Kapitel 4

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,,Was echt? Wo ist sie?", fragte ich erleichtert. Endlich ist sie wieder da! ,,Es tut mir leid Ari, aber..", fing sie an, aber ich unterbrach sie. ,,Was ist passiert?", wollte ich wissen und langsam stiegen mir Tränen in die Augen. ,,Sie haben ihre Leiche gefunden", beendete sie ihren Satz. Es hatte sich so angefühlt, als ob jemand mir den Boden unter den Füßen weggerissen hatte. Ich sah zum Haus, wo Grade ein Leichenwagen aus der Haustür getragen wurde. Und sie lag da drin. Es ist so schwer zu glauben, dass sie tot ist. Ich konnte nicht mehr. Ich fiel auf die Knie und fing an leise Schreie von mir zu geben. Toulousa nahm mich in den Arm und so saßen wir eine kleine Zeit. Der Boden war zwar dreckig, aber das interessiert mich in diesem Moment nicht wirklich. Die Sicht um mich verschwand und es wurde schwarz vor meinen Augen. Langsam wurde ich am nächsten Morgen wieder wach. Ich guckte auf mein Handy. Es war 9.10 Uhr. Die Schule hatte schon längst angefangen. Schnell stand ich auf und rannte ins Wohnzimmer zu meinen Eltern. Oder eher gesagt nur zur meiner Mutter. Mein Vater war arbeiten. Als ich reinkam, sah ich meine Mutter, die gerade irgendein Magazin las und dabei irgendeinen selbgepressten Saft trank. Ich räusperte mich kurz und sie guckte zu mir auf. ,,Hey Schatz. Wie geht es dir?", fragte sie. ,,Nicht gut, aber wieso hast du mich nicht früher aufgeweckt? Ich habe Schule!", wollte ich wissen. ,,Ich habe von Aschley gehört und da du gestern hier auch noch bewusstlos von Toulousa reingetragen wurdest, habe ich dich für heute und morgen krank geschrieben", meinte sie. Ich nickte nur und ging wieder hoch in mein Zimmer. Da legte ich mich in mein Bett, zog die Decke über mich und fing wieder an zu weinen. Mir wurde alles zu viel. Aschley kann nicht tot sein! Ich glaube ich hatte noch nie solange geweint, denn als ich auf die Uhr guckte, war es schon 12 Uhr. Hunger hatte ich aber auch nicht, weshalb ich mir einfach ein Buch nahm und las. Heute machte ich nicht viel. Ich las nur, hört Musik oder weinte. Gegessen hatte ich nichts und viel getrunken auch nicht. So lag ich um 22 Uhr in meinem Bett, mein Blick auf die Decke und ich erinnerte mich an alte Zeiten. Wie Aschley und ich eingeschult wurden. Wie Aschley von ihrem ersten Schwarm geschwärmt hatte. Wie Aschley bei Spielen gewonnen hatte und sich so gefreut hatte. Und sowas würde ich nie wieder erleben. Sie war weg. Für immer! Und ich lag hier und konnte nichts dagegen tun. Irgendwann schlief ich mit Tränen in den Augen ein. Der nächste Tag verlief genauso wie der letzte. Nur lesen, Musik hören und weinen. Einen Apfel habe ich auch noch gegessen und ein bisschen mehr getrunken. Meine Mutter war zwar die ganze Zeit da, aber ich ging nicht zu ihr. Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker um 9. Kurz musste ich mich erinnern, wieso der an ist, bis es mir wieder einfiel. Heute fahren wir zu meiner Oma. Vielleicht ist es auch gut, denn so komme ich vielleicht mal an andere Gedanken. Leise ging meine Tür auf und meine Mutter kam leise rein. ,,Schatz, es tut mir Leid. Deine Oma hat sich eine Grippe eingefangen und da sie uns nicht anstecken wollte, hat sie abgesagt. Vielleicht können wir das irgendein anderes mal machen", lächelte sie mich warm an. ,,Oh. Wenn ihr demnächst telefoniert, dann sag ihr Gute Besserung von mir!", schrie ich meiner Mutter nach, die den Raum schon wieder verließ. Da ich noch Zeit hatte und auch sehr Müde war schlief ich wieder ein. Später wachte ich um so ungefähr 13 Uhr wieder auf. Leise ging ich runter, zu meinen Eltern. Sie saßen beide auf der Couch und gucken Fernsehen. ,,Hey!", begrüßte ich sie, als ich mich