(1) About crushed families and fuckin' assholes..

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Die Wohnzimmerlampe krachte neben mir an die Wand und zersprang in viele kleine Bruchstücke, als ich mich umdrehte, um den Raum zu verlassen.

„DU BLEIBST GEFÄLLIGST HIER!“, schrie mich mein Vater mir hochrotem Gesicht an. Er hatte mal wieder zu viel gesoffen und in seinem Zustand vorgehabt meine Mutter zu schlagen. Erneut. Verdammtes Arschloch.

"FICK DICH!"

schrie ich zurück, zeigte ihm über mein Schulter einen Stinkefinger und schlug dann meine Zimmertür mit einem lauten Knall hinter mir zu,

Kurz darauf polterten seine lauten Schritte über den Flur, da er sofort auf die geschlossene Tür zu rannte, um mich wahrscheinlich genauso zu schlagen wie zuvor meine Mutter. Schnell steckte ich den Schlüssel in das Schloss und drehte ihn um. Gerade noch rechtzeitig, dass er die Tür nicht mehr auf bekam, als er plötzlich die Klinke hinunterdrückte.

"MACH DIE TÜR AUF!

BRENNA ICH BIN NICHT FERTIG MIT DIR!

KOMM RAUS VERDAMMT NOCHMAL!"

Zu seinem Geschreie und den Hieben auf meine Tür mischte sich noch das Geheule meiner Mutter. Hier hielt ich es keine weitere Minute mehr aus. Unter'm Bett holte ich meinen abgenutzten, aber noch heilen Rucksack hervor und steckte dann alles ein was ich noch brauchen könnte. Darunter Kleidung, Waschzeug, etwas worauf man schlafen konnte und allerlei Kram noch. Zuletzt nahm ich noch mein Skateboard von der Wand, welches ich mir auf den Rücken, an den Rucksack, schnallte. Ohne zu zögern schwang ich mich über das Fensterbrett und kletterte dann an der Wasserleitung die Hauswand runter. Darin war ich schon geübt. In wenigen Sekunden war ich um die Ecke gerannt und stieg dann auf mein Skateboard.

Ohne große Umwege fuhr ich zu der Wohnung meines festen Freundes. Als ich an seiner Tür klopfte wummerten Bässe nach draußen. Nach wenigen Minuten öffneten mir ein paar absolut sternhagelvolle, mir unbekannte Leute die Tür und ich verbrachte ca. eine Stunde auf seiner Party und versuchte die ganze Zeit mit ihm zu reden. Erst nach einer gefühlten, halben Ewigkeit zog er mich mit in sein Zimmer, aber statt mit mir zu reden küsste er mich nur und versuchte mir mein Shirt auszuziehen.

Langsam trat schob er mich einige Schritte zurück, bis meine Waden gegen die Kante seines Bettes stießen und ich mich automatisch fallen ließ. Er folgte mir kurz darauf und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen. Er schmeckte nach Wodka, Feigling und so etwas wie Nachos und seine Küsse wurden mit Sekunde zu Sekunde unangenehmer. Als seine Zunge über meine Strich wandte ich meinen Kopf ab, was ihn nicht weiter störte, denn er ließ seinen Mund meine Wange hinunter gleiten, über mein Kinn, meinen Hals, wo er meine Halsschlagader mit der Zunge nachzeichnete, während seine eine Hand sich ihren Weg unter mein Shirt nach oben zu meinen Brüsten bahnte.

"Louis.. Louis ich hab keine Lust.", brachte ich als leichten Protest hervor und versuchte mich aufzurichten, aber er drückte mich sofort wieder runter, in dem er seinen Arm einknickte und mich somit zwischen der Matratze und seinem Oberkörper einklemmte. Seine Lippen presste er dabei gegen mein Ohr.

"Shhhh... Komm schon. Danach gehts dir sicher besser!"

Ich bewegte mich unter ihm, versuchte mich irgendwie herauszuwinden. Als er nicht locker ließ zog ich meine Arme unter seinem hervor und drückte sie gegen seine Schulter, um ihn von mir herunter zu schieben, doch er dachte nicht daran aufzuhören. Seine Küsse wurden zu Bissen und seine vorher streichelnden Bewegungen wurden härter und grober. Mit ruppigen Bewegungen begann er mir meine Jeans abzustreifen.

"LOUIS ZUR HÖLLE!

LASS MICH!", schrie ich ihn an und ich konnte nicht mehr an mich halten. Ich hob meine Hand und schlug ihm meine Handfläche aus vollem Schwung in sein Gesicht.

Er richtete sie auf und hielt sich die Wange.

"Du weißt mich zurück?“, fast schon Unglauben lag in seinem Blick und vertrieb die vorherige Benommenheit und das tiefe Verlangen in seinen Augen, doch auch der Unglauben war schnell weg und wurde durch Wut ersetzt.

„Okay! Dann verpiss dich, Schlampe!", erwiderte er mit einer Härte und Kälte, bei der sich mir die Nackenhaare aufrichteten.

Ich stand auf, richtete mein Shirt wieder und machte meine Hose zu.

"Fick dich.",

sagte ich schon zum zweiten mal an diesem Abend.

"Das macht gleich wer anders für mich!",

rief er zurück während ich fluchtartig die Wohnung verließ. Glücklicherweise wusste ich wo mein Rucksack und mein Skateboard lagen, denn normalerweise schmiss ich sie irgendwo hin und durfte sie den gesamten nächsten Morgen suchen.

Als ich die Straßen entlangfuhr, machte ich mich auf den Weg zu einem bestimmten Haus. Dem Einzigen anderen Ort zu dem ich gehe, wenn das Leben mich mal wieder fickte. Doch sobald ich vor dem großen Herrenhaus stand überkam mich eine gewisse Unsicherheit. Würde sie noch wach sein? Bestimmt.

Mit einer gewissen Zuversicht und einem Hauch von Hoffnung schnallte ich mein Board wieder fest auf meinen Rücken und kletterte dann das Gerüst der Rosenranken hoch, bis ich beim Dachvorsprung war.

Geduckt kroch ich unter den Fenstern entlang, bis zum Hintersten, dass von einem altrosafarbenem Vorhang verdeckt wurde.

Zaghaft klopfte ich an das Glas.

"Komm schon Robin!", flüsterte ich leise zu mir, während ich hoffte, dass meine aller beste Freundin wie sonst auch das Fenster für mich öffnen würde.

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