Untitled

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[ Ich habe mich von dem Musikstück teils inspirieren lassen. Eine Empfehlung von mir ist es, sofern die Möglichkeit besteht, dass ihr das Video einfach nebenbei laufen lasst. Hier ist der Link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=WVyBrk6VozY ]



Der Schnee fiel sanft, gar lautlos und mit einer unfassbaren Leichtigkeit auf den Boden. Ich streckte meine Arme vor mir aus um ein paar Flocken mit meinen nackten Händen aufzufangen. Die Kälte durchfuhr meinen ganzen Körper und er fing an zu kribbeln. Meine sonst so blassen Hände liefen in einem hellen rötlichen Ton an. Ich beobachtete, wie ein paar Schneeflocken langsam auf meiner Hautoberfläche schmolzen.

Mein Blick fiel gen Himmel. Langsam begann ich mich von der Bank zu erheben. Weit und breit kein Mensch zu sehen. Der Schnee schien so unberührt und glänzte, wie tausende Splitter eines Diamanten. Es schmerzte im Herzen, diesen wundervollen Anblick mit meinen Fußabdrücken zu zerstören. Jedoch, würde ich noch länger dort verweilen, würde sich mein Körper in eine Eisstatue verwandeln. Die dünnen Enden meiner Jacke wurden vom eisigen Wind nach hinten geschlagen. Ich realisierte erst jetzt, dass mein Körper stark zitterte, aber es kümmerte mich kaum. Diese Kälte war Nichts im Vergleich zu dem, was ich einst fühlen und ertragen musste. Tränen, die mir über die Wange rannen, verwandelten sich vor dem Aufprall auf den Boden in kleine Perlen. Meine schlaffen Beine trugen mich langsam vorwärts. Nichts ahnend wohin. Einfach fort.
Der eisige trockene Wind schubste mich hin und her, so wie es ihm gefiel. Ich taumelte unaufhörlich nach rechts und links. Langsam fühlte es sich so an, als würde das Blut in meinem Körper gefrieren. Meine Augenlider fühlten sich immer schwerer an. Schwarze Sicht.
Die Kälte zwang mich in die Knie. Ich beugte mich ihr. Hinter mir nahm ich leise, dumpfe Schritte wahr. Erst bewegten sie sich langsam und orientierungslos. Plötzlich hielten sie an. Meine Arme knickten vor mir weg und meine Konzentration richtete sich nicht mehr auf die Schritte. Ich fiel sanft in die kühlen Flocken, die Decke, die der Schnee bildete.
Ich spürte nur noch, dass Jemand eine warme, weiche Hand auf meinem Arm legte. Es kam noch einmal ein starker Windzug und mein Bewusstsein verabschiedete sich von mir. Aus einem unerklärlichen Grund fing ich an zu Lächeln. Endlich, war dies meine Erlösung? Erlösung von dieser elendigen Welt?
Dumpfe Rufe um Hilfe hallten durch die Gegend, welche ungehört blieben.
Ich war bereit zu gehen.



[Rechtschreibfehler sind menschlich. Ich hoffe es hat euch trotz der Länge/Kürze in irgendeiner Art gefallen. Danke für's Lesen und für eure Aufmerksamkeit. ]

Unbekannter Titel | Unknown titleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt