Rand des Universums, Kapitel 1

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So, jetzt kommt das erste Kapitel. Ist jetzt nicht mehr aus der Sicht von dem Mann geschrieben... Sagt mir wie ihr es findet! ;) <3

Jetzt ist alles erst einmal nicht so spannend, aber das kommt schon noch. ;)

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Jelina ging zusammen mit Ina aus dem Schulhaus. Draußen wehte ein leichter Wind und ließ ihre langen, dunkelbraunen Haare flattern. Eigentlich hätten sie heute noch länger Schule gehabt, aber weil ihr sowieso unbeliebter Französischlehrer krank war, konnten die Beiden schon früher heimgehen und irgendetwas anderes machen. Sie wussten noch nicht, was, aber das würde ihnen schon noch einfallen. Ihnen war fast nie langweilig, weil es fast immer etwas gab, über das sie quatschen konnten. Die beiden waren schon ziemlich lange gut befreundet, schon seit dem Kindergarten. Deshalb wurden sie auch oft verwechselt, obwohl sie sich eigentlich gar nicht ähnlich sahen. Ina hatte schulterlange rotblonde Haare und blaue Augen, Jelina dagegen hatte dunkelbraune Haare, die manchmal in der Sonne auch rot schimmertenund und eine ziemlich komische Augenfarbe. Je nachdem wie das Licht hineinfiel waren sie manchmal grün, dann wieder braun oder grau. Aber auf keinen Fall waren sie blau wie Inas Augen.

„Hey Jelina! Kommst du am Wochenende zu mir zum Übernachten?“ meinte Ina. „Ok, super, ich komme! Meine Eltern sind sowieso weg… Schlafen wir im Gartenhüttchen oder im Haus?“ „Im Gartenhüttchen natürlich! Nimm deine Taschenlampe mit. Ich besorge uns Chips. Allerdings müssen wir auch meinen Bruder aushalten. Meine Eltern sind nicht da, und sie wollen nicht, dass Eric alleine im Haus ist. Ich find das bescheuert, ich meine er ist 16! Aber sie machen sich halt immer Sorgen.“ Eigentlich hatte Jelina gar nichts dagegen, dass Inas Bruder auch dabei sein würde. Aber Ina fand eben, dass Geschwister und beste Freundinnen nichts miteinander zu tun haben sollten. Okay, wenn sie meinte…

Jetzt fuhr Jelina mit ihrer Freundin zusammen zu dem Haus, in dem Inas Familie wohnte. Es war ziemlich groß, gelb angestrichen und hatte einen riesigen Garten, in dem auch viele Bäume standen. Die beiden Mädchen brachten ihre Fahrräder weg und schlenderten zur Haustür. Heute war Donnerstag, und donnerstags trafen sich die beiden meistens dort. Nachdem Ina bei den Nachbarn nach dem Haustürschlüssel geklingelt hatte, den sie mal wieder vergessen hatte, durchsuchten die zwei zuerst einmal den Kühlschrank nach etwas Essbarem. Es war zwar erst zwölf Uhr Mittag, aber trotzdem hatten die beiden schon Hunger. Sie fanden eine eingeschweißte Packung Nudeln, okay, nicht das Beste, aber immerhin etwas.

Nachdem sie gegessen hatten, setzten sie sich in Inas Zimmer, einem kleinen Raum im Keller, der weinrot angestrichen und ziemlich gemüdlich war. Auf einmal wurde die Tür aufgerissen. Inas Bruder Eric kam herein. Seine schokoladenbraunen Haare standen in alle Richtungen ab und er grinste. „Hey, warum hast du das ganze Essen aus unserem Kühlschrank aufgegessen?“ Dann bemerkte er erst Jelina und man konnte deutlich sehen, dass es ihm peinlich war. Ina stand inzwischen mit verschränkten Armen vor ihrem Bruder und sah nicht sehr begeistert darüber aus, dass der einfach so in ihr Zimmer rannte. „Äh, ich bin schon wieder weg.“ „Okay, ich glaub wir haben noch Pizza da.“ „Tschüss!“ Meinte auch Jelina. Danach quatschten sie, jetzt ungestört, über alles Mögliche. Als Inas Handy auf einmal anfing zu piepen, konnte Jelina sich schon vorstellen wer das war. Inas Tante hatte sich für diesen Nachmittag angekündigt und würde bald kommen. „Ok, ich geh dann mal… Viel Spaß mit deiner Tante.“ Der zweite Satz klang irgendwie ziemlich ironisch, Jelina wusste, was Ina von ihrer Tante hielt. Wahrscheinlich würde sie sich wieder über irgendetwas aufregen… „Nein, bleib bitte, bitte da, okay?“ „Äh, ich kann doch nicht hier herumhängen, während sie da ist…“ Inas Blick wanderte zum Kleiderschrank. „Nein, nicht wirklich jetzt, oder?!“ „Doch!“ „Ok, wenn du meinst… Aber ich kann für nichts garantieren, wenn deine Tante das mitbekommt, sag ich dir gleich, dass du ein Problem hast.“ „Das habe ich sowieso, wenn sie da ist.“ Tja, Jelina machte es nichts aus. Immerhin war Inas Kleiderschrank nicht der kleinste, sodass sie sich sogar hinstellen konnte. Sie öffnete die Schranktür und kletterte hinein. Wenig später klingelte es an der Haustür. „Leise!“ Zischte Ina noch, bevor sie ihre rotblonden Haare zurückwarf, bevor sie die Treppe hinauflief. Ihr Zimmer lag im Keller, direkt unter dem Flur, der zur Haustür führte. Durch das Schlüsselloch schaute sich Jelina im Zimmer um. Als ordentlich konnte man den Fußboden nicht bezeichnen. Dann schaute sie aus dem Kellerfenster und kniff verwundert die Augen zusammen. Die ganze Wiese im Garten lag im Schatten. Nicht, dass das etwas Besonderes gewesen wäre, nur waren am Himmel keine Wolken zu sehen. Wirklich keine einzige, nicht mal eine kleine. Draußen musste Wind aufgekommen sein. Die Blätter der Bäume im Garten bewegten sich in einem gleichmäßigen Rhythmus, wie von einem riesigen Fächer bewegt. Die Wiese wurde immer dunkler, aber der Himmel war immer noch strahlend blau. Sollte sie aus dem Schrank klettern und hinaus schauen? Die Antwort kam laut schimpfend die Treppe herunter gepoltert. Inas Tante war da und wollte sich natürlich sofort ihr Zimmer anschauen. Als sie die Tür aufriss, sah man, dass sie am liebsten sofort wieder gehen würde. Ihr Gesicht, das irgendwie aussah, wie das eines Hamsters, wurde rot.  Sie trug ein grünes, langes Kleid und ihre blond gefärbten Haare waren ordentlich nach hinten gekämmt. Ihre grauen Augen blitzen wütend, als ihr Blick kurz am Kleiderschrank hängen blieb. Hatte sie Jelina entdeckt? Nein, merkte das Mädchen, als die Tante den Mund öffnete und den Kopf nach hinten drehte. „Was ist das denn hier für eine Unordnung?“ Fing sie gleich an zu motzen.

Eine Viertelstunde später saß Inas Tante immer noch auf dem Schreibtischstuhl und… wen wunderte es: Schimpfte. Langsam hatte Jelina genug. Leise klopfte sie an die Schranktür, sie wollte sich eigentlich nicht die Vorträge von Inas Tante anhören. „Irgendetwas hat da gerade geklopft, wahrscheinlich habt ihr hier auch noch Mäuse in der Decke.“ Wie konnte man Mäuse in der Decke haben? Tja, aber Jelina würde wahrscheinlich nie eine Antwort darauf bekommen. „Keine Ahnung.“ Meinte Ina. „Willst du vielleicht etwas drinken?“ Sagte sie dann, und beim Aufstehen deutete sie unauffällig auf das Kellerfenster. Zum Glück führte es in einen großen Kellerschacht.

Dann schlug Ina die Tür zu. Jelina öffnete vorsichtig die Schranktür. Dann zog sie sich am Fensterbrett hoch und kniete sich darauf. Das hatte sie schon oft gemacht, als sie noch im Kindergarten waren, um Süßigkeiten hineinzuschmuggeln, später, um unbemerkt ins Haus und wieder herauszukommen, so wie heute.

Sie öffnete das Fenster und löste das Fliegengitter leicht. Dann schlüpfte sie hinaus, schloss das Fenster so gut es eben ging und stand auf. Sie war im Kies gelandet, der ein paar weiße Spuren auf ihrer Hose hinterlassen hatte. Den klopfte sie jetzt ab und schlich dann geduckt am Küchenfenster vorbei, in dem Ina und ihre Tante wahrscheinlich gerade saßen.

Plötzlich rutschte sie fast aus. Etwas hatte in der Erde auf der Wiese tiefe Spuren hinterlassen. Die Spuren erinnerten sie an große Krallen. Ein Schauer lief ihr den Rücken herunter, sie sah sich um und rannte dann das letzte Stück zu ihrem Fahrrad.

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