Familienchroniken

Die vergessenen Söhne

Mal wieder ein sonniger Tag, wie die ganze Woche schon. Da Slash unterwegs war, die Kinder aber unbedingt in den Zoo wollten, beschloss Duff alleine mit den Kindern in den Zoo zu gehen. Leider fand Duff auch den asiatischen Hocker nicht, den er sonst immer mitnahm, um danach noch Picknicken zu gehen. Picknick musste also ausfallen. "Axl, Steven, Izzy, Lexxi! Wir fahren in den Zoo.", rief Duff nun seine Kinder und die fünf kamen sofort runter gerannt und zogen ihre Schuhe an. Kurze Zeit später saßen alle im Auto und fuhren los zum Zoo.

Und schon lösten sie die Tickets und liefen in den Zoo. In weiser Voraussicht, dass Duff wieder nur für fünf Geld mitgenommen hatte und nicht für sechs, hatte Axl organisiert, dass die Jungs ihr Taschengeld zusammengelegt hatten und so auch Gilby eine Karte kaufen konnten. Duff hatte sich gleich zehnmal entschuldigt und versprochen, dass die Jungs zuhause das Geld wieder bekommen und darüber hinaus ein Eis. Die Jungs lachten darüber, ihre Mutter konnte manchmal so vergesslich sein. Doch sie ließen sich alle nicht beirren und gingen zuerst zu den Pantern. Und so liefen sie von einem Tiergehege zum Anderen, mal standen sie länger da mal weniger lang. Beim Koala Gehege trafen sie auf einen Tierpfleger, der den Kinder ein bisschen was über die Koalas erzählte, was die Jungs sichtlich faszinierte. Nur Izzy interessierte es nicht wirklich, wie immer. Daraufhin schlug der Mann vor sie noch zu den Kängurus begleiten, zu denen er als nächstes musste und ihnen auch über diese einiges zu erzählen. Dort angekommen durften die Jungs dann, nachdem sie versprochen hatten ganz vorsichtig zu sein, sogar eines der Kängurus streicheln. Duff hatte mal wieder Lexxis und Gilbys Adoption benutzt um etwas zu erreichen, was normalerweise nicht erlaubt war. Und da vergaß er Gilby auch nicht.

Als es langsam zu dämmern anfing, gingen sie langsam in Richtung Ausgang, Sie waren länger geblieben als sonst, da sie ja nicht anschließend picknicken gehen würde. Nun musste Lexxi unbedingt nochmal auf die Toilette, also gingen sie nochmal aufs Klo, bevor sie gingen und auch die anderen Jungs beschlossen vor der Autofahrt nochmal pinkeln zu gehen. Duff wartete am Ausgang auf sie und als Lexxi und Izzy, die als erstes fertig waren kamen, schnappte er sie an den Händen und verließ unter bösen Blicken des Pförtners, der schon seit drei Minuten abschließen wollte, den Zoo, lief zum Auto und fuhr los. Lexxi und Izzy versuchten vom ersten Moment an, Duff zu sagen, dass Axl, Steven und Gilby noch fehlten, doch es war vergeblich. Er telefonierte mit Slash, der auch den Hocker wiedergefunden hatte und die beiden planten, zu genau und lautstark während ihrem Telefonat ihre nächste Nacht. Die Jungs schämten sich in Grund und Boden. Zum Einen, weil ihre Brüder noch im abgeschlossenen Zoo alleine waren und zum Anderen, wegen dem, was sie gerade hörten.

Im Zoo kamen die drei anderen Jungs zum Eingang und sahen, dass ihre Mutter und ihre Brüder schon gegangen waren. Axl fluchte wild vor sich hin: "Mama ist so ein Arsch! Dauernd vergisst er uns! Mit Papa wäre das nicht passiert!", Gilby war es schon am meisten gewöhnt und zuckte mit den Achseln ehe er Steven tröstete, der Tränen in den Augen hatte. Ihr Vater machte immer sehr deutlich, dass Axl der Lieblingssohn war und auch bei ihrer Mutter merkte man, dass sie Lexxi bevorzugte, da er eben der war um den man sich am meisten Sorgen musste. Izzy war der unkomplizierteste Sohn und daher auch oft im Rampenlicht und Steven und Gilby hatten nun mal damit zu kämpfen, das Nesthäschen und der vergessene Adoptivsohn zu sein. Nur Steven war sensibler und so war es für ihn immer besonders schlimm zu merken, dass er nicht so wichtig war. Axl schimpfte immer noch "Und Izzy und Lexxi?! Solche Verräter!", nahm aber Steven ebenfalls in den Arm, als plötzlich der Tierpfleger von vorhin vorbei lief. Nachdem die Jungs ihm die Situation erklärt hatten, meinte er, dass es bestimmt längst aufgefallen war, dass die Jungs fehlten und Duff schon wieder auf dem Rückweg war. Er versprach mit ihnen zu warten und so erzählte er ihnen noch ein wenig von den Tieren. Nachdem eine Stunde vergangen war und Duff immer noch nicht zurückgekommen war, meinte der Pfleger ob man nicht mal bei ihnen anrufen sollte. Gilby sagte, dass sie keine Handys hatten und auch die Handynummer ihrer Mutter nicht kannten. Da viel Axl etwas ein. Er schlug sich gegen die Stirn. "Schauen Sie bitte mal in ihre Hosentaschen ob da ein Zettel ist." Der Tierpfleger tat dies verdutzt, während die Jungs leicht rot anliefen, als er tatsächlich einen Zettel fand. Ihre Mutter machte sich echt an jeden ran. Diesesmal zu ihrem Glück. Der Mann wählte ohne zu Fragen die Nummer, worüber die Jungs mehr als froh waren.

Als Duff, Izzy und Lexxi nach Hause kamen, schickte Duff die Kinder, die unaufhörlich auf ihn einredeten unter Androhung von Hausarrest ins Bett und telefonierte mit Slash bis dieser nach Hause kam. Als Slash kam fragte er ob die Kinder schon schlafen würden, was Duff bejahte. Schelmisch grinsend schob Slash Duff ins Schlafzimmer. Gerade als Duff begann, Slashs Hose zu öffnen klingelte sein Handy. Verwirrt nahm er an und erschrak als er hörte, dass seine Jungs noch im Zoo waren. "Ich bin gleich da." schrie er in den Hörer, ehe er auflegte. Ein verdutzter Slash sah ihn an. "Ich habe Axl und Steven im Zoo vergessen.", war Duffs panische Antwort, Slash stöhnte auf. Ihm war klar, dass auch Gilby noch im Zoo war. Und schon rannten die beiden zum Auto und fuhren los.

Als sie im Zoo ankamen, fanden sie einen besorgten Tierpfleger, einen schlafenden Gilby, einen wütenden Axl und einen weinenden Steven. Slash schloss seine beiden wachen Söhne in die Arme und beruhigte Axl, der nach wie vor außer sich war, indem er ihm eine Klatschte. Dies war die einzige Möglichkeit ihn zu beruhigen. Dann ließ er Axl los und nahm Steven noch fester in den Arm und brachte die beiden zum Auto indem er Duff hatte warten lassen. Dann entschuldigte er sich vielfach bei dem Pfleger und trug den schlafenden Gilby ins Auto. Nun konnten endlich alle nach Hause fahren.