Kapitel 3

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Was war das für ein Traum? Was hatte er zu bedeuten? Diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Schon fast die ganze Woche. Heute war Mittwoch. Mir ging es soweit ganz gut. Ich hatte aufgehört nur im Bett zu liegen oder mit meiner Schwester zu spielen. Heute sollte eine Freundin zu mir kommen. Wir hatten nichts besonders geplant. Einfach nur mal quatschen. Das hatten wir schon lange nicht mehr getan, denn es waren Ferien und meine Mutter ließ sie in den ersten Wochen noch nicht zu mir kommen. Luca war meine beste Freundin. Ich konnte mit ihr über alles reden und wir hatten keine Geheimnisse voreinander. Heute wollte ich ihr erstmal meinen Traum erzählen und wie ich mich fühlte wenn meine Schwester vor mir stand und weinte.

Luca kam um halb elf. Sie klingelte einmal kurz, einmal lang und nochmal kurz. Das war unser Zeichen, wenn sie nicht wollte das jemand anderes auf machte. Ich ging die Treppen herunter und rief: "Ich mache auf!" Mein Herz machte Luftsprünge, schon allein beim Gedanken an Luca und sie endlich wieder zu sehen.

Wir begrüßten uns herzlich und gingen dann in die obere Etage, in mein Zimmer. "Es ist Luca!" , schrie ich noch schnell nach unten. Sie fragte mich wie es mir geht, und ging dann zu den typischen 'beste Freundinnen' Fragen über. "Wie sieht's aus? Schon jemanden kennengelernt?" Meine einzigen Antworten auf diese Fragen waren ein empörtes:"Nein!"

Dann erzählte ich ihr von diesem Traum. Sie stutzte. "Das... Das ist komisch...", erwiderte sie nachdenklich, als ich geendet hatte. Mein Herz pochte. Meine Träume waren wahr. Immer. Ich träumte das ich ein neues Handy zum Geburtstag bekomme und bekam es. Ich träumte das meine Mutter morgens in mein Zimmer kommt. Sie kam wirklich in mein Zimmer.

Aber... Das konnte doch nicht wahr sein. Meine Schwester und... Krebs! Nein. Das wird nicht so sein... Und... Der Junge? Was ist mit ihm? Ich hatte keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hatte. Luca konnte mir auch nicht weiter helfen. Vielleicht, war dieser Traum ja auch nicht wahr. Vielleicht, bildete ich mir das alles nur ein und hatte gar nicht davon geträumt! Doch das war genauso wahrscheinlich wie das ich von Anfang an gar keinen Krebs hatte. Ich wusste das ich von meiner Schwester und diesem unbekannten Jungen geträumt hatte. Ich seufzte tief. "Diese ganze Grübelei hilft jetzt auch nicht weiter! Lass uns was lustiges machen!", Luca schien Feuer und Flamme zu sein. "Hm.", brummte ich.

Auf Lucas Vorschlag hin, machten wir uns eigene Gesichtsmasken und trugen diese auf. Es wurde wirklich sehr lustig. Als wir fertig mit auftragen waren, legten wir uns aufs Bett und redeten eine Weile. Sie erzählte mir von unseren Klassenkameraden und das sie mich alle vermissten. Ja, sie vermissten mich. Das war doch eigentlich ein gutes Zeichen. Das hieß das sie mich mochten und das ich nicht allein war.

Doch trotzdem musste ich alleine diesen Kampf gegen den Krebs gewinnen und das würde nicht einfach werden. Denn morgen war Donnerstag.

Wo bleibt die Gerechtigkeit?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt