Kapitel 36

280 29 1
                                    

*Louis*

Immer noch lagen Anna und ich einfach in meinem Bett und sie kuschelte sich an mich ran. Ihr Atem wurde langsam wieder normal und nachdem sie eine Weile schwieg und ich schon fast dachte das sie eingeschlafen wäre hörte ich sie noch etwas nuscheln.

„Lou, ich glaub ich hab mich in Harry verliebt."

Was sollte ich dazu sagen? Ich meine, jeder hier im Haus wusste das. Jeder wusste das Anna Harry liebte und umgekehrt. Aber ich war nicht glücklich darüber. Klar, Harry war mein bester Freund, aber Anna meine kleine Schwester (die ziemlich stark ist). Ich wusste das Harry Anna wirklich liebte, aber warum tat er ihr dann so weh? Die beiden waren nicht zusammen, zumindest wusste ich davon nichts. Und vor mir geheim halten konnten sie es nicht. Dafür kannte ich Harry zu gut und dafür war die Verbindung zwischen Geschwistern zu stark. Aber warum regte sich Harry so auf? War es wirklich nur wegen der Party? Wussten wir eigentlich was wirklich in der Nacht geschah? Vielleicht haben sie ja gar nicht...

„Was ist in der Nacht passiert?", fragte ich aus dem Instinkt. Jetzt würde sie mich nihct anlügen. Das spürte ich. Sie würde die Wahrheit sagen. Egal was kam.

„Ich weiß es nicht", schluchzte sie und fing wieder an zu weinen. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken. Vielleicht war es ganz gut das wir Jungs auf Tour mussten. Dann bekamen die beiden ein wenig Abstand. Aber zwei Monate? Würde ich das aushalten? Von meinen beiden Schwestern getrennt. Zwei Monate? Ich hatte sie in der kurzen Zeit echt lieb gewonnen. Wirklich. So richtig. Sie gehörten zu mir. Aber ich gehörte auch zu meiner Band und die bestand auch aus meiner Familie. Und Niall kannte ich ja schließlich irgendwie seid ich klein war. Auch wenn ich mich kein Stück an ihn erinnere. Er anscheinend auch nicht wirklich gut. Vielleicht erinnere ich mich wenn wir in Irland sind. Meine Geburtsstadt. Dublin.

Ein zaghaftes Klopfen kam aus richtung Tür und kurz darauf stand Ines im Raum und lächelte und schwach an.

„Wir wollen essen. Kommt ihr auch?", fragte sie und Anna sprang sofort auf.

„Ich hab Hunger!", rief sie begeistert und wir drei fingen an zu lachen. Annas Augen fingen wieder an zu funkeln. So mochte ich sie. Energiegeladen und fröhlich.

Lachend hopsten wir die Treppe runter. Wirklich. Wir hopsten. Unten angekommen sprang Anna ins Wohnzimmer in Richtung Tisch und ich sprang ihr hinterher. Ines lief kopfschüttelnd an uns vorbei zu Liam. Dieser stand in der Küchentür.

„Hast du den irgendwelche Drogen eingeflöst?", fragte er lachend und Anna und ich blieben automatisch stehen. Drogen? Aber wirklich Liam.

„Denkst du echt ich nehme Drogen", rief Anna geschockt und auch ich sah ihn verständnislos an. Liam schaute beschämt zu Boden, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen. In dem Augenblick kam auch Harry in den Raum. Anna versteifte sich ein wenig und sah auffällig unauffällig in die entgegengesetzte Richtung.

„Ja nehmt ihr", meinte er tonlos und setzte sich an den Tisch. Schaute aus dem Fenster und beachtete uns nicht weiter.

„Anna beruhig dich", flüsterte Ines leise, denn plötzlich stand sie zwischen Anna und mir und drehte meine Schwester zu sich. Diese kochte förmlich. Ohoh...

„Bitte Anna. Das kommt nicht gut wenn Harry mit blauem Auge auf die Bühne kommt", meinte sie und dabei musste ich leicht kichern und auch Anna zauberte es ein Lächeln aufs Gesicht, allerdings kein glückseliges sondern ein teuflisches Grinsen. Es machte mir Angst.

„Wieso...hast du Angst, sie könnte sich verletzten", stichelte Harry und ich kannte ihn so gut das ich sein Gesicht vor Augen sah auch wenn er mit dem Rücken zu uns sah. Anna schnaubte und war kurz davor zu ihm zu stürmen und ihn wahrscheinlich in Grund und Boden zu prügeln. An Harrys Stelle würde ich jetzt a)mich schleunigst entschuldigen und b)LAUFEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

„Die tut doch nur so stark. Ihr beide seid nichts als unschuldige Mädchen die sich wichtig fühlen", meinte er, doch mit diesem Kommentar hat er den Bogen überspannt. Nicht nur bei Anna. Auch Liam, Ines und Ich waren auf 180. Niemand. Wirklich niemand nennt meine Schwestern so. Nicht mal mein bester Freund.

Doch bevor wir auf ihn einschimpfen konnten und ihn wirklich auf den Boden der Tatsachen oder sogar tiefer zerren konnten, kam Zayn ins Zimmer gestürmt und rannte auf Harry zu. Packte ihn am Kragen und zog ihn durch die Terrassentür heraus. Da hat er aber Glück gehabt.

Meine RTL-FamilieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt