Elizabeth Smith
Nach verschiedenen Diskussionen wo sie denn letztendlich essen sollten entschieden sie sich für eine kleine Pizzeria in einer kleinen Seitengasse. Elizabeth hatte sie noch nie zuvor gesehen aber Noah versicherte ihr, dass es sie eine der besten Pizzen der Stadt zubereitete. Er hielt ihr die Tür auf damit sie als erstes eintreten konnte.Allein der Geruch von frisch geschnittenem Gemüse und den Pizzen haute Elly schon um. Sie setzte sich an den nächst gelegenem Tisch und wartete bis Noah sich ebenfalls setzte bevor sie die Speisekarte aus der Halterung zog. Es gab viel zu viele Auswahlmöglichkeiten weswegen ihre Wahl am Ende auf eine Pizza Mozzarella fiel.
" Was bestellst du dir?" fragte sie ihn unerwartet weshalb er hastig irgendwas unter dem Tisch versteckte. " Eine Hawaii." lächelte er sie nervös an. Etwas raschelte unter dem Tisch aber sie wollte nicht nachfragen. Wenn sie es wissen sollte, würde er es ihr erzählen.
Noah gab die Bestellung auf und fügte noch zwei große Colas. " So, Elly. Erzähl mir ein wenig über dich."
" Aber nur wenn du mir danach auch etwas erzählst." murmelte sie und spielte an der karierten Tischdecke herum. " Naja, es gibt nicht viel zu erzählen." lächelte sie nervös, " Ich meine, wir gehen auf die gleiche Schule, haben ungefähr das gleiche Alter. Elly ist eine Abkürzung für Elizabeth und so weiter."" Ich wette, da gibt es noch viel mehr." zwinkerte er und legte seine Hände auf den Tisch. " Dann fang ich halt an, mein Nachname ist Fisher was ziemlich ironisch ist wenn man bedenkt, dass meine Familie keine Fische leiden kann." Wie auf dem Spielplatz entwich ihm ein leises Lachen. " Ansonsten wohne ich mit meiner Mutter und meiner kleinen Schwester im alten Haus meiner Uroma."
Eine Kellnerin brachte ihnen ihre Bestellung und Noah griff freudig nach einem Stück seiner Pizza. Der Käse zog Fäden und wollte die Verbindung zwischen der Pizza und dem Stück nicht lösen. Leise kicherte Elly weshalb sie einen amüsierten Blick seinerseits bekam. " So lustig also?" grinste er und rollte die Käsefäden mit der Zunge auf. Sie biss ebenfalls in ein Stück hinein. Auch wenn sie es momentan nicht zugeben konnte war es eine der besten Pizzen die sie jemals im ihren Leben gegessen hatte. " Anscheinend schmeckt sie dir."
Elly schluckte kurz, wischte sich den Mund ab und sah ihn an.
" Und wie!" Ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht bevor sie erneut genüsslich in ihr Stück biss.Während ihres Gespräches hatte sie heraus gefunden, dass Noah ein begnadeter Zeichner war, so konnte man zumindest von den Fotos auf seinem Telefon ausgehen. Er liebte den Herbst, die vielen Farben faszinierten ihn sehr. Außerdem war es nicht so heiß wie im Sommer. Auch wenn sein Musikgeschmack etwas eigenartig war, da sie noch nie etwas von den Bands gehört hatte, versprach sie ihm sie sich einmal anzuhören. Er schwörte regelrecht auf die Gruppe.
Zwei Stunden mit Gesprächen und Gelächter vergingen bevor sie die kleine Familiengeführte Pizzeria wieder verließen. Der Himmel hatte sich verdunkelt und ließ die Stadt friedlich wirken. Es waren nur noch wenige Menschen auf den Straßen unterwegs weswegen Noah sichtlich zufrieden aussah. " Soll ich dich noch nach Hause bringen?" fragte er sie während sie die Innenstadt verließen und im ersten Viertel außerhalb der Stadt ankamen. Nickend bejahte sie seine Frage was ihn leicht schmunzeln ließ. An einer Kreuzung blieb Noah allerdings stehen und schaute sich stirnrunzelnd um. " Was ist los?" Elly schaute sich ebenfalls um, entdeckte aber nichts. " Ich hab noch etwas zu Hause, was ich dir eigentlich mitbringen wollte." murmelte er verlegen und steckte seine Hände die Hosentaschen. " Wir können auch kurz bei dir vorbei wenn du willst." schlug sie vor und erntete dadurch ein Lächeln von ihm. " Dann hier lang!" rief er und bog in eine Seitenstraße ein. Elizabeth hatte wirklich Mühe damit ihn einzuholen da er wie besessen die Straße entlang lief. Ihre kurzen Beine konnten mit seinen langen nicht mithalten.
Er blieb vor einem weißen Gartentörchen stehen. Bevor er es allerdings öffnete schaute er sie ernst an. " Bitte erschreck dich nicht falls meine Mutter unten rumlaufen sollte, ok? Sie kann manchmal etwas laut sein." meinte er mit gepresster Stimme und drückte die Klinke des Törchens herunter. Schweigend folgte sie ihm, sie hing ihm fast auf den Fersen. Noah fischte den Haustürschlüssel aus seiner hinteren Hosentasche und öffnete leise die Haustür. Der Flur war leer weshalb er leise aufatmete. " Warte kurz hier, ich hol es schnell." Er lief die Treppe hoch und ließ sie somit alleine. " Bist du Nanas Freundin?" Ein kleiner blonder Haarschopf ragte aus einem der Türrahmen hervor und schaute Elly mit ihren großen blauen Augen an. " Ehm." Die Kleine gab ihr nicht mal die Zeit zum ausreden sondern bombardierte sie direkt weiter. " Das wär ganz toll, weißt du? Nana weint nämlich ganz oft in seinem Zimmer abends wenn Mama schon schläft." Der Blonde Haarschopf trat aus der Tür und lehnte sich leicht gegen die Wand. Elly war regelrecht aufgeschmissen, was sollte sie antworten? " Ja, ich bin eine Freundin von Noah." lächelte sie sanft. " Mein Name ist Clary und deiner?" Clary schritt auf sie zu und blieb wenige Meter vor ihr stehen. " Elly, freut mich dich kennenzulernen." Sie hielt Noah's kleinen Schwester ihre Hand hin welche sie dann aufgeregt schüttelte. Allerdings ließ sie sie nichtmehr los sondern zog sie ins Wohnzimmer und schubste sie dort auf das Sofa. Dann lief sie wieder raus und kam mit einer großen Schwarzen Mappe wieder. Behutsam legte sie diese dann auf den kleinen Kaffetisch vor dem Sofa und fing an darin herum zu blättern. " Nana kann toll malen, oder?" fragte Clary voller Stolz als sie Elly ein Zeichnung von Noah vor sie Nase hielt. " Irgendwann will ich auch so sein wie Nana!" kicherte sie und zeigte ihr noch weitere Bilder. Ja, die kleine konnte einem echt das Herz erwärmen. Allein ihr Lächeln war Gold wert. Clary hatte ihr beinahe alle Bilder aus der Mappe gezeigt, es waren viele auf denen sie, ihr Großvater oder alle drei gemeinsam abgebildet waren. Aber auf keinem einzigen Bild war ihre Mutter zu sehen.
" Clary, was machst du da?"
Noah stand im Türrahmen und betrachtete Stirnrunzelnd die gesamte Situation. " Nana!" schrie sie freudig und rannte auf ihren älteren Bruder zu. " Ich hab Elly deine Bilder gezeigt!" lachte sie und klammerte sich an seine Hüfte. " Hast du das?" lachte er ebenfalls und wuschelte ihr durch die Haare. Elly saß immer noch auf dem Sofa und lächelte. Es war herzallerliebst wie sehr Clary ihren Bruder liebte. " Ich bring noch kurz Elly nachhause und dann komm ich wieder, ok?" Sanft drückte er sie von sich weg und schaute zu Elly, welche sich vom Sofa erhoben hatte. " Na gut." grummelte die Kleine und ließ sich in einen der Sessel fallen die um den Tisch herum standen. " Kommst du bald wieder, Elly?"
" Wenn ich darf, sicherlich." Elizabeth umarmte Clary noch schnell ehe sie Noah in den Flur folgte." Deine Schwester ist echt ein Goldstück, weißt du das eigentlich?" schmunzelte sie während er sich die Schuhe anzog. " Ich weiß nicht was ich ohne sie machen würde."
" Noah!" schrie eine weibliche Stimme
Er zuckte kurz zusammen und drehte sich dann zur Treppe auf dem seine Mutter stand, zumindest dachte Elly es. " Was ist?" Wieder hatte sich seine Laune schlagartig verändert. " Wo ist mein Wein?" murrte seine Mutter und tapste etwas unbeholfen die Treppe herunter. " Du brauchst keinen Wein, Gladys."
" Was hast du gesagt, Noah?" Sie trat die letzte Treppenstufe herunter und sah ihn verbittert an. Damit sie nicht umfiel hielt sie sich am Treppengeländer fest. " Ich habe gesagt du brauchst keinen Wein." Noah betonte jedes einzelne Wort und drehte sich von seiner Mutter weg. " Wie wagst du es so mit deiner Mutter zu reden?" schrie sie ihn an und Elly wich eingeschüchtert zurück. Das meinte er also damit. " Würdest du deine Rolle gut machen würde ich nicht so mit dir reden." Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und schaute ihr Hasserfüllt ins Gesicht. " Und wer ist dieses Flittchen da?" Gladys zeigte angeekelt auf Elizabeth, welche deshalb sich noch mehr zurückzog. " Was willst du überhaupt von sowas? Ich hatte mir immer eine bildhübsche Freundin für dich vorgestellt!" Noah's Mutter drückte sich stöhnend von dem Geländer weg und schritt schwerfällig auf Elly zu. " Gladys lass sie in Ruhe!" rief Noah wütend und stellte sich neben die eingeschüchterte Elizabeth. " Du setzt dich für so ein Miststück ein? Du kommst ganz nach deinem Vater. Genauso dumm und hoffnungslos. Ich hätte dich damals abtreiben sollen." Das hat gesessen, Noah's Knöchel liefen weiß an und er zog Elly schützend hinter sich ehe seine Mutter sie auch nur mit dem Fingernagel berühren konnte. " Ja, abtreiben hätte ich dich. Du bist ein Nichtsnutz, du verdienst kein Geld und rührst auch sonst keinen Finger. Hätte ich doch bloß geahnt wie du wirst!" Höhnisch lachte sie und stütze sich an der Wand ab. " Es reicht, Gladys!" Endlich unterbrach Noah sie. " Geh du wieder zurück in deine Höhle und schlaf deinen Rausch aus." schrie er sie an weshalb sie kurz zurückwich, da sie mit so etwas nicht gerechnet hatte. " Ich hab gesagt du sollst nicht so mit mir reden!" Gladys holte aus und verpasste ihrem Sohn eine schellende Backpfeife. Geschockt sah Elizabeth erst zu Noah und dann zu seiner Mutter. Sie hatte ihn doch tatsächlich gerade geschlagen und das vor ihren Augen. Bevor sie allerdings erneut nach ihm schlagen konnte hatte Noah sich in Windeseile durch die Haustür verdrückt und schnappte draußen erst einmal wütend nach Luft. Elly war ihm gefolgt und stand nun still neben ihm. Man hörte Gladys Geschrei war selbst draußen noch zu hören bis sie irgendwann mit einem leisen Poltern verstummte."Es tut mir so leid, Elly. Du hättest sowas nicht sehen sollen." Es war ihm unangenehm wie seine Mutter sie beschimpft hatte. Ihm war es egal wie sehr seine Mutter ihn beleidigte hatte aber sie hatte sich verbal an Elizabeth vergriffen und das war etwas, was er ihr nie verzeihen könnte. Elly schaffte es immer noch nicht ein Wort über ihre Lippen kommen zu lassen. " Geht es dir gut?" fragte er sie vorsichtig, sie nickte kurz und starrte ihn weiter an. " Es tut mir so leid, Noah!" krächzte sie bevor sie in Tränen ausbrach.
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Ein Marmeladenglas voller Hoffnung
Jugendliteratur" Du nimmst dir einfach einen Zettel, schreibst deine Ängste, Träume und Hoffnungen auf und steckst ihn dann in dieses Marmeladenglas." - Noah Fisher - Freak heißt nicht gleich Freak! Das hat Elizabeth zumindest...