Hass.
Sie hört den eigenen Herzschlag rasend in den Ohren rauschen.
"Was hast du schon für die Familie getan? Wo war deine Unterstützung? Auf deine Schwester kann man immer zählen."
Die Augen zusammengekniffenen, mahlte sie mit dem Kiefer.
Sie tat alles um für die Familie da zu sein - Dinge, die sie überforderten, ihr nicht gut taten.
"Du bist ein Nichtsnutz."
Das war also der Dank.
Ihr Atem ging stossweise.
Sei still, dachte sie.
"Ein verdammter Krüppel."
"Sei still!", schrie sie.
Das tiefe Schwarz zerfrass ihre Gedanken, zerriss ihr Herz, zermahlte ihren Geist. Immer und immer wieder. Dieses Ungeheuer in ihr übernahm die Führung.
Während die Tränen über ihre Wangen flossen, trafen ihre Knöchel auf das helle Holz. Keine Chance dem innerlichen und äusserlichen Schmerz zu entfliehen.
Und sie schwor sich, werden ihr in der Zukunft eigene Kinder geschenkt, so wolle sie ihnen niemals Vorwürfe machen, sie nie beleidigen, sondern jeden Tag die Liebe in ihren Beziehungen walten lassen.