(2) My best friend Robin..

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Zum Glück musste ich nicht lange warten, denn schon nach wenigen Sekunden öffnete sich ihr Fenster, fast als hätte sie auf mich gewartet. Ein sanftes und warmherziges Lächeln strahlte mich zusammen mit ihren blauen Augen an, während der leichte Wind ihr gerade noch perfekt sitzenden hellbraunen Haare etwas zerzauste.

„Komm rein.“, war alles was sie sagte mit ihrer warmen samtenen Stimme. Sie stellte keine Fragen und ließ mich einfach reinklettern.

Ihr Zimmer sah wie immer aus. Schlicht gehalten in weiß und ein wenig verschönert mit Blumen und gerahmten Fotos ihrer Familie Und natürlich ´stand rechts noch immer der absolut aufgeräumte Schreibtisch auf dem nie etwas zu liegen schien und die Wand über ihrem Schreibtisch, auf dessen Regal sich haufenweise Pokale, Medaillen und Urkunden stapelten. 'Alles Errungenschaften ihres harten Trainings.', wie ihre Mutter zu sagen pflegte, doch meiner Meinung war das einfach viel zu viel.

Sobald ich im Zimmer war schloss Robin wieder das Fenster und setzte sich dann auf den Boden, in der Mitte ihres Zimmer.

„Was ist los?“, kam dann auch schon die Frage, von der ich wusste, dass Robin sie mir stellen würde. Meine beste Freundin kannte mich einfach viel zu gut.

Ich streiften meinen Rucksack ab und schob ihn vorsorglich unter's Bett, falls ihre Mom überraschend reinkommen sollte. Mit einem humorlosen Lächeln löste ich die Schnürsenkel meiner beigen Converse, um sie dann wie den Rucksack unter das Bett zu schieben.Danach setzte ich mich im Schneidersitz auf ihr Bett.

"Mein Vater ist mal wieder besoffen nach Hause gekommen und ich hab mich dazwischen gestellt, als er Mom schlagen wollte. Fand er nicht ganz so witzig. Er schlug Mom trotzdem und warf gleich noch eine Lampe nach mir.

Aber wir haben uns nur gestritten, somit nicht so schlimm.",

berichtete ich ihr kurz und knapp und ließ bei jedem Wort eine schöne Welle Sarkasmus mit schwappen.

Was mich wirklich wurmte wollte mir einfach nicht über die Lippen kommen.

Einen Moment lang sah Robin mich stumm an, dann stand sie auf, nahm zwei Tassen, die sie immer im Zimmer hatte, und füllte sie mit Tee. In eine tat sie 2 Stücken Zucker hinein, das war die für mich, und ihre ließ sie so wie sie war. Dann reichte sie mir meine Tasse und setzte sich daraufhin zu mir auf's Bett.

"Noch mal:

Was ist los?"

Natürlich war ihr klar, dass das nicht der Hauptgrund war, warum ich um diese Zeit noch bei ihr vorbeischaute..

Ich umklammerte die Tasse und atmete dann einmal kurz den Dampf ein, der mich wenigstens etwas wärmte.

"Louis...",

sagte ich mit belegter Stimme, aber ich weinte nicht.

Ich weinte nie.

"Ich bin zuerst zu ihm gefahren. Du weißt ja.."

Ich sah sie kurz an und zuckte mit den Schultern, als Entschuldigung das nicht sie die erste war sondern er.

"Er ist mein fester Freund. Beziehungsweise war.."

Seufzend lehnte ich meine Stirn an den Rand der Tasse.

"Ich wollte mit ihm reden und von ihm in den Arm genommen werden, aber bei ihm war 'ne Party.

Also habe ich eine Zeit lang mitgefeiert, bis dann nach einiger Zeit Louis endlich mit mir in sein Zimmer gegangen. Jedoch nicht um mit mir zu reden. Er hatte natürlich nur Sex im Kopf, aber du verstehst sicher das ich keine Lust hatte. Da wurde er.. naja aggressiver.. und als ich nicht Nachgab ist er immer grober geworden, woraufhin ich ihn schlug.. dann haben wir uns gestritten und er hat mich rausgeschmissen.."

Ich schluckte und sah zur Seite, da ich dem Blick meiner besten Freundin in diesem Moment nicht standhalten konnte.

„Oh man.“, hörte ich kurz darauf von ihr, während sie an ihrem Tee nippte. Sie wusste, dass es mir nicht half, wenn man ein Thema stundenlang mit mir ausdiskutierte.

Sie tat das einzig Richtige in diesem Moment.

Lächelnd breitete sie ihre Arme aus.

„Komm schon her.“

Einen Moment lang noch hielt ich meine Tasse umklammert, bevor ich sie zur Seite stellte und dann meine Arme fest um meine beste Freundin schloss.

Ein kleines und leises „Danke“ kam über meine Lippen, wie selbstverstädnlich.

Sie wusste genau wie ich tickte und machte immer genau das was dafür sorgte, dass ich mich besser fühlte. Ich gab mir Mühe ihre hübsche Bluse nicht allzusehr zu knittern, damit ihre Mutter nicht wieder fragen stellte. Meinen Kopf lehnte ich an ihre Schulter.

"Kann ich heute bei dir schlafen?"

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