Kapitel 2 - Auf in den Fuchsbau

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»Sally! Simon ist da!«

»Ja! Ich komm ja schon!«

»Jetzt beeil dich doch maaaaal!«

Sally verdrehte die Augen, lachte aber als sie die Treppe hinunter stürmte und ihrer Schwester die Zunge entgegenstreckte.

»Du nervst«, meinte sie an Dora gewandt, bevor sie sich an ihr vorbei schob, um zur Tür zu gelangen.

»Du auch«, rief ihr die Ältere lachend hinterher und ging mit der Katze Klio am Arm nach draußen in den Garten.

Ein Seufzen entwich der Schwarzhaarigen, bevor sich ihre Miene aufhellte, als ihr wieder einfiel weswegen sie eigentlich hier runter gestürmt war. Sie wandte sich um und setzte den Weg zur offenen Tür fort. Simon stand im Türrahmen und strahlte übers ganze Gesicht.

»Simon! Du bist ja riesig«, rief Sally lachend aus und umarmte ihren besten Freund fest, nachdem er eingetreten war.

»Hi, Sal. Danke. Und du bist im letzten Monat geschrumpft«, erwiderte er die lachende Begrüßung und löste sich wieder von ihr.

Die beiden gingen hinaus in den Garten und setzten sich unter einen Baum ins Gras.

»Alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Ich hab hier eine Kleinigkeit für dich.«

Simon kramte in dem Rucksack, den er mitgebracht hatte und beförderte ein hübsch eingepacktes Geschenk hervor.

»Das wäre doch nicht nötig gewesen«, murmelte Sally und nahm das Geschenk dankend entgegen.

»Ich hör dich gar nicht. Emily hat es übrigens eingepackt, nachdem ich das Papier beinahe in Brand gesetzt hätte«, gab Simon zu und wurde etwas rot.

Sally lachte auf. Das sah Simon mal wieder ähnlich. Vorsichtig öffnete sie das Papier um es ja nicht zu zerstören und beförderte ein wunderschönes Fotoalbum zu Tage. Die Seiten waren zwar leer, aber Sally wusste, dass sie sehr bald gefüllt werden würden.

»Das ist perfekt. Danke, Simon!« Sie umarmte den Carter kurz und strich vorsichtig über den schönen Stoffeinband. Er war cremefarben und mit roten, gelben, blauen und grünen Blümchen versehen - die Farben der Hogwartshäuser.

»Ich wusste, dass es dir gefallen würde.« Simon strahlte übers ganze Gesicht und die Erleichterung, dass sich seine Vermutung bewahrheitet hatte, stand ihm ins Gesicht geschrieben

»Es ist wirklich toll. Und ich bin mir sicher, dass wir bald einiges einkleben können«, gab Sally mit einem Zwinkern zurück und grinste breit.

Ihr zwölfter Geburtstag lag nun eine Woche zurück und sie hatte noch nie so viele Briefe erhalten. Alle ihre Freunde hatten an sie gedacht - sogar von Jo hatte sie eine kurze Nachricht erhalten! Obwohl sie sich bei ihm nicht ganz so sicher war, ob es geplant oder ein Versehen gewesen war. Heute würden sie sich alle das erste Mal seit Schulschluss wieder sehen. Die beiden Weasleys hatten sie für den heutigen Tag eingeladen. Zuerst wollten die Freunde ein paar Tage bei den Weasleys verbringen, allerdings war ihre Mutter nicht sehr begeistert von der Idee gewesen, dass sechs weitere Menschen für ein paar Tage ihr Haus belagerten. Es gab einfach nicht genügend Platz. Die Zwillinge hatten in ihrem Brief zwar beteuert, dass sie ihre Eltern versucht hatten zu überreden, dass ihre beiden Brüder und ihre Schwester doch gemeinsam im Keller übernachten könnten, aber allzu gut war dieser Vorschlag nicht angekommen. Aber einen Tag mit ihren Freunden zu verbringen war immer noch besser als gar keinen Tag.

Sally stand auf um das Fotoalbum nach drinnen zu bringen. Sie wollte nicht, dass es schmutzig oder kaputt wurde. Die Schwarzhaarige ging in die Küche und griff nach zwei Gläsern, die sie mit Eistee befüllte, den ihre Mutter hergerichtet hatte. Sie hatte ihre Mutter heute nur kurz gesehen, da sie einen Termin beim Heiler hatte - reine Kontrolluntersuchung hatte sie gesagt. Nachdem sie den gestrigen Tag bei ihren Großeltern verbracht hatte, hatte sie ihre Mutter kaum zu Gesicht bekommen und irgendwie war es so, als fehlte Sally ihr Ruhepol. Von daher war es eigentlich ganz gut, dass sie den restlichen Tag bei George und Fred verbringen würde.

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