Kapitel 3

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Daron und Ayane sitzen in einer kleinen, aber dennoch gemütlichen, Bar. Hungrig schaufelt Ayane das Essen in ihren Mund, während Daron sie nur amüsiert beobachtet.

„Bist du ganz allein unterwegs?" fragt Daron nach einer Weile. Ayane nickt nur, um nicht mit dem Essen aufzuhören.

„Warum?" will ihr Gegenüber wissen. Sie hält inne und hebt den Kopf, um ihn an zu sehen. Sie schluckt den letzten Bissen hinunter und legt dann das Besteck zur Seite.

„Ich...ich war eine Sklavin und bin weggelaufen." antwortet sie wahrheitsgemäß.

„Sklavin? Eines Himmelsdrachen?" Er mustert sie überrascht. Als Ayane den Kopf schüttelt, verfinstert sich seine Miene.

„Kannst du mir sagen, wer dich gekauft hat und wo ich ihn finde?" fragte er. Jetzt ist es das Mädchen, welches überrascht ist.

„So dämlich es auch klingt aber... es ist nur den Himmelsdrachenmenschen erlaubt Sklaven zu halten. Alle anderen werden bestraft. Ich bin zwar dafür, dass es auch den hohen Familien verboten sein sollte, doch ich bin nicht in der Position für solche Forderungen." erklärt Daron.

„Und was willst du gegen meinen Meister tun?" fragte Ayane. Für sie scheint es, als wäre Daron ebenfalls allein unterwegs.

„Ich bin Arzt bei der Marine. Wenn ich meinem Kapitän davon berichte, werden wir oder ein anderes Schiff diesen Mann finden und in Gewahrsam nehmen." Ayane zuckt zusammen. Nun da er weiß, was ihr wiederfahren ist, wird Daron sie mitnehmen wollen. Verdammt. Wieso habe ich nicht erst einmal gefragt wer er ist, bevor ich von mir erzählt habe?

„Ayane? Ist alles in Ordnung?" Sie schaut in Darons Gesicht. Er scheint besorgt.

„Tut mir Leid, wenn ich schlechte Erinnerungen geweckt habe." entschuldigt er sich.

„Äh, nein das ist es nicht. Nur... er wird nicht mehr da sein. Es gab da einen Zwischenfall. Er wird geflüchtet sein." beeilt sie sich zu sagen.

„So? Dann komm doch einfach mit aufs Schiff. Dort kannst du einem meiner Kollegen den Namen und Aussehen des Mannes sagen und er wird eine Fahndungsanzeige aufgeben." meint Daron lächelnd. Ayane nickt nur. Etwas anderes wird ihr nicht übrig bleiben. Dann muss sie sich eben etwas einfallen lassen, um da wieder raus zu kommen.



Das allzu bekannte U-Boot legt an der Insel an, ohne das große Schiff gesehen zu haben. Er kann nicht ganz nach vollziehen, warum sie dieser Bande so unbedingt aus dem Weg gehen will. Seufzend dreht sich der Kommandant der 1. Division um und geht unter Deck in die Kombüse. Dort sitzt sie. Den Kopf auf den Armen abgelegt.

„Du kannst dich nicht ewig vor ihm verstecken. Zumal ich nicht einmal verstehe, warum du vor ihm wegläufst."

„Das weißt du ganz genau." kommt die gedämpfte Antwort. Erneut seufzend setzt er sich Sharina gegenüber.

„Das ganze ist 3 Jahre her. Außerdem hat er dir nie etwas vorgeworfen..." beginnt Marco.

„Aber ich!" unterbricht sie ihn. Ruckartig hebt sie den Kopf und funkelt ihn böse an. „Ich war damals für ihn gestorben und habe mich 2 Jahre nicht blicken lassen. Ich habe mich versteckt gehalten und dann habe ich es nicht einmal geschafft ihm in die Augen zu sehen und alles zu erklären, sondern hab einfach mein Ding durchgezogen und bin dann wieder abgehauen." fährt sie leiser fort.

„Er braucht keine Erklärung. Er will nur, dass du dich nicht vor ihm versteckst." sagt Marco sanft.

„Woher willst du das wissen?" fragt Rina bissig.

„Weil er es mir gesagt hat. Vor kurzem erst, als du wieder mal allein unterwegs warst." Überrascht starrt sie Marco an.

„Nur noch ein bisschen. Bis ich sie habe." flüstert sie schließlich.

„Weißt du denn jetzt, wo sie sich befindet." fragt Marco neugierig. Seine Kameradin nickt entschlossen.

„Dann solltest du nicht mehr allzu lang warten. Es wird unruhiger und das ist wirklich nicht die Zeit für solche Kindereien." meint Marco ernst.

„Schon verstanden. Schon verstanden. Eine Woche. In einer Woche werde ich ihn treffen." verspricht Rina.

„Das will ich hoffen. Ansonsten werf ich dich vom Schiff und lass dich erst wieder drauf, wenn du wieder normal bist." mahnt er.

„Du meinst ich verhalte mich nicht normal?"

„Nein! Du bist kein Mensch der Angst hat. Schon gar nicht vor alten Freunden." Rina weiß, dass er recht hat. Seufzend steht sie auf und verlässt die Kombüse, um die Striker bereit zu machen.

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