Flug der Augen

Kapitel 2

"Ja, es klappt"
"Hey halt!"
"Hä, nein was machst du denn jetzt?"
"Jaaaa, ich hab gewonnen!"
"Jetzt seid dochmal ruhig!!!"

Oh man! Wie soll man sich den so konzentrieren...
Nachmittagsunterricht Sport.
Alle schreien in einem riesen Chaos durcheinander, nur muss ich mich beherrschen um meiner Magie nicht einfach freien Lauf zu lassen.
Das wäre eine Katastrophe, da dann jeder meine normale Augenfarbe sehen könnte, und sie nicht mehr grün sondern strahlend golden wären.
Außerdem würde ich dabn höchstwahrscheinlich einfach über den Bock hinwegfliegen über den wir springen sollen.
Normalerweise ist das nicht so, da ich schon seit Jahren übe und auch schon lange beherrsche. 
Doch ich habe Kopfschmerzen und die anderen Mädchen haben nichts besseres zu tun als laut und hoch herumzukreischen.
Das sind nicht unbedingt die idealen Vorraussetzungen um sich zu konzentrieren.
Doch ich muss.
Also zusammenreißen, ein Blick auf die Uhr.
Noch 20 Minuten; ok dann ab nachhause und "schlafen". Dann werde ich endlich in Ruhe darübernachdenken können was mir Professor Eden gestern 'Nacht' ( wenn wir Studenten in der Akademie ankommen ist es manchmal Früh oder Nachmittag, obwohl es ja eigentlich nachts ist ) erklärt hat.
Während ich weiter versucht habe meine Stift unsichtbar zu machen, kam er zu mir und bat mich ihm zu folgen.
Genauso wie vor 11 Jahren nur, dass er mich nicht wieder an der Hand führte.
Also, erklärte er mir, ich habe, wie ich schon wisse, die Gabe Materialisierung und könne deshalb meinen 'Schlafzustand' in dem ich die Akademie besuche auch tagsüber und wach hervorrufen.
Allerdings sei es gefährlich, denn  wenn ich ungeübt den 'Seelenflug', wie er es so schön nannte, ausübe und dabei gestört werde, könne es sein das sich dieser Teil ganz von meinem restlichen Körper abspalte.
Ich verstand nicht ganz was er meinte, da ich in Gedanken immernoch bei meinem Bleistift war, da ich es endlich fast geschafft hatte seine Materie zu verändern und ihm somit unsichtbar zumachen, nahm mir aber vor später noch einmal darüber nachzudenken.
Mit dieser Information ließ er mich dann allein und ich ging wieder in meine Kurs, Ausübung und Umgang mit der Magie, zurück.
Da war mir noch nicht klar was diese Offenbarung bedeuten konnte.

Doch jetzt da ich seit 30 Minuten frisch geduscht auf meinem Bett lag überkam mich immer mehr das ganze Ausmaß seiner Aussage.
Ich konnte also einem Teil von mir fliegen lassen wohin ich wollte und war somit an zwei Stellen gleichzeitig?
Dass das gefährlich war konnte ich mir gut vorstellen, immerhin war diesem 'etwas' ein Großteil meines Bewusstseins gewidmet.
Würde ich also einfach alles zweimal fühlen, sehen und erleben oder würde ich im echten Leben einfach gegen einen Baum laufen, weil ich ja nur halb da war?
Ich würde diese Nacht den Professor nochmal darauf ansprechen, wenn er da war, was leider nicht oft der Fall ist.
In dem Moment rief mich meine Mutter, ich solle bitte zu meinem Vater fahren.
Verdammt, dass hatte ich total vergessen.
Jede Woche Donnerstag musste ich zu ihm um zu lernen, was ich eigentlich nicht nötig hatte und Zeit mit ihm zu verbringen. Ausgerechnet jetzt wo ich doch so dringend weiter überlegen musste.
Nagut.
Als ihr mein Fahrrad bestieg und meine Lieblingsplaylist abspielte kam mir ein verrückter Gedanke. Wie jedes mal, wenn ich dieses Lied ( Take the world by storm - Lukas Graham) höre, fühle ich mich so frei und würde am liebsten einfach so losfliegen.
Aber das ging natürlich nicht, da ich in Materialveränderung immernoch keinen Schritt weiter war. Also dachte ich mir, dass ich es doch einfach mal ausprobieren solle.
Einfach so wie mir von Anfang an eingetrichtert worden war. Entspannen, meinem Inneren freien Lauf lassen und warten bis ich in der Akademie 'aufwachte'.
Nur das da dieses mal bestimmt keine Akademie sein würde.
Sondern einfach nur... ja was denn? Würde ich die Felder sehen neben denen ich fuhr, nur Leere oder doch die Akademie?
Keine Ahnung, aber jetzt wollte ich es wissen.
Und dann lies ich los...

Tja, so nimmt die Story ihren Lauf...
Achja, beim schreiben höre ich, genau wie als mir die Idee kam, immer Lukas Graham. 😄
Ich liebe dieses Album!!!😍
Naja, jedem der sich die Mühe macht meine Geschichte zu lesen, ein großes Dankeschön. 😙

Bis bald Mariechen 😊