Kapitel 7

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Auf einer Bank saß meine Oma und meine Tante. Ich hatte sie Jahre lang nicht mehr gesehen. Ich rannte zu ihnen und umarmte beide fest. Ich konnte es einfach nicht fassen, sie endlich wieder zu sehen.

"Ich hab euch so vermisst!", flüsterte ich und genoss die Umarmung.

"Wir dich auch Kleiner", erwiderten sie lächelnd.

Wir lösten uns langsam von der Umarmung, sodass meine Eltern sie auch begrüßen konnten. Jaja ihr fragt euch warscheinlich warum meine Oma im Freizeitpark ist. Naja sie  ist erst 61 und Top Fit und naja sie ist ein Achterbahn Freak. 

Wir beschlossen uns als erstes etwas zu essen zu kaufen, da wir alle schon wieder tierischen Hunger hatten.
Wir liefen zu einer Imbissbude, an der wir uns Currywurst mit Pommes bestellten und diese dann aßen.

"Jetzt weiß ich warum ich Freizeitparks hasse", stöhnte meine Mutter genervt auf, da wir schon fast eine halbe Stunde an der Achterbahn anstanden.

Ich und meine Tante mussten lachen und sahen meine Mum an. Ich bin wirklich froh, dass wir mal seit langem wieder etwas zusammen machen.

Nach weiteren 5 Minuten kamen wir endlich dran und stiegen in die Wagons ein. Meine Mum und meine Tante schreiten durchgehen und ich hatte einen totalen Lachflash.

Nachdem wir wieder ankamen stiegen wir aus und probierten noch alle anderen Fahrgeschäfte aus. 

Als ich eine mir bekannte Stimme hörte, dachte ich wirklich, dass ich mich verhört habe. Ich drehte mich um und sah Brett an. Der hat mir gerade noch gefehlt und ausgerechnet jetzt schaut er zu mir und sieht mich.

"Wen haben wir denn hier", sagte er grinsend und ging auf mich zu. "Der kleine Liam", er sah zu meiner Familie und begann noch mehr zu grinsen. "Ist klein Liam noch zu klein um alleine in der Freizeitpark zu gehen und braucht deshalb seine Eltern als Begleitung?". Er ging grinsend auf mich zu und sah auf mich herab. Ich hasse ihn einfach so sehr und würde ihn am liebsten eine in die Fresse schlagen.

"Halt die Klappe Brett und lass mich in Ruhe!", fauchte ich ihn an und drückte mir die Krallen ins Handgelenk, damit ich mich nicht vor ihm, bessergesagt vor meiner Familie verwandelte.

Brett lachte nur, beugte sich zu mir herunter. "Was wenn nicht? Du würdest doch nicht mal zu mir hoch kommen und ich glaube, dass du dich nicht vor Mama und Papa verwandeln möchtest oder?",  flüsterte er in mein Ohr und grinste mich provokant an. Ich musste mich wirklich zusammenreisen mich nicht zu verwanden. Ich muss drandenken was Peter zu mir gesagt hat. Ich atmete tief ein und aus und sah Brett an. "Mir ist egal was du sagst, also halt endlich deine Klappe und lass mich in Ruhe! Auf dein Niveau lass ich mich nicht herab", ich wollte mich gerade umdrehen und weggehen, als mich Brett am Arm packte und zu sich zog.

"An deiner Stelle würde ich aufpassen was du sagst Knirps! Sonnst wird das ganz schnell ganz anders ausgehen!", er sah mich drohend an, ließ mich los und ging mit seinen Freunden weiter.

Ich sah ihm nach und lief anschließend zu meiner Familie, welche schon am Ausgang auf mich wartete. Wir konnten leider nicht so lange bleiben, weil meine Oma und meine Tante noch nach Hause fahren mussten.

Als wir an unserem Auto angekommen waren, verabschiedeten wir uns voneinander und fuhren wieder heim.

Zuhause zog ich mich als erstes um und ging anschließend etwas joggen. Die frische Luft tat mir gut und ich konnte in ruhe über alles nachdenken.  Ich war ca. zwei Stunden joggen und als ich mich wieder auf den Nachhauseweg machte wurde ich von meiner Mutter angerufen, welche nur sagte, dass ich schnell nach Hause kommen solle.

Als ich zuhause war setzten wir uns gemeinsam ins Wohnzimmer und meine Mum erzählte mir was passiert war. Ich schluckte, kämpfte mit den Tränen und rannte schnell raus in den Wald, wo ich dann zusammenbrach und bitterlich das Weinen anfing. Ich kann nicht glauben, dass meine Tante und meine Oma einen Autounfall hatten und beide gestorben sind. Vor ein paar Stunden scheint noch alles so gut gewesen, wir waren gemeinsam im Freizeitpark und hatten Spaß und jetzt... jetzt sind sie weg.. für immer.

Ich brüllte laut in der Hoffnung es würde mir darauf besser gehen, aber ich habe mich getäuscht, es wurde schlimmer. Es wäre vielleicht schlauer gewesen bei meinen Eltern zu bleiben, aber ich kann das jetzt nicht. Ich brauch Zeit für mich allein.

Ich weiß nicht wie lange ich hier saß, aber es war schon eine Zeit lang. Als ich einen Ast knacken hörte wurde ich aufmerksam und sah mich um. Ich hatte da so eine Ahnung wer da kommen würde. Ich stand auf und lief in die Richtung, von der das Geräusch kam.

"Liam, da bist du ja....", hörte ich eine sanfte, mir vertraute Stimme sagen. Davina's Stimme. Leicht lächelnd drehte ich mich zu ihr um. Mein Gesicht war von den ganzen Tränen noch nass, was sie natürlich sofort gemerkt hat und mich sofort in ihre Arme zog.

"Was ist passiert?", fragte sie leise und streichelte mir über den Rücken.

Mir liefen schon wieder die Tränen über die Wange weshalb ich mein Gesicht in ihrer Schulter vergrub und ihr alles erzählte. Sie strich mir die ganze Zeit beruhigend über den Rücken und irgendwann löste ich mich von ihr. Davina ist echt nett und ich bin froh, dass ich sie kennengelernt habe.

Wir unterhielten uns noch ein bisschen, bis ich beschloss langsam nach Hause zu gehen, da sich meine Eltern bestimmt schon sorgen um mich machen.

Als ich zuhause ankam, fiel mir meine Mum sofort um den Hals und verlor ein paar Tränen. 

"Ich hab mir sorgen um dich gemacht Liam.. Bitte hau das nächste mal nicht einfach ab.."

"Mir geht es gut Mum", mit diesen Worten entriss ich mich der Umarmung, ging nach oben ins Bad und duschte erstmal. Ich genoss das lauwarme Wasser auf meiner Haut und schloss deshalb die Augen. Mir kamen schon wieder die Tränen und ich wollte es einfach nicht wahrhaben.

Nachdem ich fertig mit duschen war, zog ich mir eine Boxer und ein T-Shirt an, putze meine Zähne und begab mich dann langsam in mein Zimmer. Seufzend legte ich mich in mein Bett und schlief dann auch schnell ein.  

Secret Love / Briam Talbar ~ boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt