"Das wird die beste Geburtsagsparty überhaupt!" quieckte meine Freundin Liz und lächelte mich vergnügt an.
"Es ist keine Party, Liz. Hier sind nur du und ich. Wir werden Filme ansehen, Pizze essen und die Zeit ohne meine Eltern genießen." Ich streckte ihr kurz die Zunge heraus, als sie schmollend die Unterlippe vorschob.
"Du bist jetzt achtzehn. Hope, wir müssen das feiern."
Lächelnd verdrehte ich meine Augen. "Welchen Film möchtest du schauen?"
"Harry Potter. Den lezten Teil" frech streckte sie mir die Zunge raus. War ja klar. Harry Potter sahen wir eigentlich nur.
"Okay," seufzend kramte ich die Hülle aus meinem Schrank und legte die DVD in das Fach meines Laptops. Liz hatte sich bereits in mein Bett gekuschelt und mühsam ergatterte ich mir das letzte Kissen, bevor ich es mir ebenfalls neben ihr bequem machte.
"Daniel hatte heute eine Überraschung für mich", murmelte sie, den Blick an den Bildschirm geheftet. "Weil wir schon seit über sieben Monaten zusammen sind."
"Cool", antwortete ich und sah ebenfalls gebannt dem Film zu. "Was war es?"
"Eine Halzkette." ihre Stimme wurde leiser, bis sie flüsterte. "Er ist wirklich ein Süßer."
Die dröhnende Musik überflutete die Stille, doch ich konnte mich nicht hellwach, wie Liz es tat, hier hin sitzen. Meine Lider wurden schwer, die Spannung verlies meinen Körper.
"Ich bin müde, Liz." hauchte ich und sackte gegen ihre Schulter. Der Schlaf schien mich praktisch zu rufen - zog mich in seinen Bann. "Tut mir leid."
Ihre Antwort schien mir unklar, die Geräusche verklungen; ein vibrierendes Dröhnen ertönte leise. Es schien mir näher zu kommen, je lauter das raschelnde Dröhnen kam, desto deutlicher wurde es. Bis sich die klaren Worte einer Person bildeten.
"Hope. Hope, vermisst du mich?" mein Blickfeld blieb schwarz. Konnte man so schnell träumen? Und wenn ja - was war das hier für ein Traum? "Hab keine Angst, Süße. Dein Daddy könnte dir nichts Schlechtes antun."
Daddy? Sprach Mike mit mir? Wieso träumte ich von Mike?
Ich hörte schwach meinen eigenen Atem - meinen erhöhten Puls, das pochende Herz, wie es gegen meine Brust hämmerte.
Flackernd färbte sich das Bild vor meinen Augen. Die schwarze Leere nahm Form und Konturen an - ich fasste Boden unter meinen Füßen. Plötzlich erfasste mich eine eisige Kälte, rauschend drang sie durch meine Klamotten und übertönte die Stimme. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob sie überhaupt noch mit mir sprach.
"Es ist ein Traum, Hope. Beruhig dich!" murmelte ich mir selbst zu und biss meine Kiefer aufeinander. Noch nie in meinem Leben fühlte ich so eine Angst. Bei einem Traum. Es klang beinahe lächerlich.
Ich blinzelte, als eine Silhuette vor mir erschien. Schwarzer Rauch zwirbelte sich vor mir im Kreis, löste sich langsam auf und ich musste zwei mal hinsehen, bevor ich eine Gestalt erkannte. Groß und dunkel, stand sie vor mir. Generell war es hier ziemlich dunkel. Ich fühlte mich, wie in einer Höhle gefangen.
"Hallo?" wisperte ich ängstlich und trat einen Schritt zurück. Ich vernahm ein leises Kichern, bevor sich die Gestalt auf mich zu bewegte. Ich erkannte, dass es sich um eine männliche Person handelte. Er schien sich wie im Spotlight zu bewegen - schwaches Licht beleuchtete ihn. Der junge Mann trug einen schwarzen langen Mantel, ein enges dunkles Oberteil und eine schwarze Lederhose. Seine Schritte hallten gegen die Wände, als er in den Stiefel auf mich zu trat.
"Hope." murmelte er mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. "Richtig?"
"Du bist nicht mein Vater." stellte ich fest und verschränkte die Arme vor der Brust. Als könnte ich ihn somit von mir fern halten.
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Devil's Mission
Teen Fiction"Hope. Hope, vermisst du mich?" Er rief mich. Jede Nacht. Besuchte mich in meinen Träumen. Seit dem sich meine Augenfarbe verändert hat, werde ich das Gefühl nicht mehr los, hier falsch zu sein. "Träume mit mir, Schöne. Du...