4. Kapitel

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Ich biss wieder in mein Nutella Brot und wartete auf irgendeine Reaktion von Liam. "Hm" begann er "kannst du dich an irgendwelche bestimmten Dinge erinnern als die Männer kamen? Irgendwie an Sachen die sie trugen oder Gesagt haben?" Beendete er seine Gedanken.

Er war irgendwie  wie fixiert darauf die Täter zu fassen. "Hm nun ja es war feucht, vielleicht sind dort ja noch seine Fußabdrücke oder so noch vorhanden denn er trug schwarze große Boots, vielleicht so Größe 46/47" sagte ich mit leicht vollem Mund. "Du weißt also auch noch genau wo es passiert ist?" Ich nickte nur als Antwort.

"Nun gut dann machen wir uns nach dem Frühstück mal auf den Weg dort hin" beschloss er. Nach dem Frühstück räumten wir noch alles auf und machten uns fertig, um dann zu dem Park zu fahren. "Denkst du wirklich dieser Fußabdruck ist noch vorhanden ?" Fragte ich unsicher und lief zu seinem Auto. "Freya, wir können nur hoffen." Er stieg ins Auto.

Die ganze Autofahrt bist zum Park verging sehr ruhig da jeder von uns mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. "Liam?" Fing ich an als wir grade durch den Park gingen um zu der Stelle zu kommen wo es passierte. Wo die Typen mich gekidnappt haben. Er schaute zu mir um mir das Zeichen zu geben, dass er mir zuhörte.

Ich sprach weiter "Warum warst du eigentlich gestern da? Was hattest du eigentlich dort zu suchen ?" sein Gesicht wurde Kreide bleich, seine Kiefer spannten sich an und er sagte nichts mehr. "Liam was ist los?" Fragte ich besorgt nach. "Nichts gab er kalt zurück"

So kenne ich ihn garnicht? Nicht dass ich ihn wirklich kenne, jedoch war er noch nie so zu mir. Was hat er denn nur? Hab ich irgendwas falsches gesagt? Anscheinend ja schon sonst würde er nicht so reagieren. "Liam rede mit mir! Das bist du mir schuldig! Schließlich hab ich mich dir auch anvertraut" er seufzte und schaute zu mir, ich konnte sehen das seine Augen glasig waren, aber wieso? "das kleine Mädchen neben dem du lagst" begann er "das kleine Mädchen hieß Jill und ist 8 Jahre alt." Ich schaute zu ihm "woher weißt du das ?" "Ich hatte die Verantwortung für sie.." brachte er schwer über die Lippen. Ich schaute geschockt zu ihm "ich wollte sie doch nur glücklich machen, war mit ihr Eis essen und dann auf dem Spielplatz, ich hab sie nicht mal ne Minute aus den Augen gelassen doch irgendwie war sie dann doch weg. Es ist meine Schuld das sie jetzt tot ist! Ich hätte auf sie aufpassen sollen" schrie er verzweifelt während ihm Tränen über die Wangen flossen. Ich wusste mir nicht anders zu helfen und umarmte ihn einfach "das kann jedem passieren, es ist nicht deine Schuld, die Schuld liegt bei den Männern die sie und mich entführt haben" flüstere ich ihm beruhigend zu.

Er sagte nichts mehr dazu und löste sich von mir "war sie deine Schwester?" Fragte ich behutsam nach. "Nein, die Tochter von einem Bekannten meines Vaters, wie soll ich ihm jemals wieder unter die Augen trete-" "hör auf darüber jetzt dir den Kopf zu zerbrechen, denn helfen tut es dir auch nicht. Du kannst die Sache wenigstens halbwegs wieder gut machen, in dem wir die Verantwortlichen dafür finden!" Er nickte und wir liefen zu der Stelle wo es passiert war.

Wir suchten nach den Schuhabdrücken und wurden fündig, doch leider waren auch noch 2 andere dabei. "Mist wie sollen wir von denen jetzt herausfinden wem welche gehören?" Fragte ich verzweifelt nach. "So wir machen von den allen jetzt ein Foto, und dann gehen wir zum Spielplatz und suchen die gleichen, denn dort waren sie ja schließlich auch, denn wir haben keine andern Anhaltspunkte, also müssen wir quasi die Stecknadel im Heuhaufen suchen" haha ganz easy, wieso ist mir das nicht eingefallen? Freya liegt vielleicht daran das du nicht das ganze betrachtest und dich auch nicht wirklich darauf konzentrierst! Meldete sich meine innere Stimme wieder zu Wort.

"Hoffentlich finden wir die Übeltäter" sagte ich eher zu mir als zu Liam. "Wir werden sie finden" mit einem ganz überzeugtem Liam liefen wir nun zum Spielplatz, natürlich nachdem wir die Fotos von den Schuhabdrücken gemacht haben.

Am Spielplatz angekommen, suchten wir ihn mit jeweils einem Handy wo die Bilder drauf waren die passenden Schuhabdrücke. Das ist wie nach einer Nadel in einem großen Heuhaufen zu suchen, wie er gesagt hatte. Mehrere Stunden vergingen, erfolglos. Langsam bekam ich Hunger von dem ganzen vergleichen, rumlaufen und suchen nach dem richtigen Schuhabdruck. "Ich gebe es auf! Wir finden den doch niemals! Und außerdem hab ich Hunger und bin müde" nörgle ich. "Hm Nagut, dann lass uns jetzt was essen gehen" beschloss er und ich stöhne erleichtert und gleichzeitig frustriert auf.

"Hmmm" biss ich genüsslich in den leckeren Burger rein. "Ich liebe Burger!" Lies ich ihn wissen, was aber nicht besonders schwer war zu erkennen. 

Ich weiß nicht wie wir nach dem ganzen noch so fröhlich und gelassen sein können. Von außen könnte man denken dass wir ganz normale Personen sind, die glücklich und fröhlich ihren Burger essen.  Die kein großes Geheimnis besitzen, die nicht auf der Suche nach einem Mörder sind, die keine Leiche eines kleinen Kindes in einer Fabrik gesehen haben.
Unvorstellbar.

"Ich merks" lacht er. Meine Augen wurden groß "Mist" ich legte den Burger sofort bei Seite und holte mein Handy raus. "Ich hab vergessen mich bei meinem Bruder zu melden, er macht sich bestimmt sorgen" ich könnt mich für meine eigene Vergesslichkeit schlagen.

Im gleichen Moment kam im Diner Fernseher die Nachrichten. Sie berichteten von dem Tod des kleinen Mädchens. Dieses warf uns komplett aus der Bahn.

Ein kurzes tuten kam aus dem Hörer holte mich wieder in das jetzt und hier. Dann hörte ich schon die Stimme meines Bruders.

"Freya, Wo bist du? Ich mach mir schon sorgen! Wieso hast du dich nicht bei mir gemeldet?" Hörte ich ihn aufgebracht aus dem Hörer sprechen. "Atme erst mal Ethan, mir geht es gut, ich bin nur bei einem Freund. Ich habe es einfach vergessen mich zu melden, es tut mir leid" entschuldigte ich mich bei ihm am Telefon. "Hm schon gut, wo bist du? Soll ich dich abholen?" Fragte er nach. "Nein alles gut, brauchst du nicht, ich werde noch mal eine Nacht bei ihm bleiben okay?" Gab ich ihm Bescheid. "okay Engel, dann bis Morgen" "Hab dich lieb, bis morgen" und schon legten wir auf.

"Alles gut?" Ich schaute zu liam und nickte bevor ich mich wieder an meinem leckeren Burger zu schaffen mache. "Ich weiss wie wir weiter machen können" begann ich "wir haben ja den Fußabdruck, ich kann mich noch dran erinnern das diese Schuhe recht neu waren und von Jack Wolfskin" ich biss wieder in meinen Burger. "Und weiter?" Er hörte mir ganz genau zu, denn sein Blick war genau auf meine Lippen gerichtet.

Ich glaube er versucht mit der Suche nach dem Mörder, verdrängen und sorgt somit damit dass er sich nicht damit beschäftigen muss. Ich sehe es ihm an es lässt ihn nicht kalt auch wenn er versucht den Anschein zu machen. Alles Fassade, es belastet ihn und zwar sehr.

"Wir wissen das es .......hier nur ein einziger Jack Wolfskin laden existiert" redete ich weiter und kaute zu Ende.

"Dann werden wir morgen dort hingehen, nach den Einkäufen in den letzten paar Monaten fragen und gucken ob er irgendwas hinterlassen hat und sei es nur auf den Überwachungsaufnahmen" beendete ich mein klugen Gedanken Gang. "Hm nur eins, wie wollen wir daran kommen also an die Überwachungsaufnahmen und das ganze, die werden uns das sicherlich nicht einfach so geben?" "Lass das meine sorge sein" beruhigte ich ihn und aß mein Burger leer.

Als wir auf dem Weg zum Auto waren ging ich noch mal den meinen ganzen Plan durch um auch wirklich nichts zu übersehen. Anschließend führen wir wieder zu ihm um uns dann erschöpft hinzulegen. Ich schaute meinem Spiegelbild entgegen und atme erst mal tief durch. Ich scanne mein ganzes Gesicht. Oh Gott dieses Erlebnis wird mich für immer verfolgen und begleiten.
Das du noch nicht Psychisch gestört und in einer Psychiatrie bist, wundert mich. Nach den ganzen Sachen die passiert sind.

Fassen wir mal zusammen, das Treffen mit deinem Erzeuger, die Entführung von dir, das aufwachen in einem dunklen Keller neben einem zierlichen kleinen und leblosen Körper, die Begegnung mit Liam, das von der ersten Sekunde bestehende Vertrauen zu Liam Und das gemeinsame suchen nach der Wahrheit. Oh Gott ich hab mir schon noch ein bisschen Action gewünscht aber so? Das ist doch ein bisschen zu viel.

Seufzend wasche ich noch mein Gesicht und verlasse das Bad. Aus dem Bad draussen lief ich in die Küche um mir dann noch was zu trinken zu holen. Ich schaute rüber in das Wohnzimmer und konnte einen lesenden Liam entdecken, da es eine offene Küche war und sie mit dem Wohnzimmer verbunden war.

"Bist noch nicht müde" er schaute zu mir rauf "hm nein wollte mir noch was zu trinken holen" lächelte ich, was er erwiderte. "Hm so müde bin ich doch nicht, ich leiste dir mal Gesellschaft" beschloss ich und setzte mich neben ihn auf das Sofa.

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