39 - ... wie zum Teufel ?

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Ich starre Isaac mit offenem Mund hinter her und im selben Augenblick, verbreitet sich der Schmerz des Betrugs in mir. Seid Minuten, habe ich nicht mehr geblinzelt, seid geraumer Zeit, nicht mehr geatmet und seid gefühlten Stunden, keine kontrolle über meinen eigenen Willen.
Brooklyn würde ihm am liebsten den Kopf abreissen. Im Moment weiss er garnicht worauf er wütender sein soll. Auf mich ? Oder doch eher auf Isaac.
" Brooklyn ich... " stotter ich und versuche ihn anzusehen, aber die Tatsache, dass es mir nicht aufgefallen ist, welche Lippen ich küsste, verhindern jeden Augenkontakt :" Er sah aus wie du. Er hat geklungen wie du. "
Er schluckt alle Beleidigungen herunter und sein Körper bebt vor Wut.
Langsam sieht er mich an, aber auch nur für kurze Zeit, dann schweift sein Blick ab und er geht in die selbe Richtung wie Isaac mit großen und schnellen Schritten.
Ich renne hinter her, werde aber von zwei kräftigen Armen gestoppt.
Leah drückt mich wieder zurück und stellt sich in mein Sichtfeld. Brooklyn ist weg.
" Ich hätte nicht gedacht, dass du Brooklyn mit Isaac betrügen würdest. " gibt sie skeptisch zu und lässt mich noch immer nicht los.
" Hab ich nicht !" fauche ich und versuche ihrem Griff zu endkommen. Aber Leah ist stark. Als wöge ich nichts, schiebt sie mich aus dem Weg und rein in ein anderen Flur.
" Dann hau raus. Was ist da passiert ?"
Ich säuftze :" Brooklyn, also Isaac, kam Abends wie fast immer durch mein Fenster. Als ich es aufgemacht habe, sah ich verschwommen. Eigentlich immer, wenn ich ihn ansehen wollte. Ich dachte ich wäre krank oder so... "
Plötzlich legt Leah  ihren Kopf schief und spitzt sie Ohren. Durch ihre Augen fliegt ein goldener Schimmer und sie fängt an böse zuknurren.
Schnell rennt sie mit dem fauchen eines Wolfes davon. Ich hinterher.
Draußen endlich angekommen, sehe ich noch wie Leah Isaac packt und ihn auf die Straße schleudert.
" Leah !" brülle ich und renne auf sie zu.
Ihre Augen sind goldig und der pure Hass spiegelt sich drinne.
Ich stelle mich so vor sie, dass die antretende Menge an Schüler nichts an ihr zusehen bekommen kann.
Brooklyn geht auf Isaac zu. Dieser grinst leicht. In wenigen Sekunden, heilt die Wunde, die Leah ihm beim Wurf verpasste ab.
Desswegen ist Leah so schnell hier hin gerannt. Weil sie vom Kampf zwischen Brooklyn und Isaac mit bekommen hatte.
Immer noch mit aller Kraft, drücke ich die wild gewordene Leah weg von der Schule.
" Renn, renn in den Wald. " flüster ich ihr zu.
Sie bleckt die Zähne und starrt wütend auf Isaac. Doch dann läuft sie doch in den Wald.
Als ich etwas erleichtert von ihrer entscheidung zu Brooklyn sehe, ist er auch weg. Nur Isaac rappelt sich erneut auf und leckt sich über die blutige Unterlippe. Ohne mit der Wimper zuzucken, ist der Schnitt verheilt.
Ich gehe auf ihn zu, baue mich vor ihm auf und murmel :" Arschloch. "
Seinem lächeln zufolge, interessiert ihn diese Bemerkung nicht.
Ich sollte dir eine rein hauen du Mistkerl, denke ich giftig.
" Hat dein Freund auch gesagt. " spottet er und stützt sich mit den Händen am Boden ab.
" Ja, mein Freund. Was hast du dir dabei gedacht, so ein Spiel zuspielen ?" zische ich und sehe ihn wutendbrannt an.
" Ich habe mir gedacht," er hüpft zurück auf die Beine :" Wie nett wir es wohl hätten, wenn ich Abends in deinem Zimmer aufkreuze und ich es uns gemütlich mache. "
" Fahr zur Hölle du Bastard. " fauche ich und drehe mich um, um zu gehen.
" Da wahr ich schon, Süße ! " ruft er mir hinter her.
Ich versuche nicht den Gedanken raus zukramen, ihm meine Klinge in die Brust zurammen und solange rum zubohren, bis der Heilungsprozess komplett auskühlt. Ich würde seinen Leblosenkörper, dem Teufel persönlich vor die Füße werfen und diesem ins Gesicht spucken.
" Sky, hey !"
Ich habe nicht gemerkt wie Fiona mich abfängt und schon ein paar mal meinen Namen sagt. Mein Plan den Dämonen ein Ende zusetzen, hat über meinem Verstand gesiegt und es störte mich nicht einmal.
" Sky ?" sagt sie wieder. Als ich sie ansehe, hat sie meine Aufmerksamkeit. Ich spare mir ein giftiges :" Was ?"
" Was zur Hölle ist da passiert ?" fragt sie und hält meinen Arm immer noch fest.
Ich schließe kurz die Augen um mich zuberuhigen :" Ich bringe die Dämonen um. Hilfst du mir ?"
Sie hat eine andere Erklärung erwartet, denn sie blinzelt kurz verwirrt :" Teoretisch gerne, aber erst wenn ich den genauen Grund kenne. "
" Isaac hat sich als Brooklyn ausgegeben, sie geküsst und wie er es gerne formuliert, Verführt. Sie wusste nicht das es nicht mein Bruder war und hat mit gemacht. Sein Gesicht verschwamm immer vor ihren Augen, was ich als Entschuldigung akzeptieren kann. " fasst Leah in kurz Form zusammen und stellt sich zu uns.
" Und wo warts du ?" fragt Fiona und zupft ihr einen Zweig aus dem Haar.
" Kontroll Therapie. " antwortet sie und zuckt mit den Achseln.
Fiona ignoriert die Bemerkung mit hoch gezogenen Augenbrauen und wendet sich wieder an mich :" Die Sicht verschwamm vor deinen Augen ?"
Ich nicke.
" Das muss einer seiner Gaben sein. Ich hab etwas über Succubus und Incubus gelesen. Sie sind, wie wir ja wissen, Dämonen der Erotik. "
" Das wusste ich nicht. " gesteht Leah und zieht sich ihre Jacke zu.
" Aufjedenfall... " sie säufzt, als würde ihr Leah zuschaffen machen :" Ein Incubus und eine Succubus unterstehen direkt dem Teufel. Sie sind sehr erotische Nachtdämonen, die sich in die Träume der Menschen einschleichen, um mit ihnen Kinder zu zeugen. Im Mittelalter wurde Frauen mit unehelichen Kindern oft eine Beziehung mit einem Incubus unterstellt."
" Warte, Isaac wollte mich schwängern ?" rufe ich fast und platze aus allen Wolken.
Leah schluckt und zieht angewiedert den Kopf ein.
Fiona presst die Lippen zusammen.
" Vielleicht wollte er dich wirklich nur Ärgern damit, dass er es geschafft hat, dich zu manipulieren. " geht Leah ein und versucht mich zu beruhigen.
Ich nicke langsam.
Eine Stille dreht seine Runde um uns.
Keiner will was sagen, um der Gefahr zuendgehen, etwas falsches zusagen.
Plötzlich räuspert jemand hinter uns und wir drehen uns zu dem jemand um.
Justin lächelt verlegen :" Vielleicht kann ich euch helfen ?"
" Aber nicht jetzt, die Stunde hat schon längst begonnen. " hetzt Fiona und schaut auf ihre Imaginäre Uhr.
" Warte. Ich will wissen was der Beisser zusagen hat. " Leah verschränkt misstrauend die Arme.
" Als fast einsammer Mensch in dieser Stadt, kriege ich einiges mit. Aber mit meiner Übernatürlichkeit, kriege ich alles mit. " gibt er an. Leahs unbeeindrucktes Gesicht, lässt ihn weiter sprechen :" Ich habe da eine Theorie. Die Geschwister, ich nenne sie Nights, wollen doch Tyler. Tyler hat damals diesen Packt mit dem Teufel geschlossen. Seelen gegen Macht. Aber Tyler, Katelin und Rey, gaben ihm nie bestimmte Seelen. Also will der statdessen deren haben. Er kommt so nicht an Tyler ran, wesshalb er die Nights schicken musste. Aber auch die kommen nicht durch Tylers Mauer. "
Mein Herz setzt aus. Von seinem Wissen mal ganz ausgeschlossen, wie konnte er von meinem Begriff erfahren ?
" Mauer ?" fragen Fiona und Leah gleichzeitig.
Justin sieht mich an.
" Brooklyn und ich. Ich habe Tyler versprochen ihm zuhelfen. Ihm wird nichts passieren, denn wir sind seine Mauer. " erkläre ich.
" Das ergibt ja alles einen Sinn. Die Nights müssen Brooklyn und Sky schwächen, sie von einander los kriegen, damit sie nicht mehr zusammen halten. Deswegen hat Isaac auch kein Geheimnis draus gemacht, als sich die Frage stellte, wer jetzt wirklich gestern Abend bei Sky war. Ohne ihre Erklärung, dass sie es nicht wusste, sähe es wie Betrug aus und Brookyn hätte auf der Stelle Schluss gemacht. " sprudelt es aus Fiona herraus.
