So mal wieder hier ein neues Thema das mich sowieso schon ewig beschäftigt.
Wie um alles in der Welt kam man darauf aus einer Hütte in einem Tal eine riesige Befestigunsanlage auf einem Hügelkamm zu machen?Jahrhundertelang wurden vermutlich Dörfer ausgeraubt und niemand wusste sich anders zu helfen als eine Mauer um sein Dorf zu ziehen. Doch wann kam man darauf? Was war der beste Ort für so eine Befestigung? Klar erstmal denkt man sich "Okay ... Berg hochlaufen ist schwierig ... machen wir erstmal so. Wir gehen irgendwo nach oben sodass jeder der uns ausrauben will erstmal hochklettern muss!" So damit hat sich die Wahrscheinlichkeit der Plünderung von einem 100% Faktor auf vielleicht 99,5% verringert. So ein Hügel lässt sich natürlich auch leichter verteidigen aber womit? Ist ja nicht so als hätte jedes Dorf erstmal genug Waffen um eine 20 Mann Truppe aus Milizen aufzubauen. In so einem Dorf leben vielleicht 4 oder 5 Familien mit jeweils 6 bis 8 Leuten. Sagen wir mal reinhypothetisch sind das insgesamt 30 Leute in einem Dorf. 4 Häuser, eine Weide und ein hübscher Zaun drumherum. Sieht ja fast schon einladend aus und wenn man nicht grad die faulsten Diebe und Plünderer im Land hat ist man trotzdem ein gefundenes Fressen. Also dachte sich irgendjemand man müsste es den Angreifern schwerer machen und man baute eine Mauer ... irgendwas zwischen Dorf und Außenwelt das man erstmal rauf oder durch musste. So eine Mauer aus Holz, vielleicht ein Palisade um das Dorf drumherum reicht da ja erstmal aus um den Angriff der Plünderer auf das Tor zu kanalisieren.
Beim Lesen verschiedener Kriegsmemoiren und militärtaktischen Schriften wird auch immer recht früh dem Leser eingeprägt das es nicht so wichtig ist den Angreifer überall gleichzeitig rauszuhalten, sondern es ist eher wichtig den Angriff zu kanalisieren. Man muss den Angreifer an eine Stelle lenken die man sehr gut kontrollieren kann. Das heißt wir lassen erstmal ne Lücke in der Mauer als Ein- und Ausgang. Was kommt noch hinzu wenn man so einen Palisadenwall baut? Nein nicht nur das man kräftig Blasen an den Händen kriegt sondern vor allem auch kann man von außen nicht in das Dorf hineinschauen. Das ist ein kritischer Vorteil für die Verteidiger denn der Angreifer weiß jetzt nicht ob das Dorf eine Miliz hat oder wie es überhaupt aufgebaut ist. Nachteil daran ist das es die Aufmerksamkeit auf das Dorf lenken könnte. Wer sollte denn eine große wehrhafte Mauer bauen ohne etwas zu Beschützendes darin zu haben?
Die Mauer offen lassen erwies sich also als keine gute Idee. Im ersten Moment tut es auch eine überlappende Mauer. Der Angreifer muss sozusagen zwischen zwei Holzwälle laufen um hinein zu kommen und befindet sich somit in einer schlechten Position da meist nicht viele durch so einen kleinen Winkel hindurch kommen. Das macht eine Überzahl zunichte (siehe hierzu auch Schlacht an den Thermopylen oder die Schlacht von Azincourt beide gefochten mit diesem Vorteil den zahlenübermäßigen Feind in eine Enge zu leiten um so zu verhindern das er seine gesamten Truppen nutzen kann).
So wie geht es unserem kleinen befestigten Dorf? Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs hat sich mittlerweile auf schätzungsweise 85% herabgesetzt und das bedeutet auch das sich die Angreifer unter Umständen besser vorbereiten als nur mit einem Jagdmesser vorbei zu kommen und Geld oder Vorräte zu verlangen.
Was das Dorf jetzt braucht ist ein richtiges Torhaus. Ein Haus mit einem Durchgang und einem Wehrgang auf dem Wachen stehen können um jeden der Einlass will, genauestens zu beobachten. Alle Wälle werden bei dieser Gelegenheit auch mit einem Wehrgang versehen. Jetzt können Wachen oder Milizen über die Palisaden schauen. Als Nächste Änderung kommt das Gelände um das Dorf auf gut 100 Meter Sichtweite zu Roden. Des öfteren haben sich clevere Banditen von hinten an das Dorf angeschlichen und sind über die Mauern geklettert. Sofern also der Umkreis des Dorfes noch bewaldet ist (Da man ja viel Holz für die Palisaden und auch Häuser braucht dürfte alles schon recht kahl sein) muss alles schön abgeholzt werden. Das Problem der wenigen Wachen und der Banditen die über die Mauern klettern lässt sich allerdings mit einer neuen Idee beheben. Man hebt einen Graben etwa einen halben Meter bzw. einen Meter vor der Palisade aus. Etwa 2 Meter tief und 3 Meter breit. Die Erde wird nun noch vor den Graben aufgeschüttet und so bildet sich ein tiefer graben in den man auch angespitzte Stöcke stecken kann. Dies sind "einfache" Maßnahmen um zu verhindern das Palisaden einfach erklommen werden. Jetzt richtet sich der Fokus der Banditen wieder auf das Torhaus an welchem nun Wachen stehen. Da die Familien selbst aber die Wachen stellen sind diese nur schlecht bewaffnet und vor allem vielleicht pro Familie ein oder zwei Männer wenn überhaupt.
Die Banditen haben sich jetzt etwas neues einfallen lassen. Man versucht das einfach Torhaus in Brand zu stecken. Holz ist besonders im Sommer wenn es heiß und trocken ist gut zu entzünden indem man eine Fackel daran hält oder aber einen brennenden Heuballen dagegen wirft. Dabei muss man sich eigentlich nur von fliegenden Steinen oder Flüchen der Verteidiger in Acht nehmen, denn Waffen besitzen diese Bauern noch nicht. Dagegen sollte etwas getan werden. Um diesem Problem vorzubeugen kann man nasse Tierhäute an die Front des Torhauses nageln. Sieht man einen Fackelträger kommen, muss man nur einige Eimer Wasser die Häute hinunterlaufen lassen und die Inbrandsetzung ereignet sich als äußerst schwierig. Zudem sollte man sich alsbald Gedanken über Waffen machen. Da man auch nicht überall die Tierhäute auf die Palisaden heften kann muss bald ein Ersatz her als Baumaterial für die Wälle. Möglicherweise findet man einen Steinbruch und kann hier einen Steinwall einsetzen? Die Wahrscheinlichkeit für das Plündern ist nun auf 70% geschrumpft und deshalb machen die Banditen währenddessen erstmal Pause genau wie der Autor.
Mehr zu diesem Thema im nächsten Kapitel oder in dem darauffolgenden.
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Systematische Idiotie
NouvellesDieses Buch handelt von all den kleinen Idiotien, Fettnäpfchen, Erfahrungen und Problemen denen ich bis jetzt in meinem Leben begegnet bin. Von Schulunterricht bis Freundschaft, Fehltritte bis Unfälle, Arbeit, Freizeit und vielem anderen was mir so...