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SEVEN. CONFIDENCE

„Bordeauxrot würde dir aber auch stehen", meinte Lydia nachdenklich und musterte mich von der Seite, als ich meine nicht gebräuchlichen Bücher in den Spind warf

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Bordeauxrot würde dir aber auch stehen", meinte Lydia nachdenklich und musterte mich von der Seite, als ich meine nicht gebräuchlichen Bücher in den Spind warf.

Meine beste Freundin sprach seit zwei Tagen von nichts anderem mehr und versuchte mich gleichzeitig auf andere Gedanken zu bringen.

Schon übermorgen war die Party, welche Lydia eigentlich nur für mich organisierte und natürlich auf dem Wassergrundstück stattfinden sollte.

„Ich bevorzuge noch immer Schwarz, Lyds."

Mein Blick schweifte zu ihr, nachdem ich alles verstaut und meinen Spind zugeknallt hatte.

„Süße, schon mal was von Kombination gehört?!", fragte sie verlegen und checkte mich von oben bis unten ab.

„Ein Badgirl muss nicht nur schwarz tragen, um bad zu sein."

Lächelnd verdrehte ich die Augen, ehe ich Malia und Stiles entdeckte, welche nur wenige Meter von uns entfernt standen und in einen sehr intensiven Kuss vertieft waren.

„Malia ist auch nicht immer die perfekte Definition von Badass", fügte Lydia zwinkert hinzu, worauf ich mich bei ihr einhackte und wir zur letzten Stunde gingen.

Fast unauffällig ließ ich meinen Blick durch den Flur gleiten, in dem sich nur noch wenige Schüler aufhielten.

Normalerweise hätte ich besseres zu tun, als beim Nachmittagsunterricht die Zeit totzuschlagen und könnte stattdessen mein tagelang versäumtes Kickboxtraining nachholen.

Es half mir abzuschalten, die Albträume zu vergessen und dem Gefühlschaos zu entkommen.

„Süße?", nahm ich Lydia's besorgte Stimme wahr, worauf ich meinen scheinbar starren Blick, der auf den Boden gerichtet war, zu meiner Freundin gleiten ließ.

„Ich mach mir wirklich ernsthafte Sorgen, Jazz. Dieses ganze übernatürliche Drama."

Ihre Augen glitten zu einigen Schülern, welche Richtung Bibliothek gingen.

„Dieses ganze übernatürliche Drama ist einfach nur perfekt, Lyds", erwiderte ich und schenkte ihr ein leichtes Lächeln, was sie jedoch nur leicht verstört erwiderte.

„Ich wusste schon immer worauf ich mich einlasse. Und das tue ich auch jetzt", lachte ich leise und hauchte ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.

„Du musst mir einfach nur Vertrauen."

„Blaire!"

Überglücklich sprang ich meiner Freundin in die Arme, als sie vor meine Haustür stand und klingelte.

Ihre Tasche warf sie achtlos auf die Türschwelle, nur um meine stürmische Umarmung zu erwidern, die uns beide fast zu Boden brachte.

Blaire war für mich die Veranschaulichung von Perfektion und Stärke, auch wenn sie mir immer wieder sagte, dass es genau umgekehrt sei.

Und genau diese beiden Eigenschaften machten die Black Angels aus.

Die bekannteste und zudem gefährlichste Gang in ganz Nordamerika.

Auch wenn es damals nicht meine freiwillige Entscheidung war, mich ihnen anzuschließen und ein Angel zu werden.

„Endlich habe ich meine beste Freundin wieder", grinste Blaire und ließ mich wieder los, um ihre Tasche aufzuheben und einzutreten.

Ich schloss die Tür hinter uns und gingen ins Wohnzimmer, wo wir uns auf der weißen Ledercouch niederließen.

„Du hast aufgeräumt", stellte Blaire fest und sah sich in dem relativ leeren Zimmer um.

Nur wenige Möbel standen noch in dem Haus, welche damals meinen Eltern gehörten und in den letzten Jahren nur verstaubten.

„Wenn du damit die Blutspritzer im Schlafzimmer und Flur meinst, die habe ich schon damals verschwinden lassen", erwiderte ich lächelnd.

Ich drehte mich zu ihr und legte meine Beine über ihre, welche sie auf der Sitzfläche ausgestreckt hatte.

Blaire seufzte leise.

„Dein Hass hat dich damals leiten lassen", sagte sie etwas kleinlaut und strich mit ihren Fingern über mein Bein.

„Aber ich kann dich verstehen, Angel", fügte sie schnell hinzu und sah mich nun wieder mit einem selbstbewussteren Blick an.

Angel.

Es war vielmehr meine damalige Tat, die mich ziellos durch die Straßen führte.

Aber nur eine Person konnte es mir ermöglichen, so stark und selbstbewusst zu werden wie heute.

Nur einer.

𝐋𝐈𝐄 𝐓𝐎 𝐌𝐄. RAEKEN Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt