Meine Hände zittern. Ein kalter Windzug streift meine Wange. Ich schließe kurz die Augen, nur um sie angespannt wieder zu öffnen und panisch nach dem Ziel zusuchen.
Der Bogen in meiner Hand klappert gegen den Pfeil und jegliche Konzentration flieht mit diesem Geräusch.
Ich lasse alles sinken.
Neben mir, ein tiefes säufzten.
Eine Hand legt sich ruhig auf meine Schulter und deutet auf eine Zielscheibe im Baum.
" Dort. Dort ist das Ziel. Ganz in der Nähe. Schieß !"
Eine Aufforderung, die meinen Geist wach rüttelt.
Ich lege den Pfeil erneut in die Sehne und atme tief ein und aus.
Und schieße.
Ins rote Feld.
Zufrieden massiert er mir die Schultern :" Perfekt !"
Der nächste Pfeil. Wieder ins rote.
Auch der dritte und vierte.
Bei dem fünften und letzten, legt er seine Hand auf den Bogen und drückt ihn leicht runter.
" Lass das Ethan. " zische ich.
Doch der Druck wird nicht weniger :"Den Bogen zu beherschen, ist nicht alles was du können musst. "
Schließlich gebe ich nach und wir sammeln alle Pfeile ein und gehen Richtung Waldrand.
Ethan, der Jahrelange, treue Begleiter unsere Familie, beherrscht alle erdenklichen Waffen. Schon als kleiner Junge, trainierte er Kampftechniken und Waffen die Klingen hatten, scharf und vorallem tödlich waren.
Seid ich geboren wurde, da war er ca. 10 Jahre alt, bekam er die Aufgabe, mich zubeschützen. Eine kranke Aufgabe für ein Kind. Aber wenn man bedenkt, dass diese Kampfmaschiene nie was anderes getan hat als Lebewesen zubeschützen, wird einem klar, dass so ein Baby kein Aufwand war.
Und trotzdem trat er meiner Familie bei.
Meine Familie : Hüter der Gestaltenwandler, Formwandler und Übernatürlichkeit.
Seid Jahunderten beschützten meine Vorfahren das Geheimnis und die Person der Wandler.
Denn es gibt einige die ihre Deckung aufgeben.
Wofür wir Waffen beherschen sollten, wurde mir erst vor kurzem offenbart. Denn es gibt unter anderem in vielen undenklichen Ortschaften, Killer. Die sogenannten 'Bladekiller'
Warum Blade ? Keine Ahnung. Fakt ist, es sind keine Klingen die sie benutzen um zu töten.
Aber auch andere Wandler, können zur Bedrohung werden.
Ich lege meine Tasche mit den Pfeilen und dem Bogen, in Ethan's Geländewagen.
Im Auto sehe ich kurz nach hinten und erblicke auf dem Rücksitz eine beachtliche Sammlung an Messern, Dolchen, Schwärtern, Schusswaffen und dazu gehörenden Patronen.
Sie sind mir auf dem Hinweg nicht aufgefallen und mir wird klar weshalb nicht, als Ethan einen Unterarm langen Dolch und zwei kleinere in die Lücken legt und sie mit einem schwarzen Tuch überdeckt.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
Er hebt die Arme :" Hey ! Alles für deine Sicherheit. "Wir fahren am Waldrand endlang, hin zu einer kleinen Stadt. Rose Ville.
Eine wie gesagt kleine Stadt, voller Wesen, die meine Herkunft aus macht.
Seid drei Tagen fahren Ethan und ich raus in die Wälder um ungestört zu üben.
Bei unserem Haus, einer schönen großen Villa, halten wir an und gehen mit der Tasche nach hinten Richtung Kellereingang.
Würden normale, nichts ahnende Menschen diesen betreten, würden sie glauben in diesem Haus lebe die Mafia oder eine Terroristengruppe.
Der Keller ist voll mit Waffen aller Arten.
Jeder, dass heisst meine Mom, mein Dad und Ethan, hat ein eigenes Regal in der Ecke. In denen sind unsere Tiefpunkte der Waffen verstaut.
In dem meines Dad's, hauptsächlich Schusswaffen. Das Regal meiner Mom beschmücken Klingenwerkzeuge. Sie ist eine exelente Messerwerferin.
Ethan's ist ein bunter Haufen, mit den vielen unterschiedlichen Dingen.
Nur meiner, ein zwar großes, aber ziemlich leeres Regal, besitzt Pfeile, Bogen, eine Armbrust und eine gut verdiente Pistole.
Andere Waffen, muss ich mir verdienen. Durch treue, Verdienst und Leidenschaft, sowie Willen, Tapferkeit, Köpfchen und Instinkten.
Ich verstaue Bogen und Pfeile im Regal und gehe in mein Zimmer. Es ist schon dunkel geworden und ich beschließe ins Bett zugehen, denn morgen ist wieder Schule angesagt.
Noch bevor ich ins Bad hüpfen kann, fängt mich meine Mom ab.
Eine schöne, schlanke Frau, mit Eisblauen Augen und Schulterlangen, perfekt gestyltem schwarzem Haar.
Sie schreicht mir unter's Kinn und macht mir somit Bewusst, wie stolz sie auf mich ist, dass ich mit meinen Aufgaben und Bestimmungen so gut klar komme. So war es nicht von Anfang an.
Ich hatte Mühe mich zuberuhigen und wehrte mich bei meinem Leben, der kranken Angelegenheiten beizutreten, wie ich sagte.
Ich nannte sie Leichtsinnig und bescheuert, dass sie mir was von Figuren aus Büchern und Legenden auftischen wollten. Bis sie mir eine zeigten.
Ganz tief im Wald, nahe der Berge, das wohl kanibalischste Monster, welches die Welt jeh betreten hatte.
Ein Wendigo.
Bestehend, aus einem Mann, alter 30, mit weiß milchigen Augen und Messerspitzen, fast Daumenlangen Zähnen.
Sein Gesicht war voller Blut und als er uns erblickte, zischte er. Ein widerliches Geräusch. Seine Finger, lang und knochig, krallten sich Angriffbereit in den Boden. Hunger und Hasserfüllte Augen, forderten und heraus.
Er konnte den Durst nach frischem Blut und warmen Fleisch nicht wiederstehen. Seine Bewegungen waren schnell doch trotzdem näherte er sich Ethan, meinem Dad und mir nicht.
In Dad's Hand klickte die Sicherung einer Pistole.
Der Wendigo fauchte. Blut spritze dabei von seinen Lippen ab.
Angewidert und voller Angst, krallte ich mich an Ethan.
Beide, wendeten den Blick von dem Monster nicht ab.
Dieses pirschte sich krabbelnd und zischend vorran.
Da spürte ich, wie mir Dad seine endsicherte Waffe in die Hand legte.
" Erschieß es !" seine Stimme drang in mein mit Angst belämmertes Hirn ein. " Was ?" meine Stimme war zitterig.
" Es hat seine Familie umgelegt. Darunter seine zwei Kinder. 3 und 6. Es hat im Krankenhaus 17 Menschen, das Leben genommen und kanibalisch Verspeist. Wenn es jetzt nicht tot ist, stürmt es die Stadt und vermehrt sich unter geringen Umständten. "
Es kam näher. Ein Satz und es hätte mich gefressen.
Die Stimme meines Vaters wurde lauter, als der Wendigo zum Sprung ansetzte.
" Erschieß es !"
Es sprang.
Noch in der Luft, erschoss ich ihn und zertrümmerte seinen Schädel.
Bei dieser Erinnerung, grinse ich Mom mehr Schuldbewusst als stolz an.
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Custos
FantasyEine Welt mit Gestaltenwandlern. Von Naturgeistern, Fabelwesen, Mischwesen, Märchenfiguren, Götter und Engel, bis hin zu Gruselwesen. Und eine Jahrhundertealte Tradition. Hüter der Formwandler. CUSTOS !