Tag 1

51 3 8
                                    

"Na dann wollen wir mal schauen wie mein neuer Jahrgang so ist", sagte ich gähnend. Mein Auto steht wie immer in der Garage, das bedeutet es ist schön abgeschirmt von der Wärme, die draußen schon am frühen Morgen herrscht. Ich schließe die Garage auf und mache mich daran mein Auto raus zu fahren. Nachdem ich es kurz abgestellt habe um die Garage wieder zu schließen, hole ich meine Rammstein CD raus und dreh den CD-Player soweit auf wies nur geht. Jeder der draußen steht kann bestimmt mithören. Naja ist ja auch egal. Das erste Lied läuft und ich fange an lautstark mitzusingen während ich die Hauptstraße runterfahre. "Einen Kraftstoff wie... Benziiiiiiin! Benziiiiiin!".

Nach knapp 13 minütiger Autofahrt steh ich auf dem Parkplatz der Schule. Viele haben mir schon hinterher geschaut. Wahrscheinlich weil die Musik so laut war. Naja, mir solls egal sein. Ich steige aus und hol meinen Rucksack aus dem Auto. Viel ist nicht drin. Habe heute schließlich auch nur Mathe, Reli und Geschichte. Geschichte. Hoffentlich hab ich Frau Donnerregen. Sie konnte mich letztes Jahr schon nicht leiden. Während ich so darüber nachdenke komme ich in der Mensa an. Gott sei Dank kenne ich schon ein paar Leute aus dem Jahrgang zu denen ich mich setzen kann. Jeden Morgen sitzt Lisa schon dort und lernt oder macht sich ihren Tee zurecht. Ich begrüße sie mit einem verschlafenen "Guten Morgeeeen", welches sie, in ihrer hohen, enthusiastischen Stimme erwidert. Man merkt ihr an, dass sie ausgeschlafen ist, also frage ich gar nicht erst nach sondern setze mich einfach und stecke meinen Kopf zwischen meine arme und lege sie auf den Tisch. Mir fehlt definitiv Schlaf, das steht fest. Die Mensa füllt sich nach und nach und ich fange an mit Lisa ein bisschen zu plaudern. "Also, du bist also jetzt in unsrem Jahrgang, richtig?" "Jap, sieht so aus. Aber wir haben nichts zusammen kann das sein?" "Hmmm, wen hast du in Seminarfach?" "Herrn Kuppel." "Neee, dann haben wir nichts zusammen soviel ich weiß. Ich hab Herrn Rondel." "Ooooh, den Kerl hatte ich letztes Jahr in Mathe. Man lernt einfach gar nichts." "Jaaa da haste Recht." Ich antwortete nicht mehr. Das Gespräch und das Thema war für mich gegessen und abgehakt. Kurze Zeit später kamen Emily, Marie und Johanna dazu. Emily ist eher die ruhige von uns, aber hört gern Metal und so. Ach und sie liebt Star Wars über alles, das macht sie natürlich zu der Person, die sie jetzt ist. Marie ist eine überaus begabte Künstlerin und spielt mit mir im Orchester. Sie spielt die 1. Geige mit noch ein paar anderen. Naja und Johanna spielt gern Tennis und man erkennt sie meistens dadurch, dass sie so gut wie immer gute Laune besitzt. Ein freundliches "Guten Morgen!" der Drei vermischt sich mit meinem verschlafenen, einfachen "Morgen." und Lisas schrillen "Morgeeeen!". Während wir uns über jeden möglichen Kram unterhalten kommt Anna dazu. Anna ist die begabte Schreiberin unter uns. Sie schreibt im Moment an einer Geschichte in der es um irgend so eine Liebe zwischen einer Schülerin und ihrer Lehrerin geht. Ich hab die Geschichte zur Hälfte und bin echt begeistert. Aber naja solche meinungsneutralen Kommentare sind nicht unüblich bei mir. Ok. Manchmal sind sie ein bisschen fies, aber mir doch wumpe. Annas Werke sind echt total gut, im Ernst. Wo war ich stehen geblieben? Achso ja...Jedenfalls schauen wir kurze Zeit später auf die Uhr und es bedeutet: "Ab in den Unterricht Mädels."

1. Stunde: Mathe bei Herrn Langhagen. Heilige Makrele ist der riesig. Knappe zwei Meter groß mit etwas längerem Haar zeichnen ihn aus. Da es kurz vor den Ferien ist, spielt er heute und nächstes Mal mit uns. Tabu. Tabu. TABU. Dieses Spiel kann ich solang nicht mehr sehen. Jeder Lehrer will das mit uns spielen. Das kann doch nicht normal sein! Naja einfach nicht nachdenken und ab dafür.

1. Pause: Da sitzen wir also. Da Lisa bei den Schließfächern ist sind wir nur noch zu 5. "Hey Leute, wollen wir gleich mal gucken ob Herr Fall schon da ist?" "Na klar, der macht doch den Stundenplan, der muss da sein." "Jaaa, das ist uns klar Rob (Das bin übrigens ich-Nein das ist kein Spitzname, ich heiße wirklich so). Aber wir haben Frau Donnerregen noch nicht gesehen und wollen fragen ob sie ausfällt." "Warte...heißt das, ich hab bei ihr Geschichte? Ihr seid doch Abdecker oder?" "Jaaa das sind wir und clearly bist du dann in unsrem Squad." "Auf Deutsch nochmal bitte Johanna." antworte ich lachend. "Ach Mist dann werde ich da dieses Mal ja wieder versagen." " Aaaach wird schon Kleiner." Es klingelt. Ab zu Religion.

2. Stunde: Religion bei Frau Gnädig. Ach ist das schön bei ihr wieder Unterricht zu haben. Ich hatte sie früher in der 5. und 6. Klasse schon als Klassenlehrerin. Trotz anderem Stoff ist es noch so wie früher. Langweilig aber in einem Maße, dass es nicht all zu schlimm ist. Religion halt. Der einzige der heute fehlt ist Till. Till wiederholt auch die 12. Klasse, weil er wohl auch irgendwie durchgerasselt ist, durchs Abi. "Gott sei Dank.", denke ich, "Bin ich nicht der einzige 'Neue' hier."

2. Pause: "JUHUUUU! Leute, Frau Donnerregen fällt aus!" Einstimmig im Chor antworten wir mit einem lauten: "YES!" Alle sind glücklich, dass sie jetzt Schluss haben. Ich dachte mir, dass ich mich schon einmal fertig mache und nach Hause fahre. Da fragt Anna plötzlich, ob ich sie kurz nach Hause fahren könnte. Ich sagte dem prompt zu und warte auf sie den kurzen Moment. "Machts gut peoples!" sagen wir beide und gehen Richtung Auto.

Auf dem Weg dort hin unterhalten wir uns über ihre Geschichte und dass ich sie doch gefälligst mal weiterlesen sollte. Wir lachten. "Ich lese sie zuhause weiter, versprochen!" "Haha, alles klar. Danke schonmal fürs fahren.", sagte sie mit einem lächeln auf dem Gesicht, dass mich lange noch begleiten sollte. Am Auto angekommen schmissen wir unsere Sachen hinten rein und machten uns auf den Weg zu ihr. Auf der Fahrt dahin bemängelte sie mehrfach meinen Fahrstil, aber mehr auf freundschaftlicher Basis. Bei ihr angekommen verabschiedete sie sich kurz und stieg dann aus. Als ich mich auf nach Hause machte, schaute ich kurz durch den Rückspiegel und sah wie sie in ihr Haus trat und die Tür schloss. "Was ein Tag.", dachte ich vor mir her und fuhr nach Hause. Den Rest des Tages verbrachte ich Zuhause und las die Geschichte von Anna. Einfach krass wie sie sich diese Geschichte nach und nach aus dem Ärmel schüttelt. Spät am Abend machte ich mich dann fertig und schlief mit einem Grinsen auf dem Gesicht ein.

Der SchulburscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt