~5~

1.8K 77 6
                                    

Laut trommelnde Schritte hallten durch die beinahe leeren Gänge des Beacon Hills Hospitals, verwirrte Blicke drehten sich zur schwer atmenden Gestalt, die durch das Krankenhaus sprintete. „Hey! Das ist ein Krankenhaus und keine Rennbahn!", schrie eine ältere erzürnte Dame dem jungen grauhaarigen Mädchen hinterher, das ohne darauf Rücksicht zunehmen weiter rannte. Ares wusste nicht mehr, wann sie das letzte Mal so schnell gelaufen war, aber als sie an ihre verletzte Freundin dachte, die um ihr Leben rang, beschleunigte sie ihre Schritte wieder. Panisch bremste sie vor dem Fahrstuhl und drückte wild auf den kleinen blinkenden Knopf, doch als nach einer gefühlten Ewigkeit nichts geschah, wandte sie sich ab und sprintete zum Treppenhaus. „Lydia, Lydia, Lydia.", flüsterte sie wie ein Gebet immer und immer wieder. Im dritten Stockwerk riss sie keuchend die Tür auf und lief weiter. Ihr wildes Gerenne kam zu einem abrupten Stopp, als sie mit voller Wucht gegen jemanden rannte, der ihr um die Ecke entgegen kam. „Ares!", stieß die Person aus und griff nach ihrem Oberarm, um sie zu stabilisieren. Besorgte schwarze Augen trafen Hellbraune. „W-wo ist sie?", brachte die Víla zwischen atemlosem Luftschnappen heraus. „H-hier, komm.", meinte Stiles und zog Ares hinter sich her. Zusammen liefen sie auf eine Glastür zu auf der mit fetten, weißen Buchstaben ‚Intensivstation' stand, die jedoch elektronisch verschlossen war. „Wir brauchen eine Karte, Stiles.", schrie das Mädchen panisch. Stiles wusste das allerdings schon und zog ein kleines Zugangskärtchen aus seiner Hosentasche. Er öffnete die Glastür und zeigte mit zittrigen Händen auf die Tür zu ihrer rechten Seite. Ares achtete nicht darauf, ob der Junge ihr folgte, stattdessen lief sie in das Zimmer und entdeckte Lydia, die an vielen verschiedenen Geräten angebracht war. Sie war leichenblass, mit bläulichen Lippen und dunklen Augenringen. Würde das kleine Gerät neben ihr nicht ihren schwachen Herzschlag anzeigen, könnte man meinen, dass das Mädchen bereits verstorben war. An ihrem Bett stad Lydias Mutter die herzzerreißend weinte, Melissa, die die Werte des bewusstlosen Mädchens überwachte und Sheriff Stilinski, der verzweifelt versuchte die weinende Frau zu trösten. „D-du!", heulte Lydias Mutter auf und sah Ares mit zornigen Augen an, „D-du gehörst zu ihnen! Du bist schuld daran! Verschwinde!", kreischte sie und wurde von Stilinski zurückgehalten, als sie sich auf die Víla stürzen wollte. „Shsh, ganz ruhig, sie kann ihr helfen, sie kann ihr helfen.", versuchte er sie zu beruhigen und zog sie etwas vom Krankenbett weg, um Ares Platz zu machen.

Mit zittrigen Knien stellte sie sich neben das rotblonde Mädchen und schob mit Melissas Hilfe die Decke hinunter. Scotts Mutter machte Lydias Wunde frei und sah Ares flehend an: „Kannst du ihr helfen?" „I-ich weiß nicht.", flüstere die Víla unsicher und betrachtete den blutdurchtränkten Verband. Als sie das letzte Mal jemanden heilen wollte, hatte das vollkommen fehlgeschlagen, was wäre also wenn sie Lydia nicht helfen könnte? Sie schloss kurz die Augen, atmete kurz durch und traf Melissas besorgten Blick. „Entfernen Sie den Verband.", befahl sie nun im ruhigeren Ton und platzierte ihre Hände behutsam auf der Wunde, als die blutigen Stoffbinden losgemacht wurden. „W-was passiert hier?", hörte sie die Stimme von Lydias Mutter, doch keiner antwortete der ängstlichen Frau. Ares schloss die pechschwarzen Augen wieder und flüsterte: „Komm schon, Lydia, wage es ja nicht, uns mit diesem ganzen Mist alleine zu lassen." Damit konzentrierte sie sich auf ihre Kraft und seufzte beinahe erleichtert auf, als sich der brennende Schmerz in ihr sammelte und sich in ihre Hände leiten ließ. Keuchend stolperte sie einige Augenblicke später nach hinten und fiel zu Boden, glühender Schmerz durchzog sie und ließ sie kurz nur noch schwarz sehen. „Hat es funktioniert?", fragte sie Melissa, als sie wild blinzelte und versuchte die schwarzen kleinen Punkte in ihrem Blickfeld endgültig loszuwerden. Die Brünette starrte erleichtert auf Lydias nun unversehrten Körper, bevor sie Ares anstrahlte: „Ja, du hast es geschafft!" „W-was?", flüsterte Lydias Mutter und stolperte an Lydias Seite, wie erstarrt sah sie an die Stelle, an der sich noch vor kurzer Zeit eine klaffende, stark blutende Wunde befand. „W-wie hast du das gemacht?", drehte sie sich zur Víla und sah sie erschrocken an. Auch diesmal erhielt die Frau jedoch keine Antwort, was sie allerdings auch nicht groß zu stören schien. Sie fiel auf den Plastikstuhl an Lydias Seite, ergriff die blasse Hand ihrer Tochter und weinte vor Erleichterung. „Sie wird noch eine Zeit lang bewusstlos sein, aber in wenigen Stunden, müsste sie dann wieder top fit sein.", flüsterte Ares an Melissa gewandt. Sheriff Stilinski war unterdessen an ihre Seite gelaufen und half ihr auf die Beine. Dankbar nickend, verabschiedete sie sich von den drei Erwachsenen und verließ schwer atmend das Krankenzimmer. Sie hatte es geschafft. Erleichterung durchströmte sie, gefolgt von einem freudigen Auflachen. Sie drehte sich zur Seite und erblicke Stiles, Scott, Kira und Malia.

Ares - Monster within (Teen Wolf FanFic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt