hell erleuchtete Wohnung.

Ein scheppern kam vom Eingangsbereich, als wir das Fenster zur Straße öffneten. Vida' s Tante schrie irgendwas, aber ich verstand nicht was.

Ich stieg mit beiden Beinen über das Fensternrett und stieß mich anschließend davon weg. Unsanft landete ich auf dem zwei Meter tieferen Boden und kaltes Regenwasser Spritze mir hoch bis zu den Armen. Als Vida und Alycia bereits neben mir standen, saß Anya noch auf dem Fensternrett und guckte noch einmal hinter sich.

"Er hat deine Tante in Ruhe gelassen, sie steht regungslos im Flur",sagte sie so ruhig wie möglich als sie neben uns stand.
"Und er?",fragte ich und starrte zu dem offenen Fenster hoch. Anya zuckte nur mit den Schultern. "Ich habe ihn nicht gesehen."

Ein Ast knackte hinter uns, irgendwo in der Dunkelheit, wo das Licht von den Schatten verdrängt wurde. Ein Schrei entwich meiner Kehle und ruckartig drehte ich mich um. Ein dunkler Schatten kam bedrohlich langsam immer näher.

"Sorry Leute",sagte Anya leise und mit heiserer Stimme hinter uns und und als ich mich umdrehte sah ich nur ihren kleinen Körper der davon rannte und von der Dunkelheit verschlungen wurde. Ihre Schritte hallten in der leeren Straße wieder, bis auch diese verstummt waren.

Keine 30 Sekunden später rannten auch wir wieder los, keine Ahnung wo hin, Vida hatte nun endgültig auch die Orientierung verloren.

"Scheiße!",schrie Vida und blieb apruppt stehen. Alycia rannte hin sie rein und ich kam rutschend auf dem nassen Boden stehen.

"Fuck",erst in diesem Moment erkannte ich das wir in eine Sackgasse gerannt waren.
Die Clowngestalt kam näher. Die Schneide der Machete glänzte im Laternenlich. Ich blieb angewurzelt stehn, konnte mich nicht mehr rühren. Die Klinge blitze gefährlich auf und ich hörte wie Alycia meinem Namen schrie. Es kam mir alles vor wie in Zeitlupe vor als ich auf den Boden sank und die Kälte des Boden in mich eindrang. Es fühlte sich an als würde sich eine schwere Metalldecke über meinen Körper legen und jegliches Gefühl wich aus meinem Körper. Alles um mich herum war schwarz und ich fühlte mich als könnte ich fliegen...

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