Am nächsten Morgen wachte ich viel zu früh auf. Ich rieb mir verschlafen die Augen und ging aus dem Zelt, um mich strecken zu können. Die Sonne kitzelte mich bereits, sie war es wohl, die mich aufgeweckt hat. Es war zu hell. Als ich wieder hinein gehen wollte, lief ich in Chrissie hinein.
,, Na Morgenmuffel, auch schon wach?"
,,Tolle Art, begrüsst zu werden!Und was heisst hier schon?"
,,Es ist bereits halb acht. Wir haben nur noch eine Stunde Zeit, um unser Frühstück zu geniessen. Ich wollte dich gerade wecken. Wie ich sehe, ist dies aber nicht mehr nötig.''
,,Ist das dein Ernst?", fragte ich panisch.
,,Im Ernst. Zieh dir aber noch deinen Overall von gestern an und kämm dir deine Haare. Jetzt siehst du nämlich wie eine Schreckschraube aus.''Ich ging wieder hinein und zog mir schnell meinen Overall über. Chrissie drückte mir ihren Kamm in die Hand, da sie wohl vorausgesehen hatte, dass ich keinen dabei habe.
Danach liefen wir gemeinsam zum Speisesaal. Ich schnappte mir zwei Croissants, einen Apfel, ein Glas Orangensaft und einen Schwarztee. Chrissie holte sich drei (!) Scheiben Brot mit Butter und Marmelade und einen Kaffee. Wir setzten uns an den Tisch von gestern.,,Wann wollen wir eigentlich zu Amelia gehen?", fragte ich, als ich gerade meine Croissants verschlungen hatte.
,,Weiss nicht. Gleich nachdem wir mit dem Frühstück fertig sind, würde ich ich sagen.", nuschelte Chrissie mit vollem Mund.
,,Gute Idee. Aber weisst du, wo ihr Büro ist?"
,, Keine Ahnung. Finden werden wir es aber bestimmt. Die Schule kann ja nicht so riesig sein, so dass wir uns verlaufen."Wir liefen aus dem Speisesaal hinaus um nachzuschauen, wo die Schule lag.
,, Die Schule ist ja auf der anderen Seite des Geländes. Ich freu mich schon wahnsinnig darauf, dorthin zu laufen.", sagte Chrissie so sarkastisch wie nur möglich. Ich musste lachen. ,,Was ist daran so lustig?"
,,Nichts. Es ist nicht einmal so weit wie es aussieht. Es ist noch viel weiter.", gluckste ich.
,,Na toll. Wie sollen wir jemals überhaupt an der Schule ankommen, wenn wir noch nicht einmal wi..."Ich wurde unterbrochen, als eine sehr entschlossen aussehende Amelia hereingestürmt kam. Amelia lief genau auf mich und Chrissie zu. Sie hielt vor uns.
,,Emma, Chrissie, hättet ihr die Freundlichkeit euer Frühstück zu beenden und mir zu folgen?"
Die Frage war eher ein Befehl als eine Bitte. Ihre Stimme klang so, als ob sie keine Widerrede dulden würde und sie uns andernfalls auch gegen unseren Willen mitnehmen würde. Wir folgten ihr lieber ohne zu murren. Chrissie stopfte sich den letzten Bissen ihres Brotes in den Mund und ich trank meinen Tee fertig. Sie führte uns in die Bibliothek und schickte die Anwesenden Schüler hinaus.
,,Ihr fragt euch sicher, warum ich mir euch sprechen möchte?" Wir nickten.
,,Nun ja, für die nächsten drei Tage werdet ihr die einzigen Schülerinnen aus dem ersten Jahrgang sein, die schon hier sind. Mir ist aufgefallen, dass du Emma, keine weiteren Kleider dabei hast. Deshalb wollte ich euch anbieten, mit mir heute in der Stadt shoppen zu gehen. Über Dienstag/Mittwoch können wir Reiten gehen und ich zeige euch ein wenig die Umgebung und am Donnerstag könnt ihr mit mir die neuen Schüler am Bahnhof abholen gehen. Natürlich nur wenn ihr wollt."
,,Wir wollten sowieso heute shoppen gehen. Aber wieso können wir nicht alleine gehen? Und wieso mit ihnen? Ich meine , sie sind die Direktorin", fragte Chrissie
,,Ich muss noch einige Besorgungen in der Stadt machen und da es in nächster Zeit sonst keine Möglichkeit mehr gibt, in die Stadt zu gehen, wollte ich euch heute mitnehmen."
,,Da gibt es nur ein kleines Problem", sagte ich.
,,Und welches?", fragte Chrissie.
,,Das wüsste ich auch gerne", sagte Amelia
,,Was werden die Schüler denken? Und vor allem: Ich habe kein Geld"
,,Sie werden nichts denken, denn erfahren werden sie es nicht. Meine Abwesenheit wird ihnen gar nicht auffallen, denn sie sehen mich sehr selten. Und was euch betrifft, werden sie sich auch keine Sorgen machen", erwiderte Amelia.
,,Was ist mit Geld? Ohne kann ich ja auch keine Kleider kaufen", sagte ich erneut.
,,Darum kümmern wir uns später. Seid in einer halben Stunde wieder vor dem Speisesaal", rief uns Amelia zu.
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Just another lie
FantasyAls Emma ohne es zu wissen ihr zu Hause verlässt, wird sie auf die Academy of Elements geführt. Dort muss sie lernen, ihr Element zu kontrollieren. Sie findet an der Schule schnell neue Freunde. Emma weiss nicht, dass sie Teil einer Prophezeiung ist.