Hilfe vom Bunkerdoc

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"Mein liebster Florian, so kann das mit uns nicht weitergehen", sprach Mathias verärgert. "Ich bin hier immer noch der Dominante von uns beiden. Ich funkle wie ein Edelstein im Morgengrauen, wenn ich unsere Beziehung wie ein Alphatier dominiere. Deswegen sieh es endlich ein, dass meiner einer auch einmal eine Abwechslung von so einem Langweiler wie dir braucht..."

"Ach halt's Maul! Du bist höchstens ein Stück dreckiger Quarz, du abgehobene Schande Österreichs", parierte Flo gekonnt und wandte sich dem Eheberater und Psychologen Doktor Adolf Hitler zu.

Dieser saß bloß in seinem Ohrensessel und kämmte sich sein adrettes Bärtchen, während sich die zwei Problemkinder wie Russland und Amerika zerstritten. "Nun", fing er an, "Wie ich mit meinem geschulten Auge feststellen kann, befinden wir uns in einer sehr britischen Lage, meine Kameraden. Dieses Gefecht ist jedoch sinnloser als Russland im Winter anzugreifen. Ich habe bereits einen Schlachtplan, lassen Sie mich nur machen. Ich weiß, was ich tue."

Die beiden Streithähne lunsten plötzlich mit ihren verträumten Äuglein gen Doktor, welcher mit finsterer Miene, immer noch sein adrettes Bärtchen kämmend, zu einem ernsten Wörtchen ansetzte.
"Dieses Problem ist nicht einmal mit einem Panzer zu lösen, es ist eine ernste Lage. Ihr könntet euch jeder einstweilen einen eigenen Bunker suchen, bis dass das Problem sich in Luft auflöst, dennoch-", unterbrach er plötzlich, "FRAU REICHSSEKRETÄRIN ANGETRETEN! Unsereiner braucht ihre Hilfe. Im Sauseschritt, aber zackig! Im BLITZKRIEGTEMPO!"

"Jawoll, mein Doktor!", antwortete eine hübsche, junge Frau, die im Eiltempo in den "Beratungsbunker", wie der Doktor ihn zu nennen pflegt, sauste und gleich noch drei Gläser reines, deutsches Wasser mitbrachte. Beim Eintreten wehte ihr güldenes, langes Haar in der frischen Sommerbrise, ihre funkelnden, blauen Augen kreuzten mit ihrem Blick den von Flo, welcher im selben Moment wie angewurzelt vor Liebe erstarrt auf der ledernen Couch, woraufhin das entzückende, engelsgleiche Lächeln der reizenden Sekretärin zum Vorschein kam, was diesmal nicht nur Flo, sondern auch den Doktor auf Wolke 7 schweben ließ. 

Daneben saß Mathias, eifersüchtiger denn je und fragte sich insgeheim, ob Hitler eigentlich ein guter Liebhaber wäre. Rein hypothetisch natürlich. Noch war er ja mit Flo in einer Beziehung, die allerdings auf dem besten Weg war zu Bruch zu gehen. Man weiß nicht, ob es Trauer war oder ob ihm nur etwas ins Auge geflogen war, jedenfalls vergossen seine wunderschönen grauen Augen eine Träne, die über seine zarten Bäckchen kullerte als er realisierte, dass Flo bereits an eine neue Beziehung dachte und im Moment nicht an einer Lösung dieses Konflikts interessiert schien. Und als er so gedankenversunken neben seinem Ehemann auf dem Sofa saß und die attraktive Sekretärin wieder den Bunker verließ, wanderten seine neugierigen Augen ihrem wohlgeformten Gesäß hinterher, auf das er sich plötzlich wie hypnotisiert fixierte und seinen Blick nicht eher abwandte, ehe er nicht mehr glotzen konnte.

"So meine Herren," unterbrach der Onkel Doktor das schweigen, "Ich weiß, Fräulein Joanne ist eine entzückende Person, ehrlich gesagt finde ich sie mehr als bloß entzückend. Aber das passt hier nicht hinein.  Leider muss ich Sie jetzt bitten zu gehen. Unsere halbe Stunde ist bereits um und ich habe noch Opfer von Trump's Skandalen zu therapieren. Auf wiedersehen Soldaten, versuchen Sie sich nicht umzubringen. Und damit bis zur nächsten Sitzung."

Das Pärchen verabschiedete sich und verließen den Bunker. beim Rausgehen zwinkerte Flo noch unbemerkt der Sekretärin zu, dann fuhren Flo und Mathias zurück in ihre Villa am See, wo sie ohne noch viel zu reden schlussendlich schlafen gingen. 

Kapitel 1 Ende

Ein Harem für den BunkerdocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt