Kapitel 3: Entlassung

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Heute war der letzte Tag meines Aufenthaltes. Ich hatte in dieser Nacht nicht geträumt, was ich ziemlich seltsam fand. Ein paar Minuten später kamen zwei Krankenschwestern in mein Zimmer, die ein Bett hinter sich herzogen. Im Bett lag ein Mädchen mit braunen Haaren ich schätzte sie so um die siebzehn. Ich fragte was mit ihr passiert sei, aber die Krankenschwestern antworteten mir nicht. Als ich das Mädchen nach ihrem Namen fragte bekam ich keine Antwort. Ob sie wohl schlief? Ich legte mich zurück und schlief ebenfalls ein. Als ich aufwachte stand das Mädchen neben mir und guckte mich verwirrt an. «Was ist dein Name?», fragte ich. «Mein Name ist Pia.», sagte sie. Auf einmal kam meine große Schwester ins Zimmer und sagte ich sollte mich anziehen, da wir gleich nach Hause fahren würden. Also ging ich ins Bad. Es war klein und schlicht gehalten weiß wie jedes anderes Bad auch. Ich duschte mich erstmal. Ich hatte schon seit Tagen nicht mehr geduscht, aber es war mir garnicht aufgefallen. Genauso wenig hatte es mich gestört. Als ich aus der Dusche stieg nahm ich mir ein Handtuch und trocknete mich ab. Ich sah in den Spiegel. Da war ich mit meinen schwarzen Haaren und hellgrünen Augen. Im Hintergrund konnte ich irgendwas erkennen. Als ich mich umdrehte sah ich sie. Alisa mir gegenüber. Ich guckte sie an und sie guckte mich an, als wäre sie mein Spiegelbild. Sie sagte nichts, aber das brauchte sie auch nicht ich verstand sie auch so. Nach ein paar Sekunden verschwand sie wieder. Ich machte mich weiter fertig als wäre nichts gewesen und dachte darüber nach was gerade passiert war. Ich ging aus dem Bad heraus. In der Ecke des Zimmers stand meine Schwester Lisa mit Pia und unterhielt sich mit ihr. Sie verstummten. Ich fragte Pia wie lange sie noch hier im Krankenhaus bleiben würde. Sie würde noch zwei Tage bleiben, also fragte ich sie nach ihrer Handynummer um mit ihr auf WhatsApp zu schreiben. Sie gab mir ihre Handynummer, obwohl wir uns kaum kannten. Wir hatten beide das Gefühl, dass es richtig war. Danach verabschiedeten wir uns. Lisa und ich verließen das Zimmer. Wir gingen den Flur entlang, ohne ein Wort zu sagen. Als wir an der Kinderstation vorbei gingen hörte ich ein kleines Kind schreien. In diesem Moment blendete ich alles um mich herum aus ich stand einfach nur da und machte nichts. Alisa sprach zu mir. Ich sollte ihr helfen herauszufinden wer sie umgebracht hatte. Und warum. Ihre Stimme verschwand und ich kehrte in die Realität zurück Lisa rief nach mir. Ich rannte schnell zu meiner Schwester, aber sagte ihr nicht was mir gerade passiert war. Ein paar Minuten saßen wir also im Auto, auf dem Weg zu dem Apartment meiner Schwester in Manhattan. Als nach einiger Zeit meine Schwester das Schweigen brach. «Warum bist du in letzter Zeit so oft Geistesabwesend?». «Ich habe immer diese Träume von Alisa Thompson. Sie spricht zu mir und sagt ich solle ihr helfen.» «Wobei helfen?», fragte mich Lisa. «Wer sie umgebracht hat und warum.», antwortete ich mit großen Augen. Als wir in ihrem Apartment ankamen hing ich meine Jacke auf und ging auf mein Zimmer im zweiten Stock. Ich hatte einen wunderbaren Ausblick auf die Skyline von New York, besonders auf das Empire State Building und die Stelle an denen mal das World Trade Center stand. Ich lief wieder hinunter. Das Wohnzimmer war sehr modern eingerichtet so wie das ganze Loft. Meine Schwester ist Modedesignerin, also legt sie immer sehr großen Wert auf Moderne. Das Wohnzimmer hatte eine große weiße Couch, weiße Wände, einen roten Teppich, schwarze Möbel und einen großen Flachbildfernsehr. Ich ging in die Küche und machte mir einen Kamille-Tee ich sah aus dem großzügigen Küchenfenster hinunter auf die Straße. Wie üblich gab es großes Gedrängel auf den Straßen. Leute wollten zur Arbeit oder nur einen Spaziergang machen. Als mein Tee fertig war ging ich wieder hoch in mein Zimmer. Ich setzte mich auf meinen Sessel am Fenster und beendete den Tag wie so oft mit einem Blick aus dem Fenster.

The Hospital †Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt