Die Angst durchbohrte mich wie ein Pfeil mit eiskalter Spitze.Wie gelähmt stand ich da,unfähig auch nur einen Finger zu rühren.Meine blasse Hand hatte sich in sein helles Hemd,verborgen unter seinem Umhang,gekrallt,versuchte in stummer Verzweiflung ihn von dem abzuhalten,was er vor hatte.
Doch seine schwarzen Augen blickten mich mit unerbittlichem Ausdruck an.Diese Augen.In ihnen konnte ich inzwischen lesen wie in einem offenem Buch.Für einen kurzen,sehnlich herbeigewünschten, Moment verlor ich mich ihn ihnen;gebannt von der unendlichen Liebe,Tiefgründigkeit,Entschlossenheit und tiefem Bedauern.Seine Gefühle schwappten über mich wie eine Welle am heißen Strand,drohten mir den Boden unter den Füßen wegzureißen und holten mich grausam wieder in die Realität zurück.
Seine raue Hand strich mir sanft über die Wange,fuhr an meinen Knochen entlang und kam an meinem Kinn zur Ruhe.Mit unendlicher Zartheit beugte er sich zu mir hinunter und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.Sanft,aber bestimmt,löste er meine verkrampfte Hand von seiner Brust,und zog mich dann an sich,unfähig ein Wort hervor zu bringen.
Ich sog seinen Duft ein,schmiegte mich eng an ihn,in dem schmerzhaften Bewusstsein,dass dies das letzte Mal sein könnte.
Die Haut an meinem Nacken prickelte,als sein Atem über mich striff.
Ich nahm die in Feuer stehenden Fackeln,den gläsernen Raumteiler,den kalten,verdreckten Boden und das zischelnde Atmen von Nagini nicht mehr wahr,versuchte verzweifelt mich an diesen Moment zu klammern wie an einen rettenden Ast im reißenden Fluss.
Ich kann nicht sagen wie lange wir so da standen,bis er sich sanft löste.
,,Severus.",hauchte ich leise,die Verzweiflung und Furcht fraßen sich in meine Stimme, ,,Severus,nicht.".
Er legte den Kopf schief,und tiefes Bedauern spiegelte sich zusammen mit dem flackernden Schein der Flammen in seinen wunderschönen Augen.
,,Du weißt,ich muss.",flüsterte er mit seiner rauen Stimme.Er schluckte.
Mit einem leisen Wimmern stellte ich mich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen.
,,Danke für unsere kleine Unendlichkeit,Severus."
Mit einem letzten Blick zurück drehte dieser sich um und schritt hinter den Raumteiler,durch dessen milchiges Glas ich nur Schemen erkennen konnte,auf den Dunklen Lord zu.
,,Mein Lord.".Mit diesen Worten begrüßte Severus seinen sicheren Tod.Mein Name ist Imperatrice,und dies ist die Geschichte unserer Unendlichkeit.
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Infinity
FanfictionSie ist unnahbar.Sie ist kalt.Sie ist stolz. Er ist unnahbar.Er ist kalt.Er ist gebrochen. Er liebt sie.Sie liebt ihn nicht. Doch wie ist es möglich,jemandem zu wiederstehen,der sich auf übernatürliche Art und Weise zu einem hingezogen fühlt? Impera...