Eight

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Ich sitze in meinem Wohnzimmer auf dem Boden. Vor mir, ein Chaos aus Arbeitsblättern, Karteikarten und Büchern.
Ein Lexikon und mein MacBook liegen seitlich von mir.
In der Uni bereiten wir uns langsam auf unsere Prüfungen vor, weshalb unsere Professoren noch einmal alles aus uns herausholen wollen.
Wir arbeiten an einem ziemlich komplizierten Fall. Unsere Aufgabe ist eine Diagnose und eine Therapie zu erarbeiten.
Verzweifelt schaue ich mich um.
Laut seufze ich auf.
Ich habe einen Fehler gemacht, also muss ich noch einmal von vorne anfangen.
"Seht da hin, wo ihr sonst nicht hinsehen würdet."
Weise, weise Herr Professor.

Wieder laut seufzend setze ich mich auf und gehe in die Küche, wo ich mir eine Kanne Kaffee zubereite.
Plötzlich klingelt es an der Tür und ich zucke erschrocken zusammen.
Wer kann das nur sein?

Langsam gehe ich zur Tür um sie zu öffnen.
"Was machst du denn hier?"
"Ich freue mich auch dich zu sehen, Candy." Grinsend steht ein gut aussehender Henry vor mir.
Er trägt eine schwarze Jeans und ein dunkelblaues Hemd.
"Wow, für wen hast du dich denn so schick gemacht?" Frage ich und begutachte ihn noch einmal.
Er zieht skeptisch eine Augenbraue hoch.
"Ist das dein Ernst? Du verarscht mich doch." Leicht streng sieht er mich an.
Was meint er nur damit?
Jetzt sehe ich ihn fragend an.
"Mann, Ruby! Heute ist Freitag,klingelt es bei dir?" Nun ist er wirklich sauer. Oh je.
Freitag...
Was war da nochmal?
Oh fuck!
"Oh mein Gott Henry es tut mir so leid. Unser Date, natürlich! Wie konnte ich das nur vergessen? Du musst mich hassen! Ich war so viel am lernen, dass ich doch glatt mein erstes richtiges Date vergessen hätte. Oh, ich verstehe voll und ganz, wenn du jetzt keine Lust mehr hast, denn..." plötzlich legt er seine Hand auf meinen Mund, weshalb ich nicht mehr weiter reden konnte.
Leicht grinsend sieht er mich an.
"Du bist so ein Tollpatsch. Jetzt sei still und zieh dich warm an. In zehn Minuten fahre ich los, also beeil dich," sagt er und nimmt seine Hand von meinem Mund runter.
Lächelnd beuge ich mich zu ihm und küsse leicht sein Kinn.
Dann laufe ich schnell in mein Schlafzimmer und rufe ihm noch hinterher, dass er sich gerne einen Kaffee nehmen kann.

"Welcome to the inner workings of my mind, so dark and foul I can't disguise, can't disguise..."
"Nights like this, I become afraid."
"Of the darkness in my Heart, Hurricane."
Henry und ich sitzen im Auto und fahren mittlerweile schon knapp zwei Stunden.
Das Lied 'Hurricane' von MS MR läuft gerade im Radio und Henry singt gemeinsam mit mir.

"Sagst du mir jetzt wo wir hinfahren?" Abwartend sehe ich hin an. Seine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen und er schüttelt seinen Kopf.
"Nein."
"Komm schon, Henry," ich mache große Augen und verziehe meinen Mund zu einem Schmollmund.
"Nein, Ruby."
Seine Hand legt er auf meinen Oberschenkel. Ein kribbeln fährt durch meinen Körper.
Laut seufze ich auf und lausche weiter der Musik.

"Du bist so süß, Henry!" Strahlend umarme ich ihn stürmisch, als ich sehe wo wir stehen geblieben sind.
Es ist ein Autokino. Ich wollte schon immer in ein Autokino.
"Danke, Henry," sage ich und küsse seine Wange.
Er schaut mir lange in die Augen und kommt mir langsam näher. Meine Atmung geht flacher und auch ich schaue gebannt in seine Augen. Seinen Atem spüre ich mittlerweile auf meinen Lippen. Mein Mund öffnet sich leicht und ich schließe meine Augen.
Gespannt warte ich auf ihn. Auf meinen ersten richtigen Kuss. Mit Henry.
Doch ich spüre seine Lippen nicht auf meinen sondern auf meiner Stirn.
Enttäuschung macht sich in mir breit. Verlegen und mit roten Wangen schaue ich auf den Boden.
Henry aber legt einen Finger unter mein Kinn und hebt ihn an. Dann legt er seine Hände an meine Wangen, welche bereits extrem glühen.
Ein Schmunzeln liegt auf seinen Lippen.
Lacht er etwa über mich?

Fucking Bad *Slow Updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt