"Das ist unmöglich", wisperte ich und sah meine Freundin ungläubig an. "Ich träume immer noch, richtig? Es ist nicht real, nur ein Traum." Ich warf ihr einen hoffnungsvollen Blick zu.
Liz brachte kein Wort heraus. Sie starrte mir erschrocken entgegen und presste die Lippen zusammen. "Bitte, Liz. Saag etwas." Meine Unruhe wuchs und ich kletterte aus meinem Bett. Der Laptop klappte schwungvoll zur Seite und gab ein leises Surren von sich.
Auf Zehenspitzen lief ich über den kalten Parkettboden und stellte mich dann zögernd vor den Spiegel. Als ich mein Spiegelbild genau entgegen sah, zog ich die Luft ein. Meine Augen glichen denen des Jungen aus dem Traum. Funkelnd und leuchtend. Wie kleine Taschenlampen - aus bläulichem Licht.
"Ich verstehe nicht …", murmelte ich und beugte mich weiter vor. Grell blendete das Licht meiner eigenen Augen. "Liz, was passiert hier?", jammerte ich etwas lauter und drehte mich vom Spiegel weg. "Liz?"
"Das ist gruselig, Hope", vernahm ich ihre Stimme aus meinem Zimmer und schlich zu ihr zurück. "Haben deine Augen jemals so … hell geleuchtet?"
Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Aber ich habe von einem Jungen geträumt, der die selben Augen hatte."
"Was ist passiert?", fragte Liz und sie schien sich beruhigt zu haben.
"Als erstes hörte ich eine männliche Stimme. Ich dachte es sei Mike. Doch der Junge meinte, es sei mein Vater Raphael, der zu mir gesprochen hat."
"Raphael? Ich dachte sein Name sei Mike?"
"Ich auch. Und das ist das verwirrende an der ganzen Sache. Ich kenne keinen Menschen, der Raphael heißt." Verzweifelt schloss ich die Augen, legte meine Finger über meine Lieder und dachte nach. Was geschah hier, passierte es wirklich?
"Vielleicht hat sich die Welt morgen wieder verändert. Vielleicht sehen wir morgen wieder unser gutes, altes Leben", meinte Liz und legte sich auf die vielen Kissen. Ihre Angst vor mir, die beunruhigende Art war wie weggeloschen, vor mir saß meine Liz, die ich seit Jahren kannte. Die mich kannte.
"Vielleicht", murmelte ich und legte mich neben sie. Ich wollte nicht einschlafen. Was, wenn der Junge wieder kam? ihn noch einmal zu treffen - alleine in dieser Höhle . . . Nein, auf keinen Fall.
Unruhig flog mein Blick über die kahle Zimmerdecke. Doch ich bemerkte bereits, wie der Schlaf erneut nach mir ruf.
Nein.
Nein, ich wollte das nicht, bitte!
Mit aller Kraft versuchte ich, meine Lider offen zu halten, doch alle paar Sekunden fielen sie schlaff über meine brennenden Augen.
"Hope, Hope, Hope" hallte leise die männliche Stimme in meinem Kopf. Oh, nicht schon wieder!
"Liz …", fing ich leise an und richtete mich auf. "Ich habe Angst, Ich … Was wird passieren, wenn ich schlafe?" Mein Zimmer war dunkel, ich erkannte nur schwach die Konturen von der Tür, dem Schrank und meinem Schreibtisch. "Liz?" Fragte ich in die Stille, doch als Antwort bekam ich bloß ein regelmäßiges Atmen. Na toll.
Vorsichtig schloss ich die Augen - sofort flackerte das Bild von Louis auf. Ich öffnete die Augen - mein Schreibtisch.
Louis.
Schreibtisch.
Louis.
Schreibtisch.
Louis.
Schre-
"Könntest du bitte hier bleiben? Hier, direkt vor mir?" Seine Stimme klang leicht gereizt. Ich war zu Nahe am Rand des Schlafes, dass ich ihn nicht ausblenden konnte.
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Devil's Mission
Teen Fiction"Hope. Hope, vermisst du mich?" Er rief mich. Jede Nacht. Besuchte mich in meinen Träumen. Seit dem sich meine Augenfarbe verändert hat, werde ich das Gefühl nicht mehr los, hier falsch zu sein. "Träume mit mir, Schöne. Du...