g e d a n k e n d e r a u ß e n w e l t 01

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Ich sehe mir die Leute ganz genau an. Jede einzelne Bewegung wir abgespeichert. Ihr Aussehen brennt sich in mein Gehirn. Ich kritzele sie in mein kleines Notizbuch und seufze. Was besseres hab ich eh nicht zu tun.

Mit dem Kopfhörern im Ohr, verlasse ich das kleine Cafe. Ich mag es, es ist manchmal sehr überfüllt, aber ich mag es. Wenn man sich die Dinge in dieser Stadt genauer ansieht, werden sie besser. Ihre Geschichten werden besser.

Ich denke zu viel nach, dass weiß ich. Das ist mein Problem. Darum versteh ich in der Schule kein Wort. Ich kann anderen kaum zu hören, weil ich meistens mit mir selbst beschäftigt bin. Vielleicht komme ich deswegen manchen ein bisschen komisch vor.  Ich erzähle den anderen zu viel von mir, meistens Wahres, aber wenn, dann merken sie sich die Lügen. Sie erzählen es allen weiter und obwohl es keinen interessiert, merken sie sich's trotzdem.

Während ich so darüber nachdenke überquere ich die Straße und steige in die Bahn. Ich muss noch lernen. Aber als ob das was bringt. Im Ernst jetzt, die Lehrer sollen uns mal was wichtiges beibringen, zum Beispiel irgendwas Zwischenmenschliches. Das würde einigen gut tun.

Als ich nach Hause laufe, durch die Straßen, zur Siedlung, fallen mir die Leute auf. Alte Menschen die sich allein abrackern, ihren Einkauf die Treppe hochzuschleppen.

Endlich regnet es wieder. Die Regentropfen scheinen den ganzen Mist der letzten Tage von mir herunterzuwaschen. Ich sehe wie sich kleine dunkle Punkte auf meinem Pullover bilden. Ich will keinen Regenschirm, den brauch ich nicht, ich will merken wie alles zerläuft und zusammenläuft, zu einem großem Teil, welcher ich bin.

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