Prolog

47 2 0
                                    

Unersättlich zerfrassen die Flammen das herrschaftliche Gutshaus. Keiner vermochte es noch zu retten. Alle Bemühungen waren umsonst. Ein alter Mann stand am Waldrand, verborgen im dunklen Dickicht, und sah kurz voller Wehmut zurück. Doch dann erinnerte er sich an das Versprechen, welches er seinem Herren gegeben hatte. Seine Tochter sollte leben. Kurz starrte der Alte ein letztes Mal in die wild loderten Flammen und wand sich dann wieder zu seinem Pferd um. Das Tier schien das Feuer zu richen und tänzelte leicht hin und her. Ein junges Mädchen von etwa sechs Jahren saß im Sattel und sah ihn mit großen Augen an. Ihre dunkelblonden Locken wehten leicht im Wind.  Sie sah ihrer Mutter so ähnlich, nur die Augen, die hatte sie von ihrem Vater. Grün, wie das Blätterdach des Waldes, gemischt mit einem bisschen Braun, wie die mächtigen Stämme der Bäume. Der alte Mann setze sich vorsichtig hinter das Kind in den Sattel und gab dem Pferd die Sporen ins Ungewisse.

Die RebellinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt