Kapitel 1

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Ich liebe meine Arbeit in der Hölle. Besonders seit Crowley der König ist. Er ist ein sehr guter König und unter seiner Leitung fühle ich mich gut. Ich verbringe schon sehr viele Jahre hier unten und habe sowohl Lucifer als auch Lilith miterlebt, doch beide waren mir nicht geheuer. Sie haben mich zum Glück nie so richtig beachtet und ich konnte in Ruhe meiner Arbeit nachgehen. Aber jetzt, da Crowley an der Macht ist, gefällt es mir hier noch viel mehr und ich achte stets auf eine perfekte Ausführung und gute Ergebnisse, denn für den König ist das Gute noch nicht gut genug. Er hat kein Problem damit, einen Dämon zu vernichten, der seine Arbeit nicht gewissenhaft ausführt oder Zweifel an ihm hat. Noch ein Grund, weshalb ich auf Perfektion achte.

Ich gehe den Gang entlang zu einer der Folterkammern. Meine heutige Arbeit besteht darin, Informationen aus einem anderen Dämon zu bekommen, der sich hinter Crowleys Rücken mit anderen Monstern zusammenschloss, um ihn zu stürzen. Crowley hat es jedoch herausgefunden und ihn in die Kammer gesperrt. Er erteilte mir den Auftrag, ihm diese Informationen zu beschaffen, was mich ziemlich verwundert hat. So etwas ist doch wichtig und speziell auf ihn bezogen, wieso gibt er es also an mich weiter? Aber es ist egal ob ich es verstehe oder nicht, ich widerspreche ihm nicht und führe jeden Befehl, den er mir erteilt, ohne zu zögern und ohne zu fragen aus. Ich betrete die Kammer und verriegele die Tür, nehme die Schürze vom Haken neben der Tür und binde sie mir um. Der Dämon sitzt in der Mitte des Raumes gefesselt auf einem Stuhl. Die Fesseln sind mit Dämonenfallen bedruckt, was ihm also jegliche Flucht- und Abwehrversuche unmöglich macht. Er sieht zu mir auf und grinst, beobachtet mich dabei, wie ich den Wagen mit den Folterinstrumenten zu ihm schiebe.

„Also. Redest du freiwillig oder muss ich dich dazu zwingen?"

„Schätzchen, du bekommst nichts aus mir raus."

„Das werden wir ja noch sehen."

„Ich freu mich schon drauf."

Ich drehe mich zum Wagen und gucke mir die Auswahl an. Um einen Dämon zu foltern, muss man kreativ sein. Wir können viel Schmerz wegstecken, haben alle eine grausame Vergangenheit. Mit ein wenig Prügel und Beschimpfungen ist es da nicht getan. Ich ziehe die zwei Schüsseln näher zu mir. Eine ist mit Weihwasser gefüllt und die andere mit Salz. Ich nehme eines der Jagdmesser, dessen Klinge scharf gezackt ist, und tauche es in das Weihwasser, drehe mich zu dem Dämon und schneide ihm damit beide Unterarme auf. Seine Schreie hallen von den Wänden wider und seine Atmung wird schwerer. Ich gucke ihm tief in die Augen und bohre mit der Messerspitze in der Wunde. Der Dämon kneift die Augen zu und schreit, beißt dann aber die Zähne zusammen um stark zu erscheinen. Es ist jedes Mal das gleiche, sie alle wollen stark sein und es durchstehen, bis sie am Ende aber alle zusammenbrechen und einem alles verraten, was man will. Ich lege das Messer ab und nehme einen Hammer, gucke ihn an.

„Erzählst du mir nun, was du vor hast?"

„Niemals!"

„Wie du willst."

Ich strecke seine Hände auf den Armlehnen des Stuhles und haue mit dem Hammer auf jeden einzelnen seiner zehn Finger. Man kann laut und deutlich hören, wie jeder seiner Fingerknochen bricht. Seine Schreie werden immer lauter und er hat Schwierigkeiten, einen auf tapfer und stark zu machen. Ich lege den Hammer ab und nehme die Zange. Damit ziehe ich ihm die Fingernägel raus und hau mit der Zange auf die frische Wunde. Er fängt an sich zu winden und schreit, aber das bringt ihm nicht viel. Ich lege die Zange wieder weg und gucke ihn an. Er hat sichtlich Schmerzen, was bedeutet, dass ich meinen Job ganz gut mache. Ich hoffe nur, dass er langsam mal anfängt zu reden, denn ich möchte Crowley die Informationen so schnell wie möglich liefern. Er soll nicht unnötig lange warten.

„An deiner Stelle würde ich jetzt anfangen zu reden."

„Nein.... ich werde nichts sagen..."

Nimm mich, mein KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt