"Hör auf sowas über Old Shatterhand zu sagen! Verschwindene und komm nie wieder!" Er sah mich so an, als würden wir uns nicht kennen. Als würde die vergangene Zeit nicht mehr existiertieren. So kalt kannte ich ihn gar nicht. Was ist nur mit Winnetou geworden?
Wütend sah ich ihn an und musste mir die Tränen verkneifen.
"Wie du willst. Häuptling. Aber komm dann nicht zu mir, denn ich hab dich gewarnt." Voller Emotionen lief ich aus dem Zelt, ich spürte wie sich die Wut in mir anstaute. Daher konnte ich mir ein wütenden Schrei nicht unterdrücken. Jeder wusste sofort von wem er kam. Mein Wutschrei wurde als Bärengebrüll bezeichnet. Natürlich kam meine Mutter schnell zu mir um mich zu beruhigen. Ich schubste sie zur Seite, keiner würde mir jetzt noch helfen. Winnetou hat mir befohlen, das Dorf und die Apachen zu verlassen.
Aus dem Augenwinkel erkannte ich den Weißen, Old Shatterhand. Alles ist seine Schuld, wegen ihm sind mein Vater und mein Bruder tot. Mit jeder Sekunde lief ich schneller zu meiner Stute Kisha und mit jedem Schritt sammelten sich mehr Tränen in meinen Augen. Ich sah Winnetous kaltes Gesicht klar vor mir. Warum erkannte er nicht was ich für ihn empfand. Männer sind so stur und blind. Vor allem Winnetou.
Halb blind stieg ich auf Kisha und verließ
verließ das Dorf. Ich ließ Kisha irgendwo hinreiten. Hauptsache weg und obwohl ich das Land der Apachen ganz genau kannte, wusste ich nicht wo ich war. Das einzige was ich sah, war die Sonne am Horizont. Kurz bevor die Sonne verschwand, erblickte ich die Umrisse eines Mannes auf einem Pferd. Anscheinend aus einem Anderen Stamm. Sofort hielt ich an, da ich mir nicht sicher war ob er 'nett' war. Daher sahen wir uns eine Weile an und dann galoppierte er auf mich zu. Ich wollte gerade kein Kampf deshalb drehte ich Kisha schnell um und trieb sie an.
"Hey!! Hey!! Warte mal!! Stopp! Ich will dir nichts tun!!" Rief der Mann, unbemerkt verlangsamte ich Kisha und bald war der Mann neben mir.Er trug prunkvollen Ferderschmuck, daher vermute ich, dass er ein junger Häuptling war.
"Wer bist du?" Fragte er neugierig. Ich wusste nun, dass ich mich auf fremden Land befand. Da ich ihn nicht erkannte. Daher war es vielleicht besser wenn ich nichts sagte.
Er seufzte als ich ihm nicht antwortete.
"Warum hast du Angst?" ANGST!! Das kann der doch nicht ernst meinen, ich und ANGST?!
"Ich hab keine ANGST!!" Fauchte ich ihn an.
"Warum wolltest du dann abhauen?" Wieder stellte er eine Frage, kann er vielleicht damit aufhören?
"Geht dich nichts an."
"Aber so spricht man mit keinem Häuptling." Ich schnaubte entsetzt und schüttelte den Kopf.
"Ich gehorche keinem Häuptling mehr und wehe du fragst mich noch ein was, dann..." Drohte ich ihm.
"Was dann, willst kämpfen?"
"Genug jetzt!!" Schrie ich ihn an und schlug mit meiner Hand auf das Hinterteil von seinem Pferd. Sofort rannte es los und der Mann fiel vom Pferd. Trotzdem ritt ich zu ihm und stieg ab.
Völlig entrüstet saß er auf dem Boden der Realität und konnte nicht wirklich verstehen, was gerade passiert ist. Um mich wieder zu beruhigen, atmete tief ein und half ihn auf.
"Entschuldige." Ging mir wiederwillig über die Lippen, eigentlich entschuldige ich mich nicht sehr gern, jedoch hatte er mir ja auch nichts wirklich getan. Immer noch perplex, schlug er vor, etwas zu jagen damit wir was zu Essen haben. Dazu sagte ich natürlich nicht nein.Ich machte Feuer während er etwas zu Essen besorgte, ich wusste nicht genau warum ich mich darauf einließ. Ich kannte ihn kein bisschen.
Als wir still aßen, fragte er mich: "Darf ich jetzt wissen wie du heißt?" Seine braunen Augen blickten zu mir. Bei diesem Blick fühlte ich mich irgendwie unwohl.
"Verstehe, du willst immer noch nicht reden..." Geknickt aß er weiter.
"Nita" sagte ich und sofort sah er verwirrt auf.
"Ich heiße Nita." Ich schluckte und sah auf mein Fleisch.
"Ich bin Sewati." Er lächelte fröhlich und aß fertig auf.
"Zu welchem Stamm gehört Nita?" Wieder eine Frage von Sewati.
"Nita gehörte zu den Apachen."
"Warum gehörte?"
"Geht dich nichts an." Meinte ich und legte mich hin. Schnell war ich eingeschlafen und träumte wie immer von meinem 'Blutsbruder' Avonaco. So verrückt es klingt er ist ein Bär. Daher der Name Nita, denn das bedeutet Bär.Rückblick
Wie immer spielte ich mit Winnetou fangen und obwohl sein Vater es verboten hatte, gingen wir in den Wald. Gerade war ich dran und rannte Winnetou hinterher. Im Rennen jedoch stolperte ich und fiel hin. Winnetou bekam davon wenig mit, denn er lief einfach weiter. Als ich aufstand und nach Winnetou rufen wollte, ertönten Schüsse von diesen Blechbüchsen. Aus Angst um Winnetou ging ich in die Richtung in die er gegangen war. Was ich jedoch sah, war wie eine Bärenmutter die tot am Boden lag. Daneben noch ihre Jungen. Nur eines hatte überlebt. Ich schaute mich wieder umsichtig um und als ich niemanden mehr sah, ging ich zu dem zitternden Jungen Bären. Als ich auf ihn zu kam machte er schrille Geräusche.
Ich beruhigte ihn schließlich und sah mich noch einmal um. Winnetou rief nach mir und fand mich mit dem kleinen Bären im Arm. Wütend und entsetzt, wollte er mich davon abhalten den Bären mit ins Dorf zu bringen. In solchen Momenten merkte man, dass in seinen Adern Häuplingsblut fließt.
Ich konnte ihn zum Glück überzeugen, den Kleinen zu versorgen und später ihm das Jagen beizubringen.Seither haben Avonaco und ich eine sehr enge Bindung.
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Ich liebte Indianer schon immer!! Ich habe sogar ein Autogramm von Pierre Briece. Es war der beste Moment in meinem Leben.
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Shade Bear - Apachen fürchten sich nicht
FanfictionWas wäre alles passiert, wenn ein Mädchen Winnetous Leben bestimmt hätte, würde er trotzdem sterben? Hier steht es. Inspiriert von Winnetou aus der Neuverfilmung.