" Was sollen wir gegen die jetzt machen ?" frage ich.
" Wir töten sie. " beantwortet Leah und somit ist es für die gegessen.
" Wie wilst du zwei aus der Hölle tretende Wesen, töten ?" fragt Justin sarkastisch nach.
" Wir finden eine Lösung. " gestehe ich mir ein und mein optimismus übermannt mich.
Bevor wir noch richtig drüber nachdenken, säufzt Fiona :" Ich gehe in den Unterricht. "
Leah geht ihr hinterher.
" Danke. " sage ich kurz zu Justin :" Wenn das zwischen uns nicht im Weg steht, würde ich gerne auf deine Hilfe bauen. "
Er nickt langsam.
Ich verschwinde und gehe Fiona und Leah hinterher.

" Napoleon, der französiche General, erwies sich als ein militärisches Talent ersten Ranges. Vor allem die Feldzüge in Italien und in Ägypten machten ihn populär... " der Geschichtsstoff wird Lustlos nieder gerasselt. Ausser Fiona, scheint es keinen zu Interessieren was dieser fiese kleine Fettsack damals geleistet hatte. Nicht das seine Arbeit erfreulich war.
Leahs Kopf wird von ihrer Hand abgestützt und verzerrt ihre gesamte rechte Gesichtshälfte. Mit müden Augen beobachtet sie das auf und hab trippeln unseres Gelehrten vorne. Sie hasst Schule.
Ich stütze langsam mein Kinn in meine Hand und schließe kurz die Augen. Manchmal, reisst ein das müde gelabber über Geschichte in die Traumwelt.
Es müssen wenige Minuten vergangen sein, da stupst mich Fiona und zeigt aus dem Fenster. Einige Augenpaare verfolgen ihren Finger und müssen vor freude lächeln.
Draußen schneit es in dicken Flocken herunter. Alles wird in Sekunden weiß und besinnlicher. Die Bäume werden mit einer Puderzucker Schicht bestreut und man sieht wie einige Schüler auf der Straße stehen und sofort eine andere Harmony ausstrahlen. Wärend ich noch immer mit einem leichten lächeln aus dem Fenster sehe, schlagen alle ihre Bücher auf und schreiben in ihre Hefte.
Diese weiße Pracht hat mich eingefangen und ich beachte die fleizigen Mitschüler nicht.
Plötzlich bemerke ich wie eine Gestalt sich mit großen Schritten aus dem Wald schleppt. Ich kenne diese Haltung in den Schritten. Ich würde sie überall wieder erkennen, selbst wenn er sie verstellen würde.
Ohne nach zu denken, stehe ich auf und verlasse die Klasse.
" Ms. Custos !" wird mir hinterher gerufen.
Draußen ist es, wer hätte es gedacht, Arschkalt. Ich gehe trotzdem auf Brookyn zu. In seinen Haaren verirren sich glitzernde Schneeflocken.
Es schneit immer stärker. Bald, würde ich sein Gesicht nicht mehr sehen können.
" Brooklyn. " fange ich bibbernd an :" Ich wusste echt nicht das du es nicht warst. "
" Lass gut sein. " antwortet er.
Wir müssen beinahe schreien. Der Wind im Schnee pfeift so laut.
Warum schneit es plötzlich so krass ?
" Nein. Ich will das du mir glaubst. Denkst du echt, ich würde mit jemanden anderes was Anfangen, wenn ich dich habe ? Nicht mal in einer Millionen Jahren, würde ich daran denken, dir weh zu tun. Auch wenn du es jetzt nicht zugeben magst, aber tief im inneren weisst du, dass ich Recht habe. " ich lecke hektsich über meine eisigen Lippen :" Du... du weisst wie viel du mir innerhalb dieser kurzen Zeit bedeutest. "
Himmel, ist es kalt und ich fange an heftig mit den Zähnen zuklappern.
" Ich liebe dich. Nicht jemand anderes. Brooklyn bitte, ich friere. Aber ich gehe erst, wenn du mir glaubst. " würde ich jetzt weinen, würde diese Tränen Augenblicklich auf meiner Wange einfrieren. Ich stelle es mir witzig und Schmerzhaft vor.
" Komm schon. " murmel ich.
" Ich kann es nicht ertragen, dass so einer wie er, dich kriegen könnte. " gibt er zu und macht einen Schritt auf mich zu :" Ich... ich glaube, ich bin nicht mal sauer auf dich. "
" Dann ist doch alles gut. " sage ich schnell und ziehe ihn zu mir runter um ihn zuküssen.
Bei der Berührung, flutet seine wohlige Wärme durch mich durch.
Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und ich kralle mich an seiner Jacke.
Als ich mich von ihm löse, sage ich leise :" Wir schaffen die. Länger werden sie kein Problem mehr sein. "





















CustosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt