♪ Titanium – David Guetta ft. Sia
Louis
Arizona, sieben Wochen zuvor
Als ich in den Lauf der Pistole starrte, blieb mir in etwa ein Bruchteil einer Sekunde, um eine Entscheidung zu treffen. Wenn ich mein Gegenüber jetzt versuchte zu entwaffnen, bestand die Gefahr, dass man Aki niederschoss, die sich ein Stockwerk tiefer befand. Denn ich ging nicht davon aus, dass dieser Mann, der mich gerade bedrohte, sich alleine im Haus aufhielt.
Außerdem..., der Gedanke, der sich in mir ausbreitete, klang mehr als verlockend. Ich wollte ihnen auf die Schliche kommen – ich wollte so tief in das Milieu hinein, wie es nur ging.
Und so warf ich meine Waffe weg und hob brav die Hände über den Kopf.
„Hey, Amigo, was geht?", fragte ich. „Meine Freundin und ich sollen Juan beim Aufräumen helfen und du bedrohst mich? Das ist nicht die feine, englische Art. Was soll ich jetzt davon halten?"
„Laber keine Scheiße, du bist ein Dealer!"
Bösartig funkelte mein Gegenüber, ein schwarzhaariger, schlanker Mann, mit einem Goldzahn, mich an.
„Ach, und was geht dich das an? Bist du ein verdammter Bulle, oder was?"
Unter allen Umständen musste ich die Ruhe bewahren und versuchen, die Kerle auf eine falsche Fährte zu führen. Ich musste sie für mich gewinnen.
Der Typ musterte mich gründlich.
„Du streitest also nicht ab, ein Dealer zu sein?"
„Warum sollte ich. Außerdem hat mein Beruf nichts damit zu tun, dass ich Juan helfe, oder?"
Ich spürte, wie der Schweiß meinen Rücken hinunter lief. Es war unerträglich heiß im Raum und das Adrenalin, das durch meine Adern floss, trug nicht dazu bei, die Hitze verschwinden zu lassen. Trotzdem versuchte ich mich locker zu geben. Ich durfte jetzt keinen Fehler machen.
„Wir haben dich und deine Freundin beobachtet. Ihr dealt mit unseren Kunden und das gefällt uns gar nicht", meinte er.
Jetzt war ich wieder am Zug.
„Hm, dann solltet ihr euch vielleicht überlegen, warum euer Kunde den Dealer gewechselt hat", warf ich ein.
Mit hochgezogenen Augenbrauen stand er vor mir und ging einen Schritt vorwärts.
„Wo kommt der Stoff her, den du verkaufst?"
Ich log, ohne mit der Wimper zu zucken.
„Aus Venezuela."
„Genauer. Venezuela ist groß."
Er fühlte mir heftig auf den Zahn, dennoch würde ich ihn täuschen können. Nicht umsonst kannten wir die Namen der Drogenbarone.
„Von Christiano, woher sonst? Oder kennst du einen anderen, der das Monopol in Venezuela besitzt?", erwiderte ich gespielt erstaunt.
Der Schwarzhaarige beäugte mich weiterhin genauer.
„Seit wann bist du im Geschäft?"
„Seit einigen Jahren. Ich war früher in Miami, doch dort wurde es mir zu heiß. Hier an der Grenze zu Mexico ist es ungefährlicher und man ist schneller untergetaucht, du verstehst?"
„Durchaus."
Grinsend umschlich er mich, wie ein Raubtier seine Beute.
„Du kannst mit der Kleinen nach oben kommen, Manuel. Der Bursche ist entwaffnet."
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Black Vision
FanfictionNew York, hektisch, immer in Bewegung und aufgrund seiner mehr als acht Millionen Einwohner eigentlich der perfekte Ort um unterzutauchen. - Ich jedoch befand mich auf einem Präsentierteller, auf einem silbernen Tablett, das stets rotierte. Sein Le...