[1] So Cold

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[Namjoon P.O.V]

Es ist kalt, so unglaublich kalt.
Namjoons Brust zieht sich bei dem Versuch die kühle Luft einzuatmen zusammen, was zu einem stechenden Schmerz führt. Noch nie zuvor hat er eine so aggressive Kälte gespürt, die ihn bis in die letzte Ader zu durchdringen scheint.

Als er seinen steifen Körper aufrichtet um sich umzusehen, ist er von Dunkelheit umzingelt. Es dauert einige Momente bis er begreift, dass seine Augen wirklich nicht geschlossen sind und es tatsächlich so düster ist. Nicht sehen zu können macht ihm aus verschiedenen Gründen Angst, unter anderem weil er so schlecht einordnen ob er sich in Gefahr befindet.

Wo geht das verdammte Licht an?

Vorsichtig tastet er mit den Händen seine Umgebung ab, was ihm allerdings nicht dabei hilft sie zu identifizieren.
Sogar der Boden auf dem er sitzt fühlt sich ungewohnt an. In der Luft liegt ein fremder Duft, der schwer einzusortieren ist.

Wo zum Henker bin ich?

Als er weiter regungslos sitzen bleibt und angespannt in die Dunkelheit starrt fangen seine Augen an sich daran zu gewöhnen und erste Silhouetten zeichnen sich in seiner Umgebung ab.
Natürlich findet Namjoon es seltsam, dass er die Dinge um sich herum plötzlich besser erkennen kann, obwohl es keine einzige Lichtquelle zu geben scheint. Trotzdem ist er erleichtert, dass all seine Sinne funktionieren.

Sind das... Häuserblocks?

Vor ihm errichten sich große Gebäude, die sich über sein komplettes Sichtfeld erstrecken. Sie sind groß und mächtig, außerdem scheinen sie ziemlich alt zu sein, wenn man es dem Baustil nach beurteilt.
Obwohl Namjoon nicht alles genau erkennen kann, spürt er die uneinladende Aura der Gemäuer.

Er selbst scheint auf einer Straße zu sitzen. Unter sich kann er den harten Asphalt spüren, der ihm seine Haut aufkratzt als er darüber fährt.

Namjoon kann sich weder daran erinnern wie er hierher gekommen ist, noch daran jemals hier gewesen zu sein. Und wieso sollte er überhaupt freiwillig an so einen Ort kommen? Wenn er die Wahl hätte würde er lieber irgendwohin gehen wo es Sonne gibt.

Verwirrt richtet er seinen müden Körper auf, um sich weiter umzusehen und sich daran zu erinnern, in welcher Situation er sich eigentlich befindet, allerdings scheint es als wären seine Gedanken wie ausgelöscht. Dort ist keine einzige Erinnerung, nur Leere.

Wenn er genau nachdenkt weiß er nicht einmal wer genau er ist. Außer den Tatsachen, dass er Namjoon heißt und es hier arschkalt ist, fällt ihm nicht besonders viel ein.
Naja, er weiß noch wie man eins und eins zusammenzählt und andere grundlegende Dinge, aber besonders hilfreich ist das gerade nicht.
Für was genau trägt er diesen schweren Kopf mit sich herum, wenn absolut nichts brauchbares darin zu finden ist?

Die Athmosphäre hier strahlt an sich keine Gefahr aus, sicher fühlt er sich jedoch trotzdem nicht. Eigentlich will Namjoon einfach nur weg, an einen Platz der hell ist.

"Heilige Scheiße...", murmelt er genervt, woraufhin seine Worte durch die Gegend hallen, als würde er sich in einer Kuppel befinden.

Ist das ein schlechter Scherz?
Ein Traum?
Real kann das schließlich nicht sein.

Verschwommen erinnert er sich daran, davon gehört zu haben, dass manche Menschen ihre Träume realer wahrnehmen als andere und sie sogar lenken können. Nennt man das nicht 'luzides Träumen', oder so was in der Art? Sein Kopf scheint also nicht komplett leer zu sein...
Aber wann und wo hat Namjoon überhaupt davon gehört?

Genervt darüber, dass seine Gedanken ein einziges Durcheinander sind fährt er sich durch seine Haare, die sich anfühlen als hätte er gerade eine Dusche genommen. Hat es geregnet, oder ist das Angstschweiß?
Als er darauf achtet erkennt er einige Pfützen auf dem Boden, die schlecht von ihm kommen können... Außer er hat sich in die Hosen gemacht, was er für ziemlich abwegig hält.

Misguided Ghost | NamJin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt