31 - Er ist gut für dich...

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Ich bin grade am lernen, als Ethan meine Zimmertür öffnet :" Brooklyn ist da. "
Ich nicke und säuftze.
Unten vor der ersten Treppenstufe, steht er mit den Händen in den Taschen. Er schaut zu mir hoch und lächelt. Ich weiss nicht wie ich reagieren soll.
Jetzt im Moment bin ich etwas wütend. Er hat sich nicht gemeldet oder auf meine Nachrichten geantwortet und jetzt steht er da mit seinem hinreißenden lächeln.
Kurzer Hand drehe ich mich mit einem weiteren säuftzen um und gehe Richtung Zimmer.
Ich höre wie Brooklyn die Treppe hoch kommt mir hinter her.
Er schließt leise die Tür und schaut mich an.
" Was ist in der Fabrik passiert ? Wieso warst du da ? Was ist mit Tyler ? " frage ich und verschrenke die Arme. Im Moment komme ich mir wie eine vorwurfsvolle Mutter vor, die auf eine Erklärung ihres Kindes wartet, von der sie Sicher sein kann, dass sie ihr nicht gefallen wird.
Er lässt langsam die Türklinke los und beißt sich auf die Unterlippe.
Tu das nicht noch einmal, denke ich und versuche die Gänsehaut zuignorieren.
Ich merke das er sich nicht sicher ist, auf welche Frage er als erstes eingehen soll, weshalb ich ganz ruhig frage :" Warum warst du da ? "
" Sky, hast du echt gedacht, ich lasse dich alleine in eine alte Fabrik am Waldrand gehen ? "
" Du wusstest doch wohl nicht, dass es keine Party war oder ? " dumme Frage. Hätte er es gewusst und ich ihn nicht geglaubt, hätte er mich so lange eingesperrt bis sie vorbei sein könnte. Er ignoriert meinen Vorwurf und kam langsam näher.
" Du solltest mir was erklären. " flüster ich und schlucke.
Er säufzt und zwirbelt eine Haarsträhne von mir zwischen Daumen und Zeigefinger :" Kurz nachdem du mir von dieser Party erzählt hast, war ich bei deinem Dad und Ethan. Ich hab ihnen davon erzählt und wir haben sowas wie ein Plan ausgeheckt. "
Er steckt sich die Hände zurück in die Taschen :" Wir konnten dich nicht aufhalten also haben wir dich unter unseren Schutz gehen gelassen. Als ich dich abgesetzt habe und gefahren bin, bin ich eigentlich nur eine Straße weiter und habe dann Ethan und deinen Vater und paar seiner Männer im Wald getroffen. Meine Familie war auch da, weil wir nicht wussten, wen Tyler alles mitbrachte. "
Den Rest kann ich mir schon denken. Ich lege meine Stirn in die Hand :" Ich war so blöd. "
" Es ist doch alles gut gegangen. Halbwegs. "
" Du warst da zum Schutz, hast aber zugelassen das Duke getötet wird und ich fast eine Woche lang im Krankenhaus liege ? " Gott klingt das arrogant. Ich kann froh sein Freund und Familie zuhaben, die mich beschützen wollen.
Allerdings wollten sie Tyler sowieso finden.
Brooklyn bemerkt meine schlechte und verwirrte Laune. Doch statt drauf einzugehen, nimmt er meine Hand von der Stirn und hält sie fest.
" Dein Vater hatte andere Vorstellung und Pläne. Ich durfte vorher nicht eingreifen. Ethan wurde richtig sauer und ich immer nervöser. "
Ich stelle mir grade zwei Jungs vor, die ungeduldig hin und her rutschen.
" Mein Vater will mich einfach Schmerz spüren lassen. " zische ich und meine es jedoch nicht so.
Er schnalzt kurz mit der Zunge und setzt sich auf die Bettkante.
" Was ist mit Tyler ? " ich runzel die Stirn.
Er zögert.
" Habt ihr ihn getötet ? " frage ich und ziehe meine Hand aus seiner.
" Sky... "
" Er hat euch nichts getan. Er hat mir nichts getan. " ich werde lauter :" Alles was er wollte, war Hilfe. Und ich bin eine Hüterin keine Jägerin, oder Killerin. Einer versteht das offensichtlich nicht. Mein Vater ! Er interessiert sich nur für... "
" Sky ! " zischt Brooklyn und zieht mich zu ihn um mich zu beruhigen.
Ich hole tief Luft :" Er hat es vielleicht verdient zuleiden, indem er alleine im Wald mit seiner mangelnden Kontrolle lebt, oder sonst was. Aber er muss nicht sofort dafür sterben, weil er Hilfe von den jenigen benötigt, die seid Generationen dazu verflichtet sind solchen wie ihm zuhelfen. "
Er runzelt sie Stirn :" So haben wir das noch nicht gesehen. "
" Wundert mich nicht. " ich drehe mich von ihm weg und ziehe mich aus um meine Schlafsachen anzuziehen.
Im Bad wasche ich mich und putze meine Zähne. Es ist eigentlich relativ früh für's Schlafen gehen, aber ich ignoriere Brooklyns fragenden Blick als ich mich ins Bett lege.
Es müssen ein paar Minuten sein. Brooklyn sitzt immer noch da und schaut auf seine Hände :" Er ist nicht tot. "
Ich setze mich auf :" Nicht ? "
" Ich weiss nicht warum du es so unbedingt willst, aber als Leah ihn töten wollte, hab ich es für dich verhindert. Vielleicht bist du zu gut für diese Welt oder hast andere Vorstellung deiner Bestimmung gegenüber. Aber ich wusste das dich das wütend und traurig gemacht hätte. Keine Ahnung. " er säufzt und fährt sich durchs Haar :" Ich kann es nicht ertragen wenn du nicht glücklich bist. "
Plötzlich komme ich mir so blöd und dumm vor. Für jemanden zutrauern, der es nicht mal verdient hatte. Und dann noch vor meinem Freund.
Ich zöger, schaue auf seinen Rücken und bin ganz still.
Ich lausche seinen Atem Zügen und nach einer Weile, berühre ich ihn mit zittrigen Fingern.
Er säufzt und legt seine gefalteten Hände an seine Lippen.
" Es ist ein Gefühl in mir, welches mich dazu verflichtet zuhelfen. " ich erinnere mich an Ethan :" Ich wurde drauf gedrillt für die Menschen da zu sein, die Hilfe brauchen. Das zu tun, was in meiner Macht steht. "
" Und dafür liebe ich dich. " er dreht sich zu mir um und schaut mich mit einem unbestimmten, leicht traurigen Gesichtsausdruck an :" Du Hilfst, egal wie sehr es dich verletzen kann. Du willst Tyler helfen, obwohl er dich an die Grenze des todes geführt hat. Aber... "
" Du kannst es nicht ertragen, weil es mich in Gefahr bringen kann ? "
Er nickt und dreht sich wieder weg :" Dafür liebe ich dich zu sehr. "
Ich ignoriere den Ansatz auf einen neuen Satz und drehe ihn zu mir um ihn zuküssen. Er nimmt mein Gesicht in die Hände und wir rutschen nach hinten weiter ins Bett.
Ich ziehe ihn seine Jacke aus und weiter zu mir runter.
" Ich will damit sagen. " nuschelt er in meine Lippen :" Du gehörst ab jetzt mir... "
Ich lächel.

Am nächsten Morgen wache ich alleine im Bett auf. Wie immer. Brooklyn verschwindet Nachts immer ohne mich zuwecken.
Ich stehe auf und ziehe mich an. Eine schwarze Hose, ein Blümchen Top und ein dünnes Jäckchen dazu. Die Schuhe sind wieder meine heiß geliebten Chelsea Boots mit Absatz.
Meine Haare locke ich und zum Schluss schminke ich mich.
Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel.
Unten treffe ich auf Ethan, der auf mich wartet.
" Gut geschlafen ? " fragt er und nimmt eine Locke meiner Haare in die Hand.
" Ja, Danke. " ich schüttel seine Hand ab und gehe an ihn vorbei.
Wie fast jeden morgen, vergesse ich Tasche und Jacke, die mir Ethan seid zehn Jahren traditionell vor der Haustür überreicht.

Auf dem Parkplatz hat sich eine Schüler Menge gesammelt. Wahrscheinlich geht es um den tot von Duke.
Ein braun haariges Mädchen, welches mir bekannt vor kommt, zieht ein Taschentuch hervor und weint hemmungslos los. Es ist Emma, das Mädchen von dem Brooklyn und ich das Projekt zerstört hatten. Als Rey noch lebte und Katelin. Ich schüttel die Gedanken weg und ignoriere die trauernde Meute.
Im Gebäude ist es unruhig. Alle reden durch einander.
Ich drängel mir einen Weg zu meinem Spind.
Bevor ich ankomme, zieht mich jemand in ein anderen Gang.
" Justin. " bringe ich herraus.
Er lächelt mich an :" Du bringst dich nur in Gefahr. Ich hab das gehört mit Duke und so. Und dem Krankenhaus Besuch auch. "
Ich nicke, weiss nicht was ich sagen soll.
" Also, du und Brooklyn. " fängt er an und ich bemerke zum ersten mal, dass er nervös wird.
Er kratzt sich am Hinterkopf und lässt die Hand fallen, als er mitkriegt, dass ich ihn nur anstarre.
" Hör zu, ich weiss das geht mich nicht an... "
" Ist doch egal. Ja ich und Brooklyn. " antworte ich trocken.
" Wie lange ? "
" Wenige Wochen. Kann man nicht so sagen, die meiste Zeit unserer Beziehung habe ich im Krankenhaus verbracht. "
Justin presst kurz die Lippen zusammen bevor er was sagt :" Ihr wart immer irgendwie so... so zusammen. "
Ich weiss was er meint. Wir verstanden uns schon immer und haben uns teilweise, zugegebener Maßen verhalten, als wäre da mehr.
Es ist Justin nicht endgangen und der Gedanke, dass es ihm auf gefallen ist, tut weh. Weil er so bedrückt schaut und sowieso unzufrieden damit ist.
" Ja, aber das heisst ja nichts. Also... " ich bin leer. Mein Kopf ist leer. Wie soll man diese Liebe erklären, wenn der gegenüber es nicht mal hören will, andererseits eine Antwort will.
" Das ist ok. Du... du bedeutest mir einfach viel. Und deswegen finde ich eure Beziehung wahrscheinlich ganz gut. " er wirkt immer noch nervös :" Brooklyn ist gut für dich. Vielleicht sogar besser als ich, aber ich will damit sagen, dass... "
" Schon okay. " unendschlossen lege ich meine Hand auf seinen Arm.
Justin lächelt dankbar.
Plötzlich schaut er leicht wütend und atmet laut ein.
Ich drehe mich um und sehe Brooklyn. Er stammt seinen Kiefer an und schaut ihn eindringlich an.
Bevor es zu einem unnötigen Kampf führt, drehe ich mich um und gehe zu ihn.
Er mir hinter her.

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