Prolog

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Ich atmete noch einmal tief durch und senkte meinen Blick auf die tosenden Wellen unter mir. Langsam schloss ich die Augen, ich nahm all meinen Mut zusammen und sprang die Klippe hinunter. Der Aufprall traf mich hart und schmerzte ein wenig. Doch es fühlte sich gut an und ich merkte, wie mir das Adrenalin durch den Körper schoss. Mit meinem Kopf durchstieß ich die Wasseroberfläche und holte erst einmal tief Luft. Ein leichtes Grinsen huschte über meine Lippen. Doch da traf mich eine Welle von hinten. Meine Brust schmerzte, der Sauerstoff wurde langsam aber sicher aus meiner Brust gepresst. Die nächste Welle traf auf die Wasseroberfläche und der Druck drückte mich so weit nach hinten, das ich mir den Kopf an den harten Felsen anstieß. Meine Augen schlossen sich und in meinem Kopf wurde schließlich alles schwummrig. An weiteres konnte ich mich nicht erinnern.
„Bella! Bella, mach bitte die Augen auf!".
Nur langsam nahm ich diese Worte war. Doch die Stimme, sie kam mir so bekannt vor. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch es wollte mir einfach nicht gelingen.
„Bella bitte!", stieß die Stimme nun fast flehend in meinen Gedanken hervor.
Allmählich schaffte ich es meine Augen einen Spalt breit zu öffnen und erkannte schließlich die besorgten Augen meines besten Freundes.
„Jake...", murmelte ich leise.
„Bella, du Dummkopf!".
Jacob atmete erleichtert aus und nahm mich vorsichtig in die Arme.
„Warum hast du das gemacht, Bella? Ich hab mir verdammte Sorgen um dich gemacht!".
Ich mied seinen besorgten Blick. Ich konnte ihn doch unmöglich sagen, dass ich so was Waghalsiges nur tat, um Edward zu sehen. Liebevoll nahm er meine Hand in die seine und drückte sie sachte.
„Nur so, aus Spaß an der Sache".
„Tu das bitte nie wieder, Bella!", flehte Jake abermals und drückte mich ganz fest an sich heran.
Ich nickte nur leicht und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Ich zitterte am ganzen Leib und meine Zähne fingen unaufhörlich an zu klappern.
„Ich bring dich nach Hause, sonst erkältest du dich noch!".
Er half mir hoch, denn ohne seine Hilfe wäre ich womöglich nicht hochgekommen. Zuvorkommend stützte er mich beim laufen, als wir uns den Weg zu meinem Transporter durch den Wald bannten. Jacob lief sofort zur Fahrerseite und stieg ein. Bevor er den Zündschlüssel umdrehte, suchte ich meine Jacke, die ich in dem Transporter liegen gelassen hatte. Schnell wickelte ich sie um meinen Körper, währenddessen Jacob langsam den Motor startete. Er fuhr sehr langsam und vorsichtig und sah immer wieder zu mir herüber.
„Hier drüben ist es wärmer!", lächelte er verschmitzt.
Dankend lächelnd rückte ich zu ihm und schmiegte mich ganz eng an ihn heran. Er war immer so unglaublich warm. Aber das lag an seinem Wolfsgen.
„Aber bitte tu das nicht wieder Bella! Ich ertrag das nicht, wenn dir etwas passieren würde!", bat Jacob mich und ich hörte, Besorgnis aus seiner Stimme heraus.
Ich nickte nur und schloss meine Augen. Eine plötzliche Müdigkeit überkam mich, ich wusste selber nicht warum. Meine Augen wurden immer schwerer, so dass ich gar nicht bemerkte, wie ich langsam einschlief. Nach einer halben Ewigkeit wie mir schien, spürte ich ein leichtes schütteln an mir. Verwundert öffnete ich meine Augen.
„Du bist eingeschlafen Bella", grinste Jacob mich an.
Müde rieb ich mir meine Augen und nahm dankend Jacobs Hand an, die er mir hinhielt, um mir beim aussteigen zu helfen. Vor der Haustür blieben wir stehen, noch immer verweilte meine Hand in seiner, doch das störte mich nicht. Im Gegenteil, ich fand das ganz angenehm.
„Du solltest langsam rein gehen, sonst erkältest du dich noch!".
Ich nickte ihm zustimmend zu und wollte mich gerade zum gehen umdrehen, als Jacob mich wieder zu sich herum drehte und ich ganz nah, aber sanft gegen ihn prallte. Mit großen Augen starrte ich ihn an und mein Herz schlug förmlich Purzelbäume. Doch warum? Warum vergaß ich all den Schmerz den ich in mir trug, wenn ich mit Jacob zusammen war. Und was hatte dieses angenehme kribbeln in meinem Bauch zu bedeuten, das ich gerade empfand? Und sonst nur bei Edward wahrnahm. Langsam hob Jake eine Hand an meine Wange und ließ sie genau an dieser Stelle verweilen. Als er mich berührte, überkam mich eine plötzliche Gänsehaut, sodass ich leicht zusammen zuckte. Unaufhörlich ruhte sein Blick auf mir, wodurch ich immer wieder verlegen zu Boden blickte.
„Ich geh...dann mal rein!", redete ich leise zu Boden.
Jacobs Hand wanderte von meiner Wange zu meinem Kinn, sanft drückte er es nach oben, sodass ich gezwungen war ihm in die dunklen Augen zu sehen. Ich merkte, wie meine Wangen leicht rot anliefen und ich förmlich in seinen Augen versank. Ganz langsam kam er meinen Lippen näher, seine Augen huschten auch immer wieder zu meinem Mund und traf schließlich auf meine Lippen. Sie waren so schön warm und weich. Der Kuss war vorsichtig und sehr sanft. Nachdem Kuss gingen wir zwei leicht atemlos auseinander. Verlegen strich ich mir eine Haarsträhne zurück hinter mein Ohr. Ich lächelte ihm noch einmal kurz verlegen zu und stürmte schnell in unser Haus hinein. Hinter der Tür lehnte ich mich an sie heran und versuchte mein Herz zu beruhigen, das immer noch unaufhörlich wild in meiner Brust schlug.
„Bella? Warum sind deine Klamotten so nass?", fragte Charlie mich verwundert, als er gerade aus der Küche heraus kam und mich verwundert musterte.
Doch ohne ihm zu antworten, rannte ich an ihm vorbei und schloss mich, nachdem ich geduscht hatte, in meinem Zimmer ein. Nachdenklich saß ich im Schneidersitz auf meinem Bett und starrte die Wand an. Meine Gedanken drehten sich um Jacob und Edward. Und zu dem Kuss. Warum hatte er sich so gut angefühlt? Ich wusste es einfach nicht...

Twillight/ Bella and Jacob #AltEnding #JustwriteitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt