Kapitel 2: Der Schreck

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Am Ende der Wiese bog ich hinter die Bäume ab, um mich dort auf eine Bank zu setzen. Doch was ich da sah erschrak mich. Auf der Stelle erstarrte ich. Vor der Bank lag ein totes Mädchen. Verzweifelt versuchte ich ihr blasses Gesicht anzuschauen. Ich geriet in Panik. Ohne groß nachzudenken rief ich meinen Freund an. "Hallo", meldete er sich mit seiner ruhigen Stimme. "Hallo", brachte ich noch gerade so heraus, bevor meine Stimme komplett versagte. "Alles gut?", hörte ich aus dem Hörer. "Wo bist du?" "Bei der Wiese, hinter den Bäumen." Mehr musste ich nicht sagen. Mein Freund wusste schon Bescheid. Er kannte meine Lieblingswiese. Wir waren hier schon oft gewesen. "Ich komme", sagte er nur und legte auf. Ich wartete einen gefühlten unendlichen Moment. In der Zwischenzeit tritt ich unruhig vom einen Bein aufs andere. Es waren zehn Minuten vergangen, bis ich die ersten Stimmen aus der Ferne hörte. Das war eindeutig die Stimme von meinem Freund. Er hörte sich sehr aufgeregt an. Dann hörte ich da noch eine andere tiefere Stimme. Sie sprachen miteinander. Schritte kamen auf mich zu. Es waren die von meinem Freund. Als ich ihn sah, sagte er zu mir: "Ich habe die Polizei verständigt. Sie müsste jeden Moment kommen. Es kann sein, dass sie dir ein paar Fragen stellt. Also erschreck dich nicht, es ist nichts schlimmes." Während er das zu mir sagte, umarmte er mich ganz fest von hinten. Er ließ mich seine Wärme und seine Liebe spüren. Ich genoss es. Dann rieß mich ein Geräusch aus meinen Gedanken. Die Polizei kam. Mein Freund flüsterte mir ins Ohr: "Denk daran, was ich dir gesagt habe. Ich bleibe hier hinter dir." Das Rascheln und die Schritte wurden deutlicher. Einen kurzen Moment später sah ich drei Polizisten. Sie stellten sich neben mich. Ein Polizist begutachtete die Leiche. Ein anderer Polizist sicherte die Situation ab. Noch ein anderer versuchte uns die Nervosität anzunehmen. Nach der Begutachtung der Leiche meinte der Polizist: "Sie ist warscheinlich vergiftet und hierher verschleppt worden." Sein Kollege schaute uns an und fragte uns: "Sie haben Angerufen?" Da meldete sich mein Freund zu Wort :"Nein, ich hab Sie angerufen. Die Information hab ich allerdings von meiner Freundin." "Achso", sagte der freundliche Polizist nachdenklich. Er schaute mich an und wartete auf meine Reaktion. Doch ich blieb ganz still. Der Schreck saß immer noch in mir drin. "Sie haben die Leiche hier gefunden?" "Genau", sagte ich. "Sie hat mich angerufen und mir erzählt, was hier passiert ist. Daraufhin hab ich sie angerufen.", bemerkte Sabilo. "Ihr Name?" Ich antwortete ihm: "Sarah Neuburger." Er notierte sich meine Information kurz. "Ihr Geburtsdatum?" "26.04.1998", beantwortete ich seine Frage. "Was machen Sie jetzt mit ihr?", fragte ich neugierig und machte mit dem Kinn eine Bewegung Richtung Leiche. "Wir werden sie mit nehmen und vor Ort nochmal genauer Untersuchen." "Kanntet ihr sie?", fragte er vorsichtig nach. "Ne, leider nicht", kam es von mir. "Wisst ihr ihren Namen?" "Nein!", sagte ich. "Kennt jemand ihre Adresse?" "Nein!", meinte ich. "Hatte sie Freunde?" "Weiß ich nicht", gab ich zu. "Ich glaube allerdings, dass sie von der Party, die gestern war kam." "Die war da drüben." Ich drehte mich um und zeigte mit dem Finger auf den Wohnblock, der links vor mir stand. "Gut, danke! Das reicht mir. Vielen Dank für diese hilfreichen Informationen. Die werden uns sicher weiterhelfen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. " Wir drehten uns wieder um und der Polizist ging.

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