neben sie saß. ,,Hey!", kam es von den beiden gleichzeitig, was mich zum lachen brachte. ,,Schatz, es tut mir leid wenn ich deine Laune wieder versaue, aber vielleicht möchtest du ja da hin", guckte meine Mutter mich an und schenkte mir wieder mal ein warmes Lächeln. Dieses Lächeln gibt sie nur von sich, wenn irgendwas los ist. Ich schaute sie nur fragend an, was sie als Zeichen nahm weiter zu reden. ,,Aschley's Beerdigung ist nächste Woche Mittwoch", redete meine Mutter weiter. Sofort ging meine etwas gute Laune wieder zurück und die leere kam wieder. ,,Willst du dahin?", fragte mein Vater nun. ,,Schatz, lass sie doch heute erstmal überlegen", meinte meine Mutter. Ich nickte nur schnell und rannte schnell in mein Zimmer. Zum einen Teil wollte ich dahin, aber ich weiß jetzt schon, dass ich es nicht wirklich gut durchstehen würde. Ich legte mich in mein Bett und machte den Fernseher an. Es lief The Walking Death. Ich weiß, ich bin eigentlich zu jung, aber erstens keiner kontrolliert es und zweitens, so schlimm finde ich das garnicht. Nach 2 Folgen war es auch schon vorbei und ich nahm mir wieder ein Buch und las drin. So gingen auch die Tage bis Mittwoch. Montag, Dienstag und heute war ich immer noch nicht in der Schule. Meine Eltern sehen mich immer weniger. Montag haben sie mich zum Beispiel garnicht mehr gesehen. Ich ging die ganze Zeit nicht raus und las nur was oder guckte Fernsehen. Gestern haben sie sich beschwert, ich sollte mal mehr rauskommen. Aber jeder würde sich wie ich jetzt fühlen. Essen tat ich auch nicht mehr wirklich. Ich hatte einfach keinen Hunger mehr. Und schon war auch wieder Mittwoch und so war auch heute diese Beerdigung. Toulousa hatte mir vor ein paar Tagen geschrieben, dass sie auch käme. Wenigstens bin ich dann nicht mehr so alleine da, denn die anderen kannte ich nicht so wirklich. Da ich nurnoch 2 Stunden hatte, machte ich mich schonmal fertig. Ich holte mich ein schwarzes lockeres Kleid und schwarze Sneaker und ging damit ins Bad. Da dusche ich mich erstmal und zog mich danach um. Als ich damit fertig war putzte ich meine Zähne und schminkte mich. Meine Haare ließ ich heute mal offen. So hatte ich noch 1 Stunde Zeit. Ich lernte den Text weiter auswendig, den ich extra für Aschley geschrieben hatte und sang dabei leise. Später klopfte es an meiner Tür. Mein Vater steckte seinen Kopf durch die Tür. ,,Bis du fertig? Wie wollen los!", meinte er schnell und dann verschwand er auch schon wieder. Schnell rannte ich runter, wo meine Eltern schon standen. An der Kirche angekommen, sah ich schon Toulousa. Ich rannte auf sie zu und umarmte sie erstmal stürmisch. Ich wollte aufpassen, noch nicht zu weinen, wegen der Schminke. Weil ich möchte nicht die ganze Zeit mit verlaufender Schminke rumrennen.  Meine Eltern begrüßten die Eltern von Toulousa und zusammen gingen wir rein. Aschley's Mutter führte mich und Toulousa nach vorne in die erste Reihe und meine und ihre Eltern gingen in die vorletzte. Die Beerdigung lief sonst eigentlich ganz gut. Bei meinem Text, sind mir ein paar Tränen die Wangen runtergekullert, aber ich denke es wird erst heute Abend schlimmer. Vor der Kirche verabschiedete ich mich wieder von Toulousa und ihren Eltern. Von meinen Eltern verabschiedete ich mich auch noch kurz, weil ich den Weg alleine laufen wollte. Als meine Eltern, Toulousa und ihre Eltern wegfahren sind, bekam ich eine Naricht. Ich wunderte mich, denn da stand einfach nur unbekannt drauf. Ich ließ mich aber trotzdem davon nicht beirren und öffnete sie.

'Willkommen in meinem Spiel! -A'

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Spannung!  Und wer denkt ihr ist es?

Little Secret (Jariana FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt