18. März
Ich spürte die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Ich öffnete langsam meine Augen und realisierte, dass ich endlich das erste Mal richtig schlafen konnte.,,Hast du deine Eltern schon benachrichtigt?", fragte mich Dianne. ,,Nein, dass werde ich auch nicht.", sagte ich stur. ,,Hm...wie alt bist du Aurora?", fragte mich Dianne.
,,18." ,,Warum verhältst du dich dann nicht so?", fragte sie streng und stand auf. Ich guckte ihr geschockt hinter her. Durfte sie überhaupt so mit mir reden? Dianne holte eine dicke Akte raus und setzte sich wieder hin. ,,Aurora... ich weiß, dass was vor fast zwei Jahren passiert ist mit deinem Freund. Willst du mir endlich erzählen was passiert ist?", fragte sie mich. Ich schluckte und starrte sie emotionslos an.Flashback
,,Willst du wirklich schon nach hause? Meine Eltern haben dir doch angeboten im Gästezimmer zu schlafen.", sagte ich leise und nahm Jo's Hände in meine. Er guckte zu mir nach unten und lächelte. ,,Nein, aber danke. Ich muss wirklich nach Hause. Ich hab dir doch erzählt, dass meine Tante aus Arizona morgen kommt.", sagte Jo leise. ,,Wenn es sein muss...aber fahr vorsichtig.", sagte ich. Es bildete sich sofort ein lächeln auf Jo's vollen Lippen. Seine dunkel braune Augen musterten mein Gesicht. ,,Willst du mich endlich küssen?", fragte ich leise, als er sich zu mir runter beugte. ,,Wie Sie wünschen.", sagte er und legte seine Lippen auf meine. Seine Lippen fühlten sich wie immer so schön weich an und seine Küsse waren immer was besonderes für mich. Jedes mal bekam ich weiche Knie und Schmetterlinge im Bauch. Ich fuhr -wie immer- mit meinen Fingern durch seine weichen, hell braunen Haaren. Er löste sich sofort, als unser Kuss etwas leidenschaftlicher wurde. ,,Wir sehen uns dann am Sonntag.", sagte er leise gegen meine Lippen. ,,Okay." Er lächelte und gab mir ein Kuss auf die Stirn und ging aus meiner Tür raus. Ich grinste wie eine verrückte und ging wieder auf mein Zimmer.2 Stunden später
,,Aurora?!", fragte mich plötzlich meine Mutter als sie in mein Zimmer hineingestürmt kam. ,,Was ist?", fragte ich und sprang auf. ,,Es ist was...was p-passiert.", sagte sie total verstört. Ich ging zu ihr und nahm ihre kalte Hände in meine Hände. ,,Mum, was ist passiert?", fragte ich ruhig. ,,J-Jonathan... Jonathan hat ein Unfall gebaut.", sagte meine Mutter plötzlich und fing an zu weinen. Ich dagegen starrte sie ungläubig an. ,,Was?", fragte ich schockiert. ,,W-wie geht es ihm?", fragte ich leise und hoffte nur, dass er kleine Verletzungen hatte. ,,E-er ist...Aurora... es tut mir so leid, Schatz.", sagte sie und fing wieder an laut zu weinen. Ich spürte wie die Tränen anfingen auf meine Wangen zu strömen. Ich brach komplett zusammen und saß auf dem Boden. ,,ER KANN NICHT TOT SEIN.", schrie ich so laut ich konnte und weinte durch das ganze Haus. Meine Mutter kniete sich zu mir nach unten und nahm mich fest in den Arm. ,,Ich...i-ich liebe ihn doch.", sagte ich stotternd. ,,Ich weiß mein Schatz...", sagte sie leise. ,,Warum? Warum er?", fragte ich immer noch weinend und fuhr mir durch die Haare. Ich wollte einfach nur sterben. Ich konnte gar nicht richtig glauben, dass Jonathan tot war. Ich wollte ihn doch am Sonntag wieder sehen. Der Gedanke, dass ich ihn niemals wieder sehen würde, machte mich kaputt...es brachte mich um. Ich habe ihn doch angeboten im Gästezimmer zu schlafen...hätte ich ihn einfach überredet. Warum habe ich ihn nicht überredet zu bleiben? Wäre er doch einfach geblieben und nicht nach Hause gefahren... alles war meine Schuld. Ich nahm die ganze Schuld auf mich, ich konnte ihn davon abhalten nach Hause zu fahren, aber ich tat es nicht. Ich hatte die Chance...
Flashback Ende,,Mein Freund ist durch ein Autounfall gestorben. Es hat draußen geregnet und er konnte den Geisterfahrer nicht sehen, da der Geisterfahrer keine Lichter an hatte...er wurde noch nicht mal ins Krankenhaus gebracht...er war sofort tot.", sagte ich und merkte wie ich laut schluchzte und die Tränen über meine Wange flossen. Ich wollte nicht weinen. Dianne hielt mir ein Taschentuch vor meinen Augen und schon nahm ich diesen und trocknete damit meine Tränen. ,,Ich glaube wir haben genug für heute.", sagte Dianne. ,,Ja, genug.", sagte ich leise und stürmte aus dem Zimmer. Ich merkte wie schwer ich atmete und wie mein Herz vor Wut schnell pochte. Ich war wütend auf mich selber, da ich mich selber hasste und ich hasste mich, da ich Jonathan bei mir haben könnte. Ich konnte ihn retten, ihn vor seinem Schicksal retten.
,,W-was ist denn mit dir los?", fragte mich Kelsey überrascht, als ich in 'mein' Zimmer rein stürmte. ,,N-nichts.", murmelte ich leise und drehte mich etwas von ihr weg. Plötzlich legte sie ihre Hand auf meinem Rücken und streichelte diesen sanft. ,,Aurora...ich sehe doch, dass irgendwas nicht stimmt. Was ist los?", fragte sie mich leise. Ich drehte mein Kopf zu ihr und blickte in ihre große Augen. ,,Ich kann und will nicht mehr.", sagte ich leise. ,,Ich weiß, aber wir müssen weiter machen. Wir können nicht aufhören zu leben, da uns was schreckliches passiert ist. Wir müssen leider weiter leben.", sagte sie. Ich starrte auf meine Füße und schwieg. Sie hatte recht, aber es war nicht so einfach. ,,Ich weiß, dass es nicht einfach ist, Aurora. Niemand der hier ist, hat es leicht. Jeder der hier ist, hat ernsthafte Probleme... wir gehören leider zu diesen Personen, aber uns bleibt nichts anderes übrig, als weiter zu leben.", sagte sie wieder und schon guckte ich sie wieder an. ,,Wenn das alles so einfach wäre, wie du es sagst..." ,,Es ist nicht einfach. Es ist verdammt schwer, aber wir müssen uns zusammen reißen.", sagte sie leise. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie in meine Arme zu nehmen und sie fest zu Umarmen. Zum Glück erwiderte sie meine Umarmung. Ich fühlte mich irgendwie besser, als ich mit Kelsey im Zimmer stand und wir uns im Arm hatten. Ich habe lange niemanden angefasst und war immer auf Distanz. Es war einfach wieder schön jemanden zu umarmen, ich brauchte das einfach. ,,Versprich mir was...", sagte ich in unserer Umarmung. ,,Ja?" ,,Ich möchte, dass wir immer füreinander da sind...ich werde hier bestimmt eine Weile sein, da ich weiß, wie schwer es für mich ist.", sagte ich und löste mich von Kelsey. ,,Aurora Peterson. Ich kenne dich erst seit ein paar Tagen, aber ich werde dir versprechen, immer...IMMER für dich da zu sein. Sei auch für mich da...", murmelte sie leise und nahm meine Hände in ihre. ,,Natürlich werde ich immer für dich da sein, Kelsey.", sagte ich und lächelte leicht. Sie wusch mir mit ihren Daumen eine Träne von meiner Wange.
,,Du kannst solange weinen wie du willst, lass alles raus.", sagte sie leise. Ich schüttelte den Kopf. ,,Vielleicht wann anders, aber nicht heute.", sagte ich leise und löste mich von Kelsey und holte aus der Schublade, die neben meinem Bett stand, meine Zigarettenschachtel raus. ,,Ich gehe schnell eine rauchen.", sagte ich zu Kelsey und verließ sie. Draußen angekommen zündete ich meine Zigarette an und zog stark an meiner Zigarette. Ich atmete das ganze Nikotin ein und pustete es schließlich wieder aus. ,,Ach ja, die künstlerische Cher raucht.", sagte plötzlich eine sehr bekannte Stimme neben mir. Schockiert drehte ich mein Kopf zu den unbekannten Jungen. ,,Du schon wieder...", murmelte ich und zog wieder an meiner Zigarette. ,,Ich glaube du wirst mich hier öfters sehen, Cher.", sagte er. Ich fing an leise zu kichern, da er mich tatsächlich Cher nannte. ,,Warum lachst du?", fragte er skeptisch. ,,Du nennst mich wirklich Cher." ,,Keine Angst, ich weiß, dass du nicht so heißt, aber lieber nenne ich dich Cher als 'unbekanntes Mädchen'.", erklärte er. ,,Kannst mich ja weiterhin Cher nennen." ,,Kann ich auch deinen richtigen Namen erfahren?", fragte er und guckte mir in die Augen. Wieder strahlten seine braun-grünen Augen so, was mich irgendwie nervte. Warum mussten seine Augen immer so strahlen? War er auf eine gewisse Droge oder so?
,,Hm, ich weiß nicht ob ich das will." ,,Komm schon.", sagte er etwas amüsiert. ,,Aurora.", sagte ich leicht genervt und zog wieder an meine Zigarette. ,,Schöner Name...", sagte er. ,,So hieß meine Urgroßmutter, die mit 20 starb.", sagte ich plötzlich aus dem nichts. Ich wusste nicht, warum ich ihm das erzählte, ich dachte somit könnte ich ihn abwimmeln, aber da lag ich falsch. ,,Denkst du das macht mir angst?", fragte er mich und kam mir ein Schritt näher. ,,Sie ist an Krebs gestorben und meine Großmutter hat bei ihrer Tante gelebt, die nach 4 Jahren auch an Krebs starb.", erzählte ich wieder und schmiss meine Zigarette auf den Boden. ,,Ich habe immer noch keine Angst, Aurora.", sagte er. Der Junge war viel größer als ich und er war auf jeden fall stärker als, deswegen hatte ich ein bisschen Angst. ,,Woher willst du wissen, dass ich dir Angst machen will?" ,,Du willst mich abwimmeln, aber deine Geschichten helfen dir nicht weiter.", sagte er. ,,Es reicht mir, unbekannter Junge! Das was du eben gesagt hast, war gruselig und du bist gruselig! Und unhöflich auch noch!", sagte ich etwas aufgebracht und quetschte mich an ihn vorbei. Ich hörte nur wie er lachte. ,,Renn nur weg, aber wir sehen uns um 5 wieder!", sagte er amüsiert. ,,Und ich bin Aiden!", rief er mir hinter her. Ich dagegen zeigte ihn nur meinen Mittelfinger und ging aufgebracht die Treppen nach oben. Was wollte er von mir? Er hat doch gesehen, dass ich schön alleine war und geraucht habe, konnte er mich nicht in ruhe lassen? An mir vorbei laufen? Musste er mich ansprechen?
Ich dachte diese Klinik sollte mir helfen, aber diese Klinik machte eigentlich alles schlimmer...
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Hopeless
Подростковая литератураSie wollte sich nicht noch mal verlieben...sie konnte und wollte nicht und das auch noch in einer Klinik für depressive Teenager die nicht wussten wer sie sind und sich selber finden wollten und die ganze Menschheit hassten. *TRIGGER WARNING*