Unbroken - Kapitel 1

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Unbroken - Kapitel 1

"Macy...", flüsterte seine tiefe Stimme, ein Schauer lief mir den Rücken hinunter, als seine Hand meine Wange streichelte. Ich ließ den Wind durch meine roten Haare wehen, während meine Augen fest geschlossen waren. Bei ihm konnte ich all meine Sorgen vergessen - nichts war von Bedeutung, gar nichts... Nur er und ich, ich öffnete meine Augenlider, um sein gutaussehendes Gesicht, seine blonden, verwuschelten Haare und seine wunderschönen braunen Augen zu betrachten.

Aber was ich sah war nicht das, was ich erwartete. Ich stieß ihn weg. "Du bist nicht Aaron!" Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, doch er lachte nur in sich hinein, sein dunkles Haar gestylt und durchdringend blaue Augen, die mich mit einer Spur Humor beobachteten. "Du hast recht, der bin ich nicht, ich bin viel besser."

Meine Augen flogen auf. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, meine Haut, heiß und feucht vom Schweiß, kribbelte.

"Blaze..." Die Worte verließen meinen Mund, der Name zu dem Gesicht. Er war in meinem Traum, ich habe niemals vorher mit diesem Jungen geredet.

Ich drängte den verwirrenden Traum aus meinen Gedanken, während ich schnell aus dem Bett aufstand. Ich griff die Klamotten, die mir am Nächsten waren und welche sich als meine Röhrenjeans und einem ACDC T-Shirt entpuppten. Ich humpelte die Treppen herunter, während ich gleichzeitig versuchte mich anzuziehen - dank des eigenartigen Traumes, war ich nun drauf und dran zu spät zu kommen.

Ich konnte einfach nicht zu spät kommen, auf keinen Fall konnte ich an meinem eigenen 2. Jahrestag zu spät kommen. Ich kam an dem Bild von Aaron und mir, das vor dem Haus aufgenommen wurde, vorbei. Ein Lächeln bildete sich langsam auf meinen Lippen. "Ich kann nicht glauben, dass es schon zwei Jahre sind...", murmelte ich vor mich hin bevor mir wieder einfiel, dass ich spät dran war. Ich stürzte durch die Vordertür, das Skateboard in der Hand, um zur Schule zu rasen.

~

An der Schule angekommen, war ich noch immer aufgeregt über Aaron's und meinen zweiten Jahrestag. Er war der Star-Quarterback der Schule, klug, mitfühlend, lustig, unglaublich heiß und jedes Mädchen wollte ihn. Wie konnte ein Skatergirl wie ich ihn bekommen...?

Ich ging gerade die Treppen, die mich zum Hauptgebäude führten, hinauf, als Chloe dieselben herunter gerannt kam und direkt in mich hinein krachte. Sie zog mich in eine feste Umarmung. "Hey."

"Macht es dir etwas aus, wenn wir zur Bibliothek gehen, ich muss noch etwas ausdrucken vor der Stunde?" ,fragte sie, mit einer Stimme, die etwa eine Oktave höher als gewöhnlich war...

"Ja klar, aber danach treffe ich Aaron."

"Macy, bitte komm schon.", drängte Chloe.

Warum benahm sie sich so komisch...

Selena kam als nächstes aus dem Hauptgebäude und hakte sich bei mir unter. "Komm schon.", zerrte sie mich hinterher.

"Was geht hier vor?" Ich zog meine Augenbrauen fragend nach oben und schaute sie an. Sie wussten, dass das mein Tag war, warum versuchten sie ihn zu ruinieren? Das machte mich ziemlich wütend. Ich zuckte mit den Achseln und machte mich auf den Weg, die Treppen hinauf. Jetzt gerade war ich nicht in der Stimmung für irgendwen, außer Aaron.

"Sorry Macy", wisperte Selena hinter mir.

Was tat ihr leid? Wofür entschuldigte sie sich?

Dann sah ich es, Aaron hatte seinen Arm um die Taille irgendeiner blonden Tussi geschlungen, ihre Lippen miteinander verbunden. Sie saugte an seinem Gesicht, als gäb's kein Morgen mehr.

Ich fühlte mein Herz, wie es in diesem Moment in tausend Stücke zerbrach...Mein Kinn fiel mir bis auf den Boden, alles was ich tun konnte, war die beiden anzustarren.

"Du brauchst diesen Arsch nicht.", sagte Chloe leise und versuchte mich zum gehen zu bewegen. Ich schüttelte ihre Hand ab und bewegte mich langsam in Richtung Aaron. Ich stand direkt vor ihm, aber er war zu beschäftigt sich auszumalen, wie viele Stellungen er mit ihr ausprobieren könnte, um mich auch nur zu bemerken.

"Aaron",sagte ich, doch es kam mehr wie ein Wispern heraus.

Er drehte seinen Kopf langsam und ließ endlich von den Lippen der Blonden ab. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung leicht, als er mich neben sich sah.

"Äh...hey Mace. Hast du meine SMS heute Morgen bekommen?", flüchtete sich Aaron ungeschickt aus der Situation. Wenn Blicke töten könnten, läge dieser Junge jetzt tot auf dem Boden. Ich knirschte mit den Zähnen bevor ich ihm antwortete. 

"Nein..." Ich starrte das blonde Mädchen, das an ihm hing, zornig an. Was hat sie, was ich nicht habe? Ich dachte, Aaron wäre der Eine. Dass wir miteinander alt würden, heirateten und Kinder kriegten. Ich habe mich getäuscht - letztendlich war auch er nur Abschaum - ein weiteres Arschloch.

"Nun, es tut mir leid, aber...es ist aus." Seine Stimme klang alles andere als aufrichtig, der Junge, den ich einst geliebt habe, sieht nun zu, wie ich langsam zusammenbrach. Aber ich weigerte mich ihn sehen zu lassen, wie ich weine.

"Das kann ich sehen.", ich starrte erst die Schlampe an, dann Aaron.

"Keine schlechten, schwierigen Gefühle?" Aaron nahm den Arm von ihrer Taille und hielt mir seine Hand hin. Ich starrte ihn nur an, war das sein Ernst? Ich schlug sie weg. "Heute war unser zweiter Jahrestag."

Ich sah eine Spur von Schuld in seinen Augen blitzen. "Scheiße, Mace ich wollte nicht..." Er stellte sich anders hin, um näher bei mir zu stehen, schnell wich ich zurück, als stünde er in Flammen.

Ich lachte laut auf, was ihn zu erschrecken schien. " Oh keine Sorge - Alles Gute zum zweiten Jahrestag - bestes Geschenk aller Zeiten!" Ich drehte mich um, um von ihm wegzukommen, aber er griff meine Hand und zog mich zurück.

"Mace, können wir bitte reden? Du verstehst nicht..."

Ich unterbrach ihn mitten im Satz. "Spar dir das für jemanden auf, der einen Sch***--" Gerade als ich fluchte, ertönte die Glocke, die die erste Stunde ankündigte. Ich konnte sehen, wie die Leute uns beobachteten und tuschelten. Meine Tränen zurückhaltend, hielt ich meinen Kopf trotz allem hoch in die Luft und marschierte davon.

"Mace!", hörte ich Aaron rufen, ich drehte mich um. "Habt Spaß alle möglichen Geschlechtskrankheiten ZUSAMMEN zu kriegen!", rief ich ihm zu. Und mit diesen Worten ging weg von ihm, dem einzigen Jungen, der mich zum Weinen, zum Lachen und Lächeln zur gleichen Zeit bringen konnte. Ich wollte Aaron niemals wieder sehen.

--------> Bild an der Seite: Macy Hawthorne

Fake Dating the Enemy [deutsche Übersetzung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt