1. Interessante Zugfahrt

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Ich stehe vor dem Bahnhof King Cross und bin in meine Gedanken vertieft. Heute trete ich zum zweiten mal mein 7. Schuljahr an, denn nach dem Krieg hatten wir alle die Möglichkeit das Schuljahr zu wiederholen. Ich freue mich, dass meine Hogwartszeit nun doch noch nicht vorbei ist. Auch wenn vieles nicht mehr so ist wie früher... Dumbledore ist Tod. So viele Narben  sind durch den Krieg hinterlassen worden, so viele sind gestorben. Außerdem haben Freundschaften gelitten, sind zerstört worden und Herzen wurden gebrochen. Und Hogwarts... Meine geliebte Schule, die Schule von uns allen war komplett zerstört, sie war ein Schlachtfeld, eine Ruine...  Und trotz allem, wurde sie wieder aufgebaut, und strahlt jetzt wieder in ihrem alten Glanz. Ich war eine von denen die geholfen haben, Hogwarts wieder aufzubauen.

Langsam gehe ich durch die Absperrung vom Gleis 9 3\4. Viele junge Zauberer und Hexen stehen bei ihren Familien und sehen sich aufgeregt um. Bei diesem Anblick werde ich traurig. Nachdem ich meinen Eltern die Erinnerung von mir nahm, um sie zu schützen, habe ich sie nicht wieder gesehen. Ärzte aus dem St. - Mungo haben versucht die Erinnerungen wiederherzustellen, - ohne Erfolg. Ich sehe mich weiter um und sehe viele bekannte Gesichter. Ich suche nach Harrys schwarzem Haar und finde es schließlich bei Rons roten Haaren. Eigentlich müsste ich bei Rons Anblick irgendetwas fühlen, aber da ist nichts. Nach unserer Trennung im Sommer fühlte ich mich eher frei und ich war bereit einzusehen, dass meine Gefühle für Ron eher auf freundschaftlicher Basis lagen. Trotzdem betrübt es mich, dass Ron die Trennung nicht so leicht weggesteckt hat.

Lachend gehe ich auf die beiden zu und begrüße beide herzlich. Ich freue mich vorallem Harry wiederzusehen. Bei seinem Anblick fängt mein Herz schneller an zu schlagen und ich muss automatisch grinsen. Etwas irritiert von mir, mustere ich ihn genauer. Ich muss zugeben, dass er noch attraktiver geworden ist. Seine schwarzen Haare sind verwuschelt und durch sein weißes T-shirt schimmern seine Bauchmuskeln. Was habe ich denn bitte für Gedanken? Harry ist mit Ginny zusammen!

"Komm wir suchen uns ein Abteil, sonst nehmen uns die Babys noch die Plätze weg" ,sagt Ron. Tadelnd sehe ich ihn an, folge Harry und Ron aber in den Hogwartsexpress. "Es ist so schön wieder hier zu sehen, und endlich wieder das Gefühl von zu Hause zu haben" ,sage ich, während wir durch den Zug laufen. "Ja, endlich wieder Hogwarts," antwortet Harry und blickt mir tief in die Augen. Verwirrt schaue ich zur Seite und sehe ein leeres Abteil. Mit einer Handbewegung mache ich Ron und Harry darauf aufmerksam.

Schnaufend versuche ich meinen schweren Koffer in die Ablage zu legen, aber ich bin zur klein. "Komm ich helfe dir" ,flüstert Harry. Ich atme erschrocken auf, als Harrys Hand meine streicht. Verwundert schaue ich ihn an, aber er verstaut unbeirrt meinen Koffer. Hastig setze ich mich. "Wo ist eigentlich Ginny?" ,frage ich, um mich von meinen komischen Gedanke abzulegen. Ron zuckt nur mit den Schultern und auch Harry gibt keine Antwort. Nach ein paar Sekunden sagt er leise: Ich weiß es nicht. Wir haben uns in den Ferien getrennt." "Das ist ja schrecklich! Warum denn?" ,frage ich Harry. "Menschen trennen sich nun mal," sagt Harry wütend. Erstaunt sehe ich ihn an und beschließe mich mit Lesen zu beschäftigen. Aber irgendwie klappt das nicht, denn ich muss die ganze Zeit an Harry denken. Und warum ich überhaupt so über ihn denke. Warum freut sich ein Teil in mir über die Trennung? Habe ich mich vielleicht in meinen besten Freund verguckt? Nein, dass kann nicht sein, dass darf nicht sein. Ich beschließe Ginny zu suchen, ich muss mich ablenken und mehr über die Trennung herausfinden.  "Ich gehe Ginny suchen" ,sage ich schnell.

Langsam laufe ich durch den Gang und spähe in die Abteile. Ganz weit hinten entdecke ich Ginny schließlich alleine in einem Abteil. Sie ist am weinen. Leise gehe ich rein und setze mich zu ihr. Sanft nehme ich sie in den Arm und tröste sie. Ich denke, sie weint wegen der Trennung mit Harry. Aber Ginny stößt mich von sich und guckt mich mit zornig an. Verwirrt sehe ich sie an und frage sanft: "Was ist den los Ginny?" Ginny guckt mich erbost an und schreit: "Was los ist? Ich sag dir was los ist! Harry hat sich von mir getrennt und das ist alleine deine Schuld. Ich hasse Dich! Ich will nie wieder etwas mit dir zu tun haben!" Mit diesen Worten braust Ginny aus dem Abteil und lässt mich verdutzt zurück. Entsetzt und ziemlich traurig gucke ich ihr hinterher. Ich habe doch gar nichts getan. Was ist nur los mit ihr?

Völlig fertig mit den Nerven gehe ich aus dem Abteil und laufe durch den Gang. Hin und her, hin und her, hin... Ich muss einfach nachdenken. "Granger?" Verwirrt sehe ich auf und erblicke Malfoy. Er grinst mich an und sagt: "Na Schlammblut." Ich blinzel ihn böse an, habe aber nicht die Kraft in irgendeiner Art und Weise zu kontern. Eilig gehe wieder in mein Abteil. Harry ist leider nicht da, sonst hätte ich ihn wegen dem Trennungsgrund gefragt. Ron schnarcht vor sich hin, also schnappe ich mir ein Buch. Ich ziehe mir schnell meinen Umhang an und verkrieche mich hinter dem Buch.

"Hermine!" Müde blicke ich auf. "Du bist eingeschlafen, wir sind da" ,sagt Ron. Schnell springe ich auf und schnappe mir meinen Koffer, der schon neben mir steht. Ohne auf Harry und Ron zu warten stürme ich aus dem Zug. Ich weiß selbst nicht warum ich nicht auf die beiden gewartet habe. Ich muss erstmal etwas Abstand halten. Meine Gedanken zu Harry, die Sache mit Ginny... Aber ich hätte vielleicht nicht so schnell laufen sollen, denn ich stoße mit Malfoy zusammen. "Na Schlammblut, konntest du es nicht abwarten, bis du mich wiedersiehst?" lacht er. "Wo von träumst Du Nachts?" ,zicke ich ihn an. Grinsend sagt er: "Unterschiedlich, aber meistens träume ich davon wie es ist dich stöhnend unter mir zu haben. Fassunglos starre ich ihn an. "Tut mir leid, Schlammblut. Ich vergaß, dass du noch Jungfrau bist." ,sagt er dann. Jetzt bin ich richtig sauer und zische: "Glaubst du wirklich, du bist die einzigste Person, die ein Sexualleben hat?"

(Ist überarbeitet) (1034 Wörter)

Wette niemals um die